Presseaussendung von: LR Peter Kaiser
In Kärnten wird Beratungs- und Behandlungsnetzwerk ausgebaut
Klagenfurt (LPD). Drogen verursachen Kosten. Nicht nur beim Konsumenten, der dafür auch mit seiner Gesundheit bezahlt, sondern in weit höherem Ausmaß in volkswirtschaftlicher Hinsicht. "Laut Bundesministerium betragen die volkswirtschaftlichen Kosten des Drogenkonsums zehn Prozent jener Kosten die durch Alkohol verursacht werden, also 0,08 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Bei einem BIP von 281,9 Milliarden im Jahr 2008 sind das 2,26 Milliarden Euro", machte Kärntens Gesundheitsreferent LR Peter Kaiser heute, Freitag, aufmerksam.
Neben den Kosten, die der Krankenversicherung entstehen, sind vor allem auch die mit dem Drogenkonsum sehr oft einhergehende Arbeitslosigkeit und der ebenfalls einhergehende Alkohol- oder Psychopharmaka-Konsum in den Gesamtkosten enthalten.
"Diese Zahlen machen deutlich, welch wichtige Rolle Drogenberatung und Drogenprävention auch in wirtschaftlicher Hinsicht spielen. Denn Fakt ist, dass sich der Staat im Sinne der Umwegrentabilität mit vermehrten Einsatz von finanziellen Mitteln in Beratung und Vorsorge viel Geld ersparen kann", so Kaiser. Deswegen werde er das Kärntner Netzwerk in diesen Bereichen noch weiter ausbauen. So wurde zu den beiden bereits etablierten Drogenberatungsstellen in Klagenfurt und Villach auf Initiative Kaiser´s eine neue Beratungsstelle in Völkermarkt eingerichtet. Und zur Versorgung des Oberkärntner Raumes wird auch in Spittal in Kürze eine Beratungsstelle eröffnet.
"Darüber hinaus arbeiten wir im Rahmen des regionalen Strukturplanes auch an der Errichtung einer eigenen Drogenstation im Ausmaß von zehn Betten, die an der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am LKH Klagenfurt stationiert werden wird", sagte Kaiser. Damit entstehe in Kärnten eine geschlossene Versorgungskette mit diversifizierten Betreuungsangeboten, die durch einrichtungsübergreifende Versorgung einen Behandlungsstandard auf höchstem Niveau gewährleistet.
"Natürlich müssen wir alles tun, um die Menschen vor dem Konsum illegaler Drogen zu schützen. Darüber hinaus ist es aber auch unsere Pflicht, alles zu unternehmen, um suchtkranke Menschen bestmöglich zu behandeln und sie wieder in einen möglichst normalen Arbeitsalltag zu integrieren - auch damit sie ihren volkswirtschaftlichen Beitrag leisten können", betonte Kaiser.