Kaiser, Prettner, Rohrer, Schnabl: Bewegung als Schlüssel für Lebensqualität. RSG 2020 stellt optimale flächendeckende Versorgung sicher. Mit der SPÖ wird kein Krankenhaus geschlossen.
SPÖ-Vorsitzender Landeshauptmann Peter Kaiser kündigte im Rahmen der fünften Schwerpunkt-Pressekonferenz der SPÖ im Vorfeld zur Landtagswahl an, dass eine der zentralen Schwerpunkte der Gesundheitspolitik einer künftigen SPÖ-geführten Landesregierung die Gesundheitsprävention sein soll. „Wir wissen, dass neben der Ernährung die Bewegung die wichtigste Maßnahme zur Erhaltung von Gesundheit Aktivität bis ins hohe Alter ist. Um das Bewusstsein dafür zu stärken und auch konkrete Angebote schnüren zu können, planen wir die Errichtung von Motorikparks in jeder Gemeinde“, so der Sportreferent. In solchen Bewegungsräumen sollen Kärntnerinnen und Kärntner jeden Alters – vom Kleinkind bis zum Senior – geeignete Geräte vorfinden, an denen je nach persönlicher Verfassung die eigene körperliche Fitness gestärkt werden kann. „In Zusammenarbeit mit den Sportvereinen möchten wir spezielle Fitnesscoaches ausbilden, die in diesen Motorikparks mit jedem Besucher und jeder Besucherin die richtigen und altersadäquaten Übungen erarbeiten und auch zum regelmäßigen Training motivieren.“ Erste Pilotprojekte in einzelnen Gemeinden gibt es bereits. So wird etwa in der kommenden Woche der Motorikpark Frantschach eröffnet.
Als weitere Maßnahmen, um die KärntnerInnen beweglicher zu machen, nannte Kaiser beispielsweise speziell gepflegte und somit auch für ältere Personen gut begehbare Wanderwege sowie das verstärkte Forcieren von Kooperationen von Sportvereinen mit Schulen bzw. Alters- und Pflegeheimen. „Ziel ist es, den Kärntnerinnen und Kärntnern zu vermitteln, dass Bewegung ein wesentliches Element der Gesundheitsprävention ist und dass der Erhalt der Gesundheit auch in die Eigenverantwortung jedes Einzelnen fällt.“
Einmal mehr betonte Kaiser, dass es mit der SPÖ keinen Kahlschlag im Gesundheitswesen geben werde. Eine Halbierung der jährlichen Gesundheitsausgaben – wie zuletzt von anderer Seite gefordert – würde bedeuten, dass man in Kärnten sämtliche Krankenhäuser bis auf das Klinikum Klagenfurt und das LKH Villach schließen müsste. „Dafür sind wir sicher nicht zu haben: Mit der SPÖ wird kein einziges Krankenhaus in Kärnten geschlossen“, stellte der Landeshautmann unmissverständlich fest.
Das Zitat „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“ würde gesundheitspolitisch alles sagen – nämlich, welchen hohen Stellenwert die Gesundheit und damit die Gesundheitspolitik habe, erklärte Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Für die Kärntner SPÖ stehe der Mensch im Mittelpunk. Daher heiße das Motto der sozialdemokratischen Gesundheitspolitik „beste medizinische Versorgung für alle und zwar wirklich für alle, d. h. ohne Altersunterschiede, ohne Klassenunterschiede, ohne Einkommensunterschiede“, so Prettner. Sie erinnerte daran, wie konsequent das Gesundheitssystem in Kärnten in den vergangenen fünf Jahren weiterentwickelt und gestärkt wurde. „Genau das möchte ich auch künftig tun: Verantwortungsvoll die Situation noch weiter zu verbessern.“ Denn die Entwicklung moderner Medizin verlange ein ständiges „Am-Ball-Bleiben“. Es gelte nicht zuletzt auch, Hochtechnologie in die Medizin zu integrieren. Als Beispiel nannte sie den in dieser Woche eröffneten Simulations-OP im Klinikum.
„Für die kommenden Jahre sind in den wesentlichsten Bereichen die Weichen bereits gestellt“, betonte die Gesundheitsreferentin. Investitionen in der Höhe von 260 Millionen Euro seien für die Weiterentwicklung der Krankenhäuser bis 2022 fixiert; auch der Psychiatrieplan 2020 sei in Umsetzung - „er wird Kärnten flächendeckend mit psychischen Präventions- und psychischen Therapieangeboten versorgen. Es muss uns nämlich bewusst sein: Psychische Erkrankungen werden die neue Nummer eins der Erkrankungen sein“, so Prettner. Startklar sei auch das Pflegekonzept der Pflege-Nahversorgung: „Wir wollen noch in diesem Jahr in Pilotgemeinden beginnen und damit die Pflegeversorgung der Zukunft vor Ort sicherstellen.“ Und schließlich habe man auch mit dem gestern präsentierten Landärztepaket die Versorgung im niedergelassenen hausärztlichen Bereich für die Zukunft gesichert.
Was Prettner künftig forcieren möchte, ist die Gesundheitsprävention: „Eine vorausschauende Gesundheitspolitik beginnt bei der Vermeidung von Krankheiten. Das heißt. Wir wollen die Bevölkerung verstärkt sensibilisieren – und wir wollen ihr Anreize bieten, aktiv daran mitzuarbeiten, gesund zu bleiben“, betonte die Gesundheitsreferentin. Neben gesunder Ernährung und einem bewussten Lebensstil sei es vor allem die Bewegung, die die Gesundheit fördere. Prettners Plan: „Derzeit sind 115 der 132 Kärntner Kommunen ‚Gesunde Gemeinden‘. Wir wollen so schnell wie möglich auch die restlichen 17 Gemeinden ‚gesund‘ machen! Doch das ist nicht alles – wir werden unsere Gemeinden auch ‚gezielt bewegen‘,“ betonte Prettner. Notwendig sei dazu ein Schulterschluss der politischen Bereiche Gesundheit und Sport. Denn: „Wir möchten in jeder der 132 Gemeinden einen Motorik- bzw. Bewegungspark initiieren - inklusive Fitnesscoaches.“
Karl Schnabl, Leiter des Sportmedizinischen Instituts des Landes Kärnten und ehemaliger Olympiasieger, gilt als einer der Vorreiter in Sachen Sport und Bewegung zur Gesundheitsvorsorge. Schnabl zitierte den Dichter Christian Morgenstern, der vor mehr als 100 Jahren sagte: „Das Gesundheitsinteresse ist riesig, das Gesundheitswissen ist mäßig, das Gesundheitsverhalten ist miserabel“. „Seither hat sich viel verändert“, so Schnabl, der Wissensstand sei gestiegen, letztlich entscheidend sei aber immer noch das „Tun“. Motorikparks seien hierfür als Unterstützung bestens geeignet. Schnabl betonte auch, dass Bewegung der Schlüssel dazu sei, im Alter mehr Lebensqualität zu haben. „Dieses Bewusstsein sollten wir bis von den Kindergärten hin in die Altersheime verbreiten“ appelliert Schnabl, denn es gäbe keine Medikamente, die den Verlust von Muskel- und Knochenmasse so effizient zu vermeiden können, wie es Bewegung eben tut. Nicht zu vernachlässigen sei auch die positive Wirkung auf die Psyche. Gehen sei übrigens ab einem bestimmten Alter die Sportart schlechthin – bis ins hohe Alter.
LAbg. Waltraud Rohrer, Landtagskandidatin und Betriebsrätin im KH Villach erläuterte den regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) Kärnten, dessen wichtigste Zielsetzung die flächendeckende und qualitativ beste Gesundheitsversorgung aller Kärntnerinnen und Kärntner ist. Nicht in jedem Haus alle Leitungen anzubieten, sondern in den einzelnen Häusern verschiedene Schwerpunkte anzubieten, garantiere die höchste Qualität in der medizinischen Versorgung, so Rohrer, die als Bespiele den Reha-Schwerpunkt im Krankenhaus Hermagor sowie die Lymphklinik im KH Wolfsberg anführte.
„Es macht Sinn, die Leistungen dort zu erbringen, wo die beste Qualität und Versorgung angeboten wird“, so Rohrer. Der RSG Kärnten bewirke, dass diese optimale Versorgung allen Kärntnerinnen und Kärntnern flächendeckend zugänglich ist. Ein weiterer wichtiger Punkt des RSG ist die Kooperation mit dem niedergelassenen Bereich, was sich besonders bei erhöhten Versorgungsaufkommen wie z.B. bei einer Grippewelle oder bei vielen Unfällen in kurzer Zeit bewährt habe.
Investitionen in die Baustruktur wie in die technische Ausstattung sei für die Umsetzung der Ziele des RSG unerlässlich, so Rohrer, die Gesundheitsreferentin Prettner für die Investitionen im KH Villach dankte. Dadurch sei es möglich, die entsprechenden Leistungen für die Menschen in Kärnten zu erbringen.
Rohrer präsentierte auch beeindruckende Zahlen, neben 160.000 stationären Aufenthalten werden in Kärnten pro Jahr mehr als eine Million ambulante Behandlungen in den Krankenanstalten durchgeführt, was bedeute, dass im statistischen Schnitt jeder Kärntnerin und jeder Kärntner zwei Mal pro Jahr diese Leistung in Anspruch nehme.
„Der regionalen Strukturplan Gesundheit ist bis 2020 angelegt und wir haben ihn bereits jetzt schon Großteils erfüllt, die notwendigen Leistungen konnten schon erbracht werden. Wir wollen auch in der Zukunft diesen hohen Standard der Gesundheitsversorgung in Kärnten sicherstellen und weiter ausbauen“, schloss Rohrer.
Foto: KK
Presseaussendung von: SPÖ Kärnten