Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler: "Shared Space"-Konzept bietet eine große Chance zur Mitgestaltung und Aufwertung des öffentlichen Raumes
Klagenfurt (LPD). Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk gaben gestern, Mittwoch, den Startschuss für ein neues, spannendes und vielversprechendes Verkehrskonzept in Velden. Es ist mehr als ein umfassendes Verkehrskonzept: unter dem Motto "Shared Space" (geteilter Raum) soll der gesamte öffentliche Raum von der Bahnhofstraße in Velden bis zum Casino und weiter bis zum Brunnenplatz/Karawankenstrasse neu gestaltet werden.
Straßen, Wege, Plätze sollen als Lebensraum aufgewertet werden und auf gleichem Niveau verlaufen. Barrieren, Markierungen und Verkehrsschilder sollen wegkommen, die generelle Aufmerksamkeit damit gesteigert werden. Es ist ein Pilotprojekt, das genau auf den lokalen Raum abstellen will und ohne die Beteiligung der Bürger nicht funktionieren kann.
Ziel von "Shared Space" ist ein gleichrangiges Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, also von Fußgängern, Radfahrern und Autos. Ziel ist Temporeduktion, höhere Aufenthalts- und Lebensqualität im öffentlichen Raum - soweit die Idee, die von der Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM) aus Graz, auf Initiative der Abteilung 17 -Straßen und Brücken und der Gemeinde Velden, präsentiert wurde. Den zahlreich gekommenen Bürgern, die mit grundsätzlicher Zustimmung reagierten, standen im Gemeindeamt Petra Kohlenprath, Thomas Pilz und Fritz Menzl von der FGM Rede und Antwort. Einig war man sich, dass man den reinen Transitverkehr durch Velden möglichst reduzieren möchte. An Spitzentagen fahren durch Velden 12.000 bis 14.000 Autos.
Er unterstütze diesen offenen Planungsprozess, betonte der Landeshauptmann. Vor allem müssten sich alle Betroffenen offen und ehrlich einbringen können. Er hoffe auf eine rege Beteiligung, erst auf Grundlage des Diskussionsprozesses würden dann konkrete Maßnahmen gesetzt werden können, sagte Dörfler und erinnerte, dass Velden in der Vergangenheit stets sehr stark aufs Auto gesetzt habe. Auch die Frage, ob es zu einer Verkehrsverlagerung kommen werde, müsse untersucht werden. Das Konzept sei eine Chance, die nun von den Veldenern genutzt werden solle und es müsse Konsens geben. Auch durch die Elektromobilität werde sich im Verkehr Neues tun, was zu berücksichtigen sei, so Dörfler.
Bürgermeister Vouk und Vizebürgermeister Helmut Steiner sagten, dass mit dem Pilotprojekt eine große Hoffnung auf mehr Lebensqualität verbunden sei. Velden bemühe sich seit Langem, die Verkehrssituation für die Bevölkerung und für die Gäste zu verbessern. Auch der Chef der Abteilung 17, Volker Bidmon, ersuchte um eine rege Mitbeteiligung und einen gemeinsamen Planungsprozess. Der Sicherheitsaspekt müsse jedenfalls besonders beachtet werden.
Casino Direktor Otmar Resch, ein Befürworter der Neugestaltung, sieht ebenfalls eine positive Veränderung durch das multifunktionale Konzept und will keine innerörtliche Verkehrsverlagerung, vielmehr sollten alle, insbesondere auch die Betriebe entlang der Straße, Gewinner sein.
Die FGM-Experten werden vom 18. bis 20. Feber in Velden sein, in Workshops sollen dann Vorschläge erarbeitet werden. Ziel ist die Erstellung eines sozialen Leitbildes, das bis Anfang Mai stehen soll. "Shared Space" soll eine Verlangsamung, eine Verflüssigung des Verkehrs bewirken. Viele Beispiele wurden vorgestellt, insbesondere Haren in den Niederlanden, aber auch St. Gallen, Piran, London. In Österreich ist man dabei, "Shared Space"-Konzepte in Gleinstätten/Steiermark und in Vöcklabruck/Oberösterreich umzusetzen, wie Thomas Pilz (FGM) anhand von Bildern zeigte.
Foto: LPD/Bodner