Presseaussendung von: StR.in Mag.a Andrea Wulz
Klagenfurt am Wörthersee setzt bei den neuen Umweltförderungen auf Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt steht der schonende Umgang mit Ressourcen, womit langfristig in die Lebensqualität der BürgerInnen investiert werden soll.
Klagenfurt (01.08. 2014) Ganz im Zeichen der Energiewende stehen die neu überarbeiteten Umweltförderungen der Landeshauptstadt Klagenfurt, die seit Juni 2014 gelten. „Die Ergebnisse aus den EU-Projekten SEAP_Alps und CoP* haben gezeigt, dass Energieeffizienz eine Schlüsselrolle beim Einsatz von erneuerbaren Energien einnimmt. Der schonende Umgang mit Ressourcen steht bei den neuen Umweltförderrichtlinien im Mittelpunkt“, freut sich Umwelt-Stadträtin Andrea Wulz. Da auch erneuerbare Energien (Biomasse, Strom aus regenerativen Quellen) von der Kapazität her begrenzt zur Verfügung stehen, ist es wichtig, die Nachfrage nicht mehr als notwendig in die Höhe zu treiben. „Die Preise für erneuerbare Energien sollen auch künftig niedrig gehalten werden. Für die BürgerInnen muss sichergestellt sein, dass erneuerbare Energien auch in Zukunft kostengünstiger als Energiequellen fossiler Herkunft sind. So ist die Nachhaltigkeit der Förderungen gewährleistet“, betont Wulz. „Die Inanspruchnahme unserer Umweltförderungen trägt nicht nur wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität bei, sondern sichert und schafft auch Arbeitsplätze.“
Förderung nicht mehr an die Heizleistung gekoppelt,
„Menschen statt Heizungen“ werden gefördert!
Gefördert werden Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien in thermisch effizienten Gebäuden. Dazu zählen Fernwärmeanschlüsse, Wärmepumpen und Biomasseheizungen mit automatischer Brennraumbeschickung. Erdgas-Brennwertkessel fallen hingegen aus der Förderung heraus. Gefördert werden Privatpersonen, die ihren Hauptwohnsitz in Klagenfurt habe und ihre Heizung umstellen.
„Neu ist, dass die Förderung nicht mehr an die Leistung des Heizungssystems gekoppelt ist. Das hatte in der Vergangenheit zur Folge, dass Gebäude mit gutem thermischen Sanierungsstandard benachteiligt waren, da diese nur eine geringe Heizleistung benötigen“, erklärt Umweltreferentin Andrea Wulz. „Nun ist die Heizlast nicht mehr relevant, das heißt, die Förderung richtet sich neben der Art des Heizungssystems nach der Anzahl der Personen im Haushalt.“
Während also früher beispielsweise eine Einzelperson in einem großen, schlecht gedämmten Haus mit großer Heizleistung eine höhere Förderung bekam als eine vierköpfige Familie in einem kleineren, gut isoliertem Haus mit niedriger Heizleistung, verhält es sich nun andersrum – „was viel effizienter und äußerst innovativ ist“, freut sich Wulz.
Die Förderung erfolgt nach einem Punktesystem: Pro Person gibt es 3 Punkte bei der Umstellung auf Fernwärme und 2 Punkte bei der Umstellung auf Wärmepumpe bzw. Biomasse mit automatischer Brennraumbeschickung. Die Förderung ist auf 30 Punkte bei Fernwärme bzw. 20 Punkte bei Wärmepumpe bzw. Biomasse gedeckelt. Ein Punkt hat den Gegenwert von 60 Euro, das heißt, dass max. 1.800 Euro an Förderung möglich ist.
Erstmals Förderungen bei Wärmepumpen bei Mitteltemperaturheizungen (55 Grad Celsius Vorlauftemperatur)
Innovativ und einzigartig ist auch die Förderung von Wärmepumpen bei Mitteltemperaturheizungen. Die Stadt Klagenfurt verfügt über ausgezeichnete Grundwasserressourcen, welche als Wärmequelle für Grundwasserwärmepumpen zur Verfügung stehen. Das Temperaturniveau des Klagenfurter Grundwassers beträgt 12 Grad Celsius oder sogar mehr – „ideal, da im thermisch sanierten Gebäudebereich auch die Vorlauftemperatur des Heizungssystems abgesenkt werden kann“, informiert Wulz.
Ebenfalls neu: Förderung für E-Ladestationen im mehrgeschoßigen Wohnbau
Nicht mehr gefördert wird die Anschaffung eines Elektrofahrrades (von September 2008 bis 1. Juni 2014), „da Elektrofahrräder mittlerweile von der Bevölkerung sehr gut angenommen werden und am Markt etabliert sind“, erklärt Wulz. Stattdessen wird die nachträgliche Installation einer Ladestation für mehrspurige E-Fahrzeuge in mehrgeschoßigen Wohnanlagen mit bis zu 900 Euro gefördert – „allerdings nur, wenn gleichzeitig ein Strombezug aus erneuerbaren Energiequellen nachgewiesen wird“, informiert die Umweltreferentin.
„Auch hier geht es wieder um den schonenden Umgang mit Ressourcen. Mit unseren Maßnahmen nehmen wir als Landeshauptstadt auch eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung des Energiemasterplanes Kärnten (eMap)“ ein“, so Wulz, die auch auf die volkswirtschaftlichen (geringerer Kapitalabfluss ins Ausland) und sozialen Auswirkungen (Bekämpfung von Energiearmut) nachhaltiger Umweltförderungen verweist: „Der Ausbau erneuerbarer Energien bringt green jobs, womit wiederum der Wirtschaftsstandort Kärnten langfristig gesichert wird.“
Link zu den neuen Umweltförderungen für Private:
http://www.klagenfurt.at/klagenfurt-am-woerthersee/foerderungen-2028.asp
* Eine Maßnahme des EU-Projekte CoP (Cities on Power) ist die Erstellung eines lokalen Aktionsplanes für Erneuerbare Energie. Im Rahmen des EU-Projektes SEAP_Alps wird außerdem an einem umfangreichen Nachhaltigkeits-Energie-Aktionsplan (SEAP) gearbeitet (Projektlaufzeit: bis April 2015).