Presseaussendung von: Büro LR Kaiser
LR Kaiser bei Buchpräsentation und Podiumsdiskussion an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Klagenfurt (LPD). "Frauenhandel in Österreich" lautet der Titel eines Buches, das gestern, Mittwoch, in der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt vorgestellt wurde. Kärntens Referent für Frauen- und Gleichbehandlungsangelegenheiten, LR Peter Kaiser, eröffnete gemeinsam mit der ehemaligen Bundesministerin für Frauenangelegenheiten, Helga Konrad, sowie dem Rektor der Universität Klagenfurt, Heinrich C. Mayer, die Buchvorstellung. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion mit Frauenbeauftragter Helga Grafschafter, Helga Konrad, den Autorinnen und Autoren des vom Interfakultären Forschungsnetzwerk Kultur & Konflikt der Alpen-Adria Universität Klagenfurt herausgegebenen Buches, sowie den Mitherausgebern Jacob Guggenberger und Viktoriaja Ratkovic statt.
"Menschenhandel ist eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung, von der insbesondere Frauen und Mädchen betroffen sind. Laut Internationaler Arbeitsorganisation werden jährlich 2,4 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel. 80 Prozent davon sind Frauen, 50 Prozent minderjährig", machte Kaiser deutlich und verwies auf den heutigen 10. Dezember, den Internationalen Tag der Menschenrechte, der den Abschluss der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen darstellt.
Kaiser betonte, dass es viel mehr Arten von Menschenhandel als sexuelle Ausbeutung von Frauen gäbe. Als Beispiele nannte er Menschhandel durch Arbeitausbeutung, zum Beispiel am Bau, auf Plantagen, im industriellen Bereich oder im Gastgewerbe. "Dass Zwangsarbeit nicht irgendwo in einem Entwicklungsland passiert, sondern auch bei uns präsent ist, zeigen Medienberichte aus der jüngsten Vergangenheit, wonach ausländische Hausangestellte in Österreich von Diplomatenfamilien ausgenutzt wurden", so Kaiser. Und weiter: "In Paris musste eine junge afrikanische Hausangestellte für ihren Brötchengeber täglich von sechs Uhr bis Mitternacht putzen, kochen und Kinder hüten. Das passiert nicht irgendwo, diese Ausbeutung findet auch bei uns statt und zwar hinter verschlossenen Türen. Dem gilt es, entschieden mit Maßnahmen, die auch im Buch konkret genannt werden, entgegen zu wirken", so Kaiser.
"In Österreich wurde versucht, durch die Task Force ,Frauenhandel' diese Menschenrechtsverletzung einzudämmen", erklärte Frauenbeauftragte Grafschafter, die in diese Arbeitsgruppe eingebunden ist und sich erfreut zeigt, "dass die Ergebnisse der Task Force von den Wissenschafterinnen und Wissenschaftern des Buches, als ,gut' bezeichnet werden". Als konkrete Zielsetzungen formulierte die Arbeitsgruppe unter anderem, verstärkt Wert auf die Sensibilisierung von Behörden sowie Beamtinnen und Beamten zu legen.
Foto: Büro LR Kaiser