Als Vorreiter und Vorbereiter des Glyphosatverbots freuen sich die Grünen Kärnten und sehen nun den Bund gefordert.
„Die Glyphosatverordnung haben die Grünen in Kärnten gegen alle Widerstände der Agrarlobby vorangetrieben, sie wurde noch von Landesrat Rolf Holub vorbereitet“, freut sich Landessprecher Matthias Köchl über den Erfolg.
Wir Grünen haben inzwischen in vielen Kärntner Gemeinden sowohl in Opposition als auch in Regierungsfunktion konkrete Glyphosatverbote durchgesetzt. „Bereits im Frühjahr 2015 haben wir zum Beispiel in meiner Heimatgemeinde Krumpendorf auf Glyphosat verzichtet. Als zuständiger Referent habe ich das Gift einfach nicht mehr bestellt – übrigens im Gegensatz zum sozialdemokratischen Vorgänger. Der Gemeinderat hat diesen Weg auch bestätigt. 2016 hat in Klagenfurt unser Stadtrat Frank Frey - zuständiger Referent für das Stadtgartenamt - die Verwendung von Glyphosat ebenfalls bereits eingestellt. Weitere Anträge zum Glyphosatverbot gab es auf Grüne Initiative in zahlreichen Kärntner Gemeinden.“
„Allerdings kann dies nur der erste Schritt gewesen sein“, meint Olga Voglauer, Bio-Bäuerin und Kärntner Kandidatin für die EU-Wahl weiter, denn „diese Initiative verbietet die Verwendung von Glyphosat nur für Privat-Haushalte und Gemeinden, die industrielle Landwirtschaft ist als größter Bodenvergifter aber ausgenommen. Das Argument, diese würde mit dem Gift verantwortungsvoller umgehen, lasse ich nicht gelten, denn gerade die übermäßige Anwendung in der industriellen Landwirtschaft und deren katastrophale Folgen (Insektensterben, Einbruch der Vogelbestände und zuletzt sogar erwiesene Rückgänge bei Regenwurm-Populationen) macht das Verbot ja überhaupt erst notwendig!“ Bisher ist das Glyphosatverbot vor allem am Unwillen der ÖVP und am Eu-Recht gescheitert.
„Nun ist der Bundes-Gesetzgeber und damit Umweltministerin Köstinger gefordert sich auf die Seite der Menschen und Landwirte zu stellen statt auf die Seite der Pestizidlobby!“ meint Köchl abschließend, außerdem fordert er die Landesregierung auf, endlich den Kärntner Pflanzenschutzmittelaktionsplan zu aktualisieren. Dieser wurde 2012 beschlossen, müsste aber alle fünf Jahre überprüft werden
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv
Presseaussendung von: Grüne Kärnten