LR Benger: Politik muss Wolf-Managementplan umsetzen: keine Ansiedelungen von Wölfen, Schutz der Menschen hat jederzeit Vorrang, Schutz der Almwirtschaft auch verankern, Vorgehen gegen Wölfe definieren
Klagenfurt, 8. Februrar 2018; Die nun nachgewiesenen 3 Wölfe auf der Pack, der Koralm und der Saualm veranlassen LR Christian Benger einmal mehr zur Aufforderung, dass der Schutzstatus für den Wolf überdacht wird. Alle Almwirtschaftsvereine Europas, Österreichs und der Kärntner Almwirtschaftsverein haben sich schon in mehrfachen Resolutionen mit diesem Anliegen an politische Entscheidungsträger gewandt.
Außerdem erklärt Benger zum vorliegenden „Managementplan Wolf“, dass dieser umzusetzen sei und vor allem um den Schutz der Almwirtschaft und Herdentiere zu erweitern sei und ein Vorgehen gegen Wölfe berücksichtigen muss.
So spricht sich der Managementplan, der von Vertretern aller Bundesländer erstellt wurde, klar gegen ein Aussetzen von Wölfen in Österreich aus und erklärt, dass die Sicherheit der Menschen jederzeit Vorrang vor dem Schutz der Wölfe haben muss. Was fehlt, ist laut Benger, dass auch die Sicherung der Almwirtschaft und die Sicherheit der Herdentiere jederzeit Vorrang vor dem Schutz der Wölfe haben muss. „Nur die Bewirtschaftung sichert die Einkommen in der Landwirtschaft und die Nutzung unser Kulturlandschaft für Tourismus und Erholungssuchende“, so Benger. Außerdem beinhaltet der Managementplan keine Empfehlungen, was im Konfliktfall zu tun wäre.
Alle Resolutionen sämtlicher Almwirtschaftsvereine haben ein klares Ziel: Die Politik solle die gesetzlichen Grundlagen schaffen, um die unkontrollierte Ausbreitung von Großraubtieren zu verhindern. Die wesentlichste Maßnahme, einzugreifen, sei laut Benger jedoch, den Schutzstatus für Wolf und Bär zu überdenken und herabzusetzen. Dafür setzen sich auch andere europäische Länder ein. Konkret geht es um die EU FFH-Richtlinie (RL 92/43/EW).
„Ich bin dafür, diesen Schutzstatus herabzusetzen, wie das auch alle Almwirtschaftsvereine seit Jahren fordern“, bekräftigt Benger.
Auch die Landesagrarreferenten haben in ihrer Sitzung am 12. Jänner beschlossen: „Schwerpunkt der Bemühungen aus österreichischer Sicht muss es sein, den Wolf in der EU - FFH – Richtlinie aus dem Anhang 4 (höchster Schutzstatus) in den Anhang 5 (Möglichkeit der Regulierung im Rahmen einzelstaatlicher Managementpläne) zu bekommen.“
Der Managementplan spricht sich auch gegen das Aussetzen von Wölfen aus. „Wieder-Ansiedelungen von Wölfen sorgen für massive Konflikte mit der Landwirtschaft, der Almwirtschaft, mit Siedlungsräumen und dem Tourismus. Jetzt wurde der Wolf in Kärntner Familien-Wandergebieten und landwirtschaftlich genutzten Almgebieten nachgewiesen. Wir müssen handeln können und die Wiederansiedlungen müssen gestoppt werden“, sagt Benger.
Kein Landwirt wolle seine Tiere auf Almen auftreiben, wenn er um die Bedrohung von Wölfen weiß. „Bei einem Riss durch einen Wolf reden wir von Verrecken der Nutztiere. Das will kein Bauer, das kann auch kein Natur- oder Tierschützer wollen“, so Benger.
Derzeit wird die Anzahl der Wölfe mit 40.000 in Europa beziffert, südlich der Kärntner Grenzen sollten es 3.900 Tiere sein. Im Baltikum und den Karpaten rechnet man mit weiteren 7.300 Wölfen.
Versuche mit aufwändigen Schutzmaßnahmen auf Almen haben bis dato keine zufriedenstellenden Ergebnisse geliefert. Dazu zählen Einzäunungen, Nachtpferche oder dauerhafte Behirtungen sowie der Einsatz von Herdenschutzhunden. „All diese Maßnahmen sind nicht konfliktfrei, wenn ich an Wanderer und Herden-Schutzhunde denke. Zumal die Kosten und der Aufwand ohne die entsprechende Wirkung zu hoch sind“, erläutert Benger. Ein Pilotprojekt in Kärnten auf einer Alm mit einem Hirten und einem Hund in einer Saison koste laut Benger 14.000 Euro.
Info: Der Wolfsmanagementplan wurde 2012 von der KOST erstellt
Die KOST ist die Koordinierungsstelle und ein länderübergreifendes Gremium mit der Aufgabe, Maßnahmen im Management von großen Beutegreifern zwischen den Landesbehörden abzustimmen und ein fachlich fundiertes einheitliches Vorgehen sicherzustellen.
Foto: Büro LR Benger
Presseaussendung von: LR Benger