Kaiser, Gerstorfer arbeiten an Vorschlag für sozialdemokratische Visionen: „Müssen „Arbeit“ neu definieren und gerecht „ent-lohnen“. Brauchen Lösungen, wie unser Zusammenleben und Arbeiten künftig funktioniert.
Die SPÖ arbeitet an Lösungen für die sich in Folge der Digitalisierung rapide verändernde Arbeitswelt und die sich verändernde Gesellschaft insgesamt. Im Auftrag von Bundesparteivorsitzender Pamela Rendi-Wagner wird als wichtiger Teil des beschlossenen Erneuerungsprozesses eine „Arbeits“Gruppe unter der Leitung von Kärntens Landesparteivorsitzendem Landeshauptmann Peter Kaiser und Oberösterreichs SPÖ-Vorsitzender Birgit Gerstorfer, koordiniert von Maria Maltschnig, Direktorin des Dr.-Karl-Renner-Instituts, eine Arbeitsgrundlage erarbeiten, die auf einem Sozialdemokratischen Menschen- und Gesellschaftsbild der Zukunft aufbaut. Konkret sollen darin ua folgende Fragen diskutiert und beantwortet werden:
Was ist Arbeit?
Wie verteilen wir Arbeit?
Wie sichern und schaffen wir Wohlstand für alle?
Eine erste Diskussionsgrundlage soll laut Kaiser und Gerstorfer bis Ende Jänner 2020 erarbeitet werden. Darin enthalten werden eine Neudefinition des Begriffs „Arbeit“ (Arbeit ist mehr als „nur“ „Lohn“Arbeit), notwendige Maßnahmen zur Sicherung des sich bis dato über Steuerbeiträge aus menschlicher Arbeit finanzierenden Sozialstaates bis hin zu einem Vorschlag für ein neue Formen der Grundsicherung enthalten sein.
„Digitalisierung und künstliche Intelligenz verändern wie auch der Klimawandel nicht nur unsere Arbeitswelt, sondern unsere Gesellschaft insgesamt. Diese Tatsache macht es unumgänglich, sich mit den Fragen, die diese Veränderung für jede und jeden Einzelnen mit sich bringt, auseinanderzusetzen. Die SPÖ stellt sich an die Spitze jener, die für die Bevölkerung Antworten auf die Fragen erarbeitet, die sich durch diese Veränderungen ergeben“, betonen Kaiser und Gerstorfer.
Was ist alles unter Arbeit zu verstehen? Wie soll die „Ent-lohnung“ auch für bis dato nicht unter dem Begriff „Lohnarbeit“ subsumierten aber für einen funktionierenden Sozial- und Solidarstaat unerlässlichen Tätigkeiten aussehen? Wie gelingt Wohlstandssicherung? Ist ein gerechter Anteil am Wohlstand ein Menschenrecht? Wie soll in Zukunft unser Sozialstaat finanziert werden, wenn in Kürze der Anteil menschlicher Arbeit am BIP von derzeit 71 Prozent gegenüber dem Anteil durch Automatisierung auf 48 Prozent schrumpft? Wie muss das Steuerbeitragssystem verändert werden, um den Sozialstaat zu schützen? „Fragen wie diese, werden uns nicht erst in Zukunft beschäftigen. Wer glaubt, es reicht den Kopf in den Sand zu stecken und alles wird sich von selbst richten, wie das einige vor allem in den Reihen politischer Mitbewerber tun, ist auf dem Holzweg und lässt die Bevölkerung im Stich. Wir tun das nicht, wir übernehmen Verantwortung“, betonen Kaiser und Gerstorfer.
Foto: SPÖ