In der heutigen Sitzung des Kärntner Landtags sorgte ein parteiübergreifender Antrag für Aufsehen. SPÖ und ÖVP fordern in einem gemeinsamen Dringlichkeitsantrag, dass Trinkgelder in Österreich künftig vollständig von Steuern und Abgaben befreit bleiben sollen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, rasch gesetzliche Schritte einzuleiten.
„Trinkgeld ist gelebte Wertschätzung für Service, Bemühen und Motivation – und kein Entgelt“, so Seiser. Dass dieser freiwillige Beitrag der Kunden derzeit zum Teil in die Sozialversicherung fließt oder sogar steuerpflichtig wird, sei „schlichtweg unverständlich“. Er verwies zudem auf die Ungleichbehandlung zwischen verschiedenen Branchen und Bundesländern, die durch eine klare Regelung endlich beendet werden könnte.
Auch ÖVP-Clubobmann Markus Malle stellte klar: „Trinkgeld ist eine Anerkennung für eine erbrachte Dienstleistung, die Kunden oder Gäste direkt dem Mitarbeiter geben.“ Dieser direkte Weg der Wertschätzung dürfe nicht durch Abzüge geschmälert werden. „Es ist nicht einzusehen, warum diese Wertschätzung mit dem Finanzamt geteilt werden soll“, so Malle weiter. Er sieht im Trinkgeld auch einen wichtigen Anreiz für junge Menschen, einen Beruf im Dienstleistungsbereich zu ergreifen.
Mit dem Antrag setzen SPÖ und ÖVP ein klares Signal an die Bundesregierung. 100 Prozent Trinkgeld sollen künftig auch 100 Prozent Anerkennung bedeuten, und damit zu 100 Prozent bei den Beschäftigten ankommen.
Wie die Bundesregierung reagieren wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der politische Druck aus Kärnten ist nun da.