Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Behinderung von Güterverkehr und Tourismus durch Aufbau von Grenzen macht mehr Schaden als Nutzen
Klagenfurt. (17.02.2016) - „Beim geplanten Ausbau des Grenzmanagements wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet“, ist der Grüne Landtagsabgeordnete Michael Johann überzeugt. „Die Wiederrichtung der Grenzen wird nicht nur den Flüchtlingsstrom, sondern auch den Warenstrom unterbrechen. Durch den Aufbau von zwölf Kontrollstationen an Österreichs Südgrenze wird es in den nächsten Monaten Staus und Chaos geben, vor allem, wenn der Sommerurlaubsverkehr beginnt. Europas und insbesondere die Kärntner Wirtschaft werden extrem behindert und die Unternehmen Schäden in Höhe von hunderten Millionen Euro erleiden.“
„Die Europäische Union wurde aufgebaut, um einen gemeinsamen Markt zu schaffen. Nun wird dieser gemeinsame Markt mutwillig wieder zerstört. Verschärft wird die Problematik dadurch, dass Europas Wirtschaft in den letzten Jahren immer arbeitsteiliger geworden ist und es kaum eine Branche gibt, wo das gesamte Produkt in nur einem EU-Land erzeugt wird. Wenn sich künftig LKWs an unseren Grenzen stauen, kommt entweder die Produktion ins Stocken oder es müssen teure Zwischenlager für Rohstoffe und Vorfabrikate aufgebaut werden“, befürchtet Johann.
„Die Grünen treten für die Regionalisierung der Wirtschaft ein. Was aber hier passiert, ist eine völlig unüberlegte Schocktherapie. Denn es ist völlig unmöglich, binnen weniger Tage gewachsene Strukturen komplett umzukrempeln. Eine Begleitstrategie, wie beispielsweise der Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden kann, um die Grenzstationen zu entlasten, fehlt komplett und wurde auch noch nicht angedacht“, kritisiert Johann.
„Auch am Urlauberverkehr wird das Grenzmanagement nicht unbemerkt vorübergehen, wenn Grenzkontrollen zu stundenlangen Staus führen. Ich appelliere dringend an die Bundesregierung, sich im Interesse der Wirtschaft die geplanten Maßnahmen nochmals zu überlegen!", so Johann abschließend.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv