Presseaussendung von: LPD
HCB im Görtschitztal 26 - LH Kaiser bei Beratungsgesprächen vor Ort
„Wichtig, jetzt mit besserem Wissensstand der Bevölkerung beistehen, Sorgen und Anliegen teilen - W &P muss total gläserner Betrieb werden“
Klagenfurt (LPD). Heute, Donnerstag, starteten die medizinischen Beratungsgespräche für die Bevölkerung im HCB-belasteten Görtschitztal. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser machte sich vor Ort ein Bild und nutzte die Gelegenheit, um mit Menschen zu sprechen, ihnen zur Seite zu stehen. Nach einem ausführlichen Gespräch mit einer Bio-Bauern-Familie war der Landeshauptmann im Gemeindeamt in Klein St. Paul, wo heute die ersten Beratungsgespräche stattfinden.
"Mir war es von Anfang an wichtig, alles zu tun, um der Bevölkerung im Görtschitztal zu helfen. Jetzt, da wir einen besseren Wissensstand haben, sind persönliche Gespräche vor Ort wichtig. Was die Menschen brauchen, sind die Unterstützung, der Zuspruch und das Gefühl das jemand da ist, der sich ihrer Sorgen und Anliegen annimmt. Mit dem jetzigen Wissenstand können wir wenigstens schon einige Fragen beantworten", so Kaiser. Und weiter: "Es gibt einen mutmaßlichen Verursacher, der dieses psychische und physische Leid über das Tal gebracht hat. Bei aller Kritik an Behörden, die selbstverständlich ernst genommen wird, und die sofort mit einer internen Prüfung der Abläufe in meinem Auftrag unterzogen wird, darf die Verantwortung von den Verursachern nicht abgeschoben werden", betonte Kaiser.
Der Landeshauptmann machte in den Gesprächen deutlich, dass er alles unternehmen werde, um dem Görtschitztal und seiner Bevölkerung eine neue, eine positive Zukunftsperspektive zu geben. Dazu werde er mit allem Nachdruck darauf pochen, dass das Unternehmen W & P zu einem völlig gläserenen Betrieb wird. "Wenn W & P überhaupt eine Chance haben will, das Vertrauen in der Region zurück zu gewinnen, darf es nicht nur dabei bleiben, dass die Verbrennung des Blaukalks eingestellt wurde. W & P muss zu einem österreichweiten Beispiel für Transparenz und Durchsichtigkeit werden. Dafür haben insbesondere die Bundesbehörden zu sorgen", so Kaiser.
Die Informationsveranstaltungen zur HCB-Situation im Görtschitztal finden morgen, Freitag, um 17 Uhr im Gemeinschaftshaus Brückl und um 19.30 Uhr im Werkskulturhaus Klein St. Paul statt. Vor Ort sind der Landeshauptmann, Gesundheits-, Lebensmittel- und Umweltexperten des Landes sowie Vertreter des Umweltbundesamtes.
Die Beratungen vor Ort werden direkt von den Gemeinden organisiert, bzw. erfolgt auch über diese die Terminvergabe, um einen möglichst reibungslosen Ablauf garantieren zu können. Die erste Beratung erfolgte heute, Donnerstag, in Klein St. Paul von 8.45 bis 18 Uhr. Die weiteren Termine sind morgen, Freitag, von 9 bis 18 Uhr in Eberstein, am Samstag von 9 bis 14 Uhr in Brückl sowie am Mittwoch, dem 17.12. von 9 bis 18 Uhr in Hüttenberg. Um direkte telefonische Voranmeldung beim jeweiligen Gemeindeamt wird gebeten.
HCB im Görtschitztal 25 - HCB-Gegenmaßnahmen in der Landwirtschaft laufen
LR Benger: Aktueller Stand über Futtermittelproben, Futtermittelaustausch, Milchproben und Fleisch - Milch von 21 geschlossenen Betrieben wird weiterhin fachgerecht entsorgt
Klagenfurt (LPD). „Die Lage für die Landwirtschaft im Görtschitztal ist ernst, der Imageschaden noch gar nicht bewertbar. Zahlreiche Maßnahmen, um das Tal zu entlasten und die Landwirtschaft zu unterstützen, sind im Laufen“, berichtete heute, Mittwoch Agrarlandesrat Christian Benger.
Derzeit laufen die flächendeckenden Futtermittelproben. Zusätzliches Personal, das per Bescheid des Landes von der Landwirtschaftskammer gewonnen wurde, beschleunigt die Beprobung des Futters. Bis kommenden Montag, 15. Dezember, werden über 900 Proben im Labor der AGES in Wien sein. „Auch die AGES arbeitet derzeit im Voll- und Schichtbetrieb, weil die Untersuchung der Proben aus dem Görtschitztal Priorität hat“, so Benger. Weitere 500 Proben werden bis 17. Dezember in ein weiteres Labor geliefert sein.
Bis dato wurden 370 Tonnen Futter und 56 Tonnen Silage als Ersatz an 21 Milchbauern ausgeliefert. „Sauberes Futter ist die Grundlage für saubere Milch und sauberes Fleisch. Daher setzen wir hier massiv an“, so Benger. Der Austausch des Futters bei den gesperrten Betrieben ist ebenfalls organisiert. Ein eigener Futtermittel-Koordinator wurde eingesetzt, um vor Ort den Bedarf und die Logistik mit den Landwirten gemeinsam zu erheben.
Derzeit werde laut Benger die Milch von 57 Milchbauern im Görtschitztal abgeholt. Die Milch von 21 Milchbetrieben gelange derzeit nicht in den Handel, sie werde fachgerecht entsorgt. Im Detail: 13 Betriebe sind seit Vorliegen der Ergebnisse der Milchproben gesperrt, acht Betriebe der Sonnenalm-Molkerei sind ebenso nicht freigegeben. „Die Milch von diesen Betrieben wird nach wie vor fachgerecht entsorgt, sie kommt nicht in den Handel“, bekräftigte Benger einmal mehr.
Betonen wolle Benger jedoch, dass die Milch von 36 Bauern aus dem Görtschitztal frei gegeben ist und demnach geliefert und verarbeitet werde. „In Kärnten werden im Jahr 184 Millionen Liter Milch produziert und verarbeitet. Aus dem Görtschitztal kommen davon rund zwei Millionen Liter im Jahr. Wir haben derzeit wohl die am besten kontrollierte Milch am Markt. Ich möchte die Konsumenten in dieser heiklen Situation auf Grund der Milchmengen aber auch darauf hinweisen, dass nicht die ganze Milch, die in Kärnten erzeugt wird, betroffen ist“, sagte Benger.
Als Agrarlandesrat habe Benger am dritten Tag nach Bekannt werden der HCB-Grenzwertüberschreitungen sämtliche Milchbauern in einer Veranstaltung informiert und gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer einen entsprechenden Maßnahmenkatalog ausarbeiten lassen. Die Information ging über sämtliche zur Verfügung stehenden Kanäle zu den Milchbauern. Die gesperrten Betriebe hat Benger besucht und persönlich über die weiteren Schritte informiert. In einer weiteren Veranstaltung vorige Woche gab es Informationen über den neusten Stand der Entwicklungen und auch heute, Mittwoch, ab 19 Uhr im Werkskulturhaus in Klein St. Paul werde Benger gemeinsam mit den Experten der Agrar- und Veterinärabteilung sowie der Landwirtschaftskammer vor Ort die Bauernschaft informieren.
Nach Schlachtungen liegen derzeit von elf Untersuchungen die Ergebnisse vor, wobei drei Schlachtstücke aus dem Verkehr gezogen worden sind. Bei einem Rind lag das HCB-Ergebnis deutlich über dem Grenzwert, bei zwei weiteren lag der Wert knapp unter der zugelassenen Grenze. Weitere Schlachtungen stehen an, dort werden ebenfalls Proben gezogen. „Bis nicht ein Ergebnis vorliegt, kommt kein Fleisch in den Handel“, betonte Benger.
HCB Im Görtschitztal 24: Information für Amtsärzte der Region und Kriseninterventionsteam
LH Kaiser, LHStv.in Prettner: Ab morgen Beratungsgespräche vor Ort für betroffene Bevölkerung
Klagenfurt (LPD). Heute, Mittwoch, wurde im Auftrag von Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner über die Landessanitätsdirektion des Landes Kärnten eine Informationsveranstaltung betreffend HCB im Görtschitztal und die weitere Vorgehensweise für die beratenden Amtsärzte der Region sowie Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes abgehalten. Im Mittelpunkt stand dabei die transparente Informationsweitergabe was die weiteren gesundheitsrelevanten Maßnahmen, wie Beratungsgespräche und mögliche Blutuntersuchungen für Betroffene anbelangt. Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin Prettner, informierten dabei über den aktuellen Stand der Dinge und bedankten sich bei den Amtsärzten und den Rot Kreuz MitarbeiterInnen für die gute Zusammenarbeit und Kooperation im Sinne einer umfassenden Aufklärung der Bevölkerung.
„Das Wichtigste ist jetzt, der Bevölkerung wieder Sicherheit und fachgerechte Informationen aus erster Hand zu bieten! Das soll über persönliche Beratungen durch die Amtsärzte und das Kriseninterventionsteam direkt vor Ort gewährleistet werden“, betonten Kaiser und Prettner unisono. Mit Hilfe eines Anamnesebogens, der vor Ort gemeinsam mit den Medizinern ausgefüllt wird, soll auch erhoben werden, inwieweit eine Belastung durch HCB gegeben war. Auf Basis der erhobenen Informationen wird dann gemeinsam mit dem Arzt vor Ort individuell über die weitere Vorgehensweise beratschlagt. In erster Linie richtet sich das Angebot der Blutuntersuchungen auf HCB an stark exponierte Personengruppen, wie z.B. Landwirte, die täglichen Umgang mit kontaminierten Futtermitteln hatten.
Die Beratungen vor Ort werden direkt von den Gemeinden organisiert, bzw. erfolgt auch über diese die Terminvergabe, um einen möglichst reibungslosen Ablauf garantieren zu können. Zu diesem Zweck wird noch heute die Informationskette in den Gemeinden an die Bürgerinnen und Bürger in Gang gesetzt, die ersten Beratungen sollen bereits morgen, Donnerstag, in Klein St. Paul (8:45 - 18 Uhr) und in den nächsten Tagen stattfinden. Freitag: Eberstein, 9 - 18 Uhr; Samstag: Brückl, 9 - 14 Uhr, Mittwoch, 17.12.2014: Hüttenberg, 9 - 18 Uhr.
Um direkte telefonische Voranmeldung beim jeweiligen Gemeindeamt wird gebeten. Nach Auswertungen der Anamnesebögen durch die Uni Wien soll auch der weitere Fahrplan betreffend Blutuntersuchungen festgelegt werden.
LR Holub: Kontrolle und Verbesserungen bei der Handhabung der Altlasten
Klagenfurt (LPD). Im Zuge der Sonder-Umweltinspektion, die von Umweltreferent LR Rolf Holub für das Görtschitztal angeordnet wurde, findet heute, Dienstag, eine behördliche Überprüfung der Donau Chemie statt, an der auch Holub vor Ort teilgenommen hat.
„In der Überprüfung werden von Fachbeamten und Sachverständigen sämtliche Bescheide bezüglich der Altlastendeponie genauestens auf ihre Einhaltung hin durchleuchtet. Es gilt, neben der Hilfe für die betroffene Bevölkerung, die Aufklärung der Causa voranzutreiben und daraus die richtigen Maßnahmen zu setzen“, so Holub. Daher sei es nicht nur das Ziel der Sonder-Umweltprüfung, bestehende Bescheide und ihre Einhaltung genauestens zu kontrollieren, sondern auch massive Verbesserungen bei der Handhabung der Altlasten in Brückl auf den Weg zu bringen.