Die neuen Maßnahmen der Bundesregierung für den Erwerb von Fahrzeugen sieht Gremialobmann Hubert Aichlseder mit gemischten Gefühlen.
Die E-Mobilitätsfördermaßnahmen der Bundesregierung bewertet Hubert Aichlseder, Gremialobmann des Kärntner Fahrzeughandels, positiv: „Wir können bei den Neuzulassungen von elektrifizierten Fahrzeugen eine konstante Steigerung beobachten, jedoch bewegen wir uns insgesamt noch auf einem sehr niedrigen Niveau.“ Aichlseder hofft auf das Wirken der Maßnahmen im Elektrosektor: „Speziell in der jetzigen Phase sind Förderungen ein wichtiges Instrument, um die Konjunktur wieder anzukurbeln und die Elektromobilität voranzutreiben.“
Betriebe können bei reinen Elektroautos (BEV) mit 3.000 Euro und für Plug-in-Hybride (PHEV) und Range Extender (REX, REEV) mit 1.250 Euro Förderung rechnen. Zusätzlich können noch bis 28.02.2021 Investitionsprämien in der Höhe von 14 Prozent (BEV) und 7 Prozent (PHEV) über das AWS beantragt werden.
Mehrkosten bei Anschaffung
Weniger Verständnis gibt es für die NoVA-Erhöhung und deren Auswirkung auf den Kfz-Handel. Die Erhöhung wurde trotz sachlicher Gegenargumente der Branchenvertreter im Nationalrat beschlossen: „Die Änderung der NoVA sorgt in allen Fahrzeugklassen für eine massive Mehrbelastung - ohne die Möglichkeit zu Alternativen. Die Anschaffung eines innovativen, effizienten Neuwagens ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Verbrauch und Co2-Ausstoß im Alltag zu bestrafen, ist das Gegenteil einer ökologischen Förderung“, zeigt sich Aichlseder verärgert. Gerade in einer Phase, in der den Betrieben die Liquidität fehlt, führt eine solche Steuererhöhung dazu, dass ältere Fahrzeuge länger gefahren werden. Hubert Aichlseder gibt zu bedenken: „Aus ökologischer Sicht ist diese Maßnahme kontraproduktiv und sorgt für Unverständnis in meiner Branche.“
Auswirkung auf Fahrzeuge der Klasse N1
Ein Novum ist auch die „Luxussteuer“ NoVA bei der Fahrzeugklasse N1, zu der Kastenwagen und Pritschenfahrzeuge zählen. Nicht nur für Handelsbetriebe sind dies wichtige Betriebsmittel, sondern auch für Kleintransporteure, Gewerbetreibende oder Handwerker. „Die aktuellen Zahlen bestätigen es: Wir stecken inmitten der größten Gesundheits- und Wirtschaftskrise; gerade jetzt die ohnehin schon belasteten Klein- und Mittelbetriebe weiter zu strapazieren, ist das völlig falsche Signal“, betont der Gremialobmann.