StR Frank Frey bewertet die Argumente der Befürworter der aus „blauer“ Vorzeit stammenden Pläne für den Bau einer Ostumfahrung. Er kommt zu dem Schluss, dass weder der Bedarf einer Verkehrsentlastung gegeben ist noch eine Aufwertung des neu entstehenden Stadtteils Harbach dadurch eintreten wird.
Klagenfurt 31.8.2018 - „Aus den Medien entnehme ich, dass alle Parteien im Rathaus und in der Landesregierung mit den Plänen des Baus einer Südostspange einverstanden sind. Mich hat man weder in meiner Funktion als Stadtrat für Umwelt und Mobilität noch als Clubobmann des Grünen Gemeinderatsclubs zum Standpunkt der Grünen in dieser Causa befragt“, korrigiert StR Frank Frey die, seiner Meinung nach etwas vorschnellen, Schlussfolgerungen. „Die Annahme, die Völkermarkterstraße müsste entlastet werden, ging von den Schätzungen aus, dass der Verkehr vom Jahr 2004 bis ins Jahr 2020 um 65% zunehmen würde, - in Zahlen ausgedrückt von 34000 auf 56000 Fahrzeuge pro Tag. Tatsache ist, dass dieses alte, vom damaligen Verkehrsreferenten Dörfler stammende, Konstrukt sich nicht mit den aktuellen Verkehrszählungen deckt. Vielmehr sind die Zahlen in diesem Abschnitt der B70 stagnierend, ja sogar leicht rückläufig, - von ca. 35000 im Jahr 2008 auf 32000 im Jahr 2016, Tendenz weiter sinkend.“, stellt Frey weiter fest und fügt hinzu „Immer mehr PendlerInnen nehmen das Park & Ride Angebot an, stellen ihr Fahrzeug in Grafenstein ab und sind innerhalb von Minuten mit der S-Bahn in Klagenfurt. Eine äußerst begrüßenswerte Entwicklung für die Verkehrs- und Feinstaubentlastung der Innenstadt und durch die Inbetriebnahme der ‚Koralmbahn‘ im Jahr 2025 wird sich dieses Szenario erst richtig drastisch zugunsten der Schiene verändern. Immerhin spricht die ÖBB von einer geplanten Fahrzeit von 25 Minuten auf der Strecke von Wolfsberg nach Klagenfurt.“
Was bedeutet die Südostspange aber für die in der Völkermarkterstraße angesiedelten Betriebe? „Die Völkermarkterstraße ist als ‚Autoeinkaufsstraße‘ konzipiert. Die dort angesiedelten Betriebe haben diesen Standort gewählt, weil sie vor allem aus dem Pendlerverkehr ihre Wertschöpfung ziehen. Die Möglichkeit sich auf dem Heimweg mit notwendigen Gütern zu versorgen zu können ist eine wichtige Zeitersparnis für viele PendlerInnen“, ist sich Frey sicher. „und eine neue Trassenführung würde zu An- und Umsiedelungen von Betrieben führen und sowohl den Druck auf die bereits ansässigen UnternehmerInnen erhöhen, als auch zu neuen Leerständen an der jetzigen Route führen.“ Das ist für StR Frey volkswirtschaftlich zu kurz gedacht.
Bleibt noch der Umweltaspekt, das grüne Kernthema überhaupt. „Es sind bereits viel zu viele Flächen durch Verbauung der Landwirtschaft entzogen. Auch im konkreten Fall wird wieder Naturland einem Hirngespinst geopfert. Die Bodenversiegelung, so der Fachausdruck, durch den Bau der Südostspange macht diese allgemeine Entwicklung nur schlimmer. Wir können heute schon abschätzen, dass wir in mittelferner Zukunft froh sein werden, noch genügend landwirtschaftliche Nutzflächen in Reserve zu haben“, konstatiert Frey und hofft, dass der Geist der Dörfler/FPK-Zeit endlich aufhört in den Köpfen mancher Landes- und StadtpolitikerInnen herumzuspuken
Grafik: Gemeinderatsclub Die Grünen
Presseaussendung von: Gemeinderatsclub Die Grünen