Was war die höchst je gemessene Temperatur in Klagenfurt? Was wurde nach dem Krieg für einen Liter Milch bezahlt? Wie oft in der Geschichte gab es Sonne und Nebel in der Landeshauptstadt? Daten wie diese kann man im Statistischen Jahresbuch nachschlagen, indem das Leben der Stadt dokumentiert ist. Und das seit genau 70 Jahren. In diesen Tagen erscheint die 70. Jubiläumsausgabe mit mehr als 350 Seiten.
Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz gratuliert dem Team des Statistischen Amtes zum stolzen Jubiläum: „Das Statistische Jahrbuch hat sich einfach zu einem unverzichtbaren Nachschlagewerk entwickelt. Es ist ein interessantes, lebendiges Spiegelbild unserer Stadt.“
Zudem leiste es einen wichtigen Beitrag für das tägliche Leben in der Landeshauptstadt. Mathiaschitz: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für jene grundlegenden Fakten und Zahlen, die für viele Entscheidungen und künftige Projekte der Stadt ausschlaggebend sind.“
Die Geburtsstunde vor 70 Jahren
Begonnen hatte alles – eigentlich – im Jahr 1938: Die damalige Einwohnermeldestelle des Magistrates wurde erstmalig mit der Sammlung von statistischen Daten beauftragt. Damals dienten sie noch vorrangig kriegswirtschaftlichen Zwecken.
Mit 1. Jänner 1949 wurden schließlich alle Abteilungen des Magistrates angewiesen, dem Statistischen Amt entsprechende Unterlagen zu liefern, um so einen umfassenden Überblick für den Wiederaufbau und die Neugestaltung der Stadt zu erhalten. Das war die Geburtsstunde des Statistischen Jahrbuches der Landeshauptstadt Klagenfurt, das im Jahr 1950 erstmals erschienen ist.
Von 62.753 auf 101.403 Einwohner
Bei der ersten Ausgabe vor 70 Jahren wurden 62.753 als Einwohnerzahl der Stadt angegeben. Zum Vergleich: In der aktuellen Ausgabe des Jahrbuches sind bereits 101.403 Personen mit Hauptwohnsitz angeführt.
Neben den Bevölkerungs-, Bildungs- und Kulturdaten wurden zu Beginn auch die monatlichen Durchschnittspreise für Grundnahrungsmittel dokumentiert (beispielsweise: 1,40 Schilling für Milch oder 1,90 Schilling für Mischbrot). Auch die Bauvorhaben zur Behebung von Bombenschäden fanden Einzug in das erste Statistische Jahrbuch.
Waren es am Anfang ausschließlich Tabellen, so kamen im Laufe der Jahre auch grafische Darstellungen und Karten dazu. Das mühsame, händische Zeichnen der Diagramme oder das Einfärben von Flächen ist heute mit wenigen Mausklicks erledigt. Dennoch muss das Team um Stadtstatistikerin Dr. Gabriele Stoiser nach wie vor alle Hebel in Bewegung setzen, um das immer größer werdende Datenmaterial zu sammeln und in ein Buch zu packen.
Seit bald 25 Jahren koordiniert sie als Leiterin des Statistischen Amtes die Aufbereitung des Zahlenwerks. Sie erinnert sich an viele Anekdoten: So habe man zu Beginn ihrer Amtszeit noch händisch die Jahresbücher „zusammenbauen“ müssen…
Auch im aktuellen Jahresbuch findet man interessante Daten und Fakten, wie:
Aktueller Gebühren- und Zahlenspiegel
Und die Arbeit geht für das Team nicht aus: Neben dem Statistischen Jahrbuch, das auf der Homepage der Stadt Klagenfurt verfügbar ist, wird ein stets aktueller Gebühren- bzw. Zahlenspiegel als Service für die Klagenfurterinnen und Klagenfurter publiziert. Zu finden unter: https://www.klagenfurt.at/diestadt/statistik/publikationen.html
Außerdem wirken die Mitarbeiter der Statistik an der Ermittlung des nationalen Verbraucher-Preisindex mit. Dafür werden monatlich rund 2600 Preise in cirka 200 Klagenfurter Geschäften erhoben.
Foto: StadtKommunikation/Christian Rosenzopf