Besondere Vorsichtsmaßnamen, um sichere Befahrbarkeit der Landesstraßen unter allen Umständen gewährleisten zu können – 420 Mitarbeiter sind für 5.800 Räumkilometer zuständig und rund um die Uhr in Bereitschaft – 10 Millionen Euro für Winterdienst budgetiert
Klagenfurt (LPD). Rund 420 Mitarbeiter der Landesstraßenmeistereien sorgen in der Winterzeit für die sichere Befahrbarkeit der Landesstraßen und –brücken. Sie kümmern sich dabei um knapp 5.800 Räumkilometer, was in etwa der Strecke Mailand-Moskau hin und zurück entspricht. Was sonst zur Winterroutine der geschulten Mitarbeiter gehört, erfordert heuer aufgrund der Corona-Pandemie besondere Vorsichtsmaßnahmen. „Wir setzen in den Straßenmeistereien ein sehr strenges Corona-Sicherheitskonzept um“, so Straßenbaureferent LR Martin Gruber. „Der Winterdienst ist ein Schlüsselbereich, der unter allen Umständen aufrechterhalten bleiben muss. Daher danke ich den Mitarbeitern, dass sie auch unter erschwerten Bedingungen wieder rund um die Uhr im Einsatz stehen.“ Denn es geht beim Winterdienst nicht nur um die tägliche Befahrbarkeit für den Individualverkehr, sondern auch um wichtige Krankentransporte, Lebensmittellieferungen und den wirtschaftlichen Verkehr im Allgemeinen, die funktionieren müssen.
Neben den üblichen Maßnahmen, wie Mund-Nasen-Schutz und Wahrung von Sicherheitsabständen, werden daher weitere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Alle Winterdienstfahrzeuge werden vor Übergabe an einen Mitarbeiter desinfiziert. Es wurden auch gestaffelte Dienst- und Pausenzeiten eingeführt, um Kontakte zwischen den Mitarbeitern zu vermeiden. Wo das Arbeiten in Teams notwendig ist, dürfen diese Kleingruppen für den gesamten Winterdienst nicht durchmischt werden. „Präventiv wurden auch alle Bediensteten, die einen Führerschein der Klasse C besitzen, für die in der Straßenmeisterei im Einsatz befindlichen Fahrzeuge und Geräte eingeschult, um im Bedarfsfall aktiv als Fahrer eingesetzt werden zu können“, informiert Gruber über eine weitere Maßnahme. Sollte eine Straßenmeisterei aufgrund mehrerer Corona-Fälle nicht mehr dienstbereit sein, wurden Pläne für die Streckenübernahme durch benachbarte Dienststellen ausgearbeitet. Alle Routenpläne werden daher in den jeweiligen Winterdienstfahrzeugen aufbewahrt, damit Personal anderer Straßenmeistereien umgehend die Arbeit aufnehmen kann. „Unser Ziel ist es, durch diese Präventionsmaßnahmen Ansteckungen zu verhindern, aber auch die sichere Befahrbarkeit der Straßen im Falle mehrerer Corona-Erkrankungen in den Straßenmeistereien zu gewährleisten“, sagt LR Gruber.
125 Räum- und Streufahrzeuge, rund 30 Schneefräsen, eine Hochleistungsfräse sowie weitere Sondergeräte stehen übrigens in den 17 Straßenmeistereien zur Verfügung. Unterstützt werden die Mitarbeiter durch neun externe Frächter und durch Kooperationen mit den Gemeindebauhöfen. Die rund 420 Mitarbeiter verarbeiten in einem Winter mit normaler Witterung rund 20.000 Tonnen Streusalz. Auch 1,6 Mio. Liter Sole kommen mittlerweile zum Einsatz, weil das Land Kärnten vermehrt auf Feuchtsalzstreuung setzt. „Das senkt die Kosten, schont die Umwelt und macht so den Winterdienst noch effizienter“, sagt der Straßenbaureferent. Trockensalz wird dabei mit einer Salzlösung gemischt, die so entstehende Sole haftet besser auf der Fahrbahn, wodurch Verwehungsverluste bei präventiver Salzstreuung verringert werden können. Das soll in den kommenden Jahren Einsparungen von bis zu 4 Mio. Euro bringen. Vorerst aber sind für den heurigen Winterdienst rund 10 Millionen Euro budgetiert.