Mit einem eindrucksvollen Votum von 92,6 Prozent wurde die zuvor nach dem Reißverschlusssystem in den Bezirken erstellte Liste der gesamten Kandidatinnen und Kandidaten der SPÖ-Kärnten heute im Rahmen der Kärnten-Konferenz beschlossen. Philip Kucher erhielt 96,7 Prozent an Zustimmung als Spitzenkandidat.
Rund 280 Delegierte und Gäste versammelten sich dafür in der Neuen Burg in Völkermarkt. Neben dem Landesparteivorsitzenden Peter Kaiser wandte sich auch der Bundesparteivorsitzende und Spitzenkandidat Andreas Babler mit einer Videobotschaft an die Delegierten, SPÖ Kärnten Landesgeschäftsführer Andreas Sucher gab einen Ausblick auf das kommenden Superwahljahr 2024 – Bürgermeister Markus Lakounigg begrüßte die Delegierten als Hausherr. Auch Bezirksparteivorsitzender Hermann Srienz und Klaus Seltenheim, SPÖ Bundesgeschäftsführer, wandte sich in Vertretung von Andreas Babler mit Grußworten an die Delegierten.
"Wenn mehr als 50 Prozent der Wahlbevölkerung zur Wahlurne gehen, erhalten Entscheidungen von globaler, nationaler bis hin zu kommunaler Bedeutung eine neue Dimension“, so SPÖ Kärnten Landesparteivorsitzender LH Peter Kaiser in seiner Rede. „Die Weichenstellungen dieses Jahres sind besonders bedeutsam. Es geht darum, wie wir mit Krisen und Herausforderungen umgehen, welche Leitlinien wir verfolgen. Bei all diesen Wahlen – sei es in Europa oder in Österreich – geht es für uns um Werte, die untrennbar mit unserer 150-jährigen Geschichte verbunden sind: ein klares Ja zu einer liberalen Demokratie, mit Respekt, Toleranz, aber auch einer klaren inhaltlichen Linie. Das ist die Sozialdemokratie im Jahr 2024“, so Kaiser.
„Offensichtlich möchte man uns glauben machen, dass bereits klar ist, wie die Wahlen in einem halben Jahr ausgehen werden. Das ist eine Stimmungsmache, der wir mit aller Entschiedenheit entgegentreten müssen. Am 29. September haben wir die Chance zu beweisen, dass die Sozialdemokratie diesem Land eine neue Richtung geben kann“ so Kaiser und weiter: „Wir haben viele Wege aufgezeigt, wie man der Teuerung in Österreich wirksam entgegentreten kann. Von der Bundesregierung kam keine Reaktion – das muss sich am 29. September ändern. Politik ist immer gut beraten, für Werte, Inhalte und Programme einzutreten. Eine Politik, die sich als defensiv versteht, ist nicht das, was Menschen mitreißt, was sie dazu bewegt, sich zu engagieren. Wir treten für Werte wie Würde, Respekt, Mieterschutz und effektive Inflationsbekämpfung ein. Wir wollen einen weiterentwickelten Sozialstaat, gesicherte Pensionen und eine Gesundheitsversorgung über die E-Card und nicht über die Kreditkarte. Dafür stehen wir, dafür steht die Sozialdemokratie.“
Weltweite Herausforderungen seien nur gemeinsam zu bewältigen stellte der Landeshauptmann auch in Bezug auf die EU-Wahl klar. Mit einem Europa, das global eine Rolle spielt, mit einem Europa der sozialen Gerechtigkeit, die die Sozialdemokratie einfordere.
„Drei wesentliche Punkte halte ich für eine erfolgreiche Zukunft für essentiell:
„Bekennen wir uns zu einer solidarischen Gemeinschaft, die niemanden in dieser Republik zurücklässt. Bieten wir durch unsere Arbeit, unsere Inhalte und unsere Offenheit, der politischen Mitte eine Heimat. Bestätigen wir durch unser Tun, dass die Sozialdemokratie eine Partei mit Werten ist. Garantieren wir bei der Auswahl unserer Kandidatinnen und Kandidaten eines, was die Menschen und Österreich dringend brauchen: Authentizität. Und die mit Abstand authentischste Person für die nächste Nationalratswahl ist Andreas Babler“, stellt LH Kaiser klar.
Auch Kärnten habe diese Authentizität, führt Kaiser aus: Mit dem Klagenfurter Philip Kucher, der seine Emotionen auch im Parlament lebt und nach vorne stellt. An seiner Seite, die Villacherin und SPÖ Kärnten Landesfrauenvorsitzenden Petra Oberrauner, engagiert und erfahren, und an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft – authentisch und weiblich. Mit dem St. Veiter Clemens Mitteregger als jungen, engagierten Menschen aus dem Wahlkreis Ost, der sich mit juristischer und wirtschaftspolitischer Expertise einbringe. Daniela Lerchbaumer, Leiterin der Unterabteilung in der Kärntner Landesregierung und in Mallnitz beheimatet, vervollständigt das Quartett aus den vier Wahlkreisen, so Kaiser.
Der SPÖ Kärnten Spitzenkandidat, der Klagenfurter Philip Kucher, ist bereits seit 2013 Abgeordneter zum Nationalrat und derzeit Bereichssprecher für Gesundheit und geschäftsführender Klubvorsitzender. Er ist SPÖ-Bezirksparteivorsitzender seiner Heimatstadt Klagenfurt.
Mag.a Dr.in Petra Oberrauner ist SPÖ-Abgeordnete im Nationalrat und Berreichssprecherin für Digitalisierung, Forschung und Innovation sowie SPÖ Kärnten Frauenvorsitzende.
Der Jurist Mag. Clemens Mitteregger ist 2. Vizebürgermeister der Stadt St. Veit, seit 2015 Gemeinderat und seit 2020 Stadtrat für Jugend, Bildung und Schulen.
Daniela Lerchbaumer, aus Mallnitz, ist derzeit Abteilungsleiterin der Kärntner Landesregierung, Unterabteilung Elementarbildung.
SPÖ Kärnten Landegeschäftsführer Andreas Sucher gab einen Ausblick auf das Superwahljahr 2024: „Zur EU-Wahl, die im Juni stattfinden wird und der Hetze und den populistischen Angriffen politischer Mitbewerber auf die EU: Die Auswirkungen des Brexits sind offensichtlich. Unser Ziel als Sozialdemokratie ist es, mit unseren Modellen für die EU, den Wohlstand zu erhalten, den Frieden zu sichern und die Wirtschaftsmacht Europas für die Zukunft zu stärken. Frieden und Wohlstand sind keine Selbstverständlichkeiten, sondern müssen ständig neu erkämpft werden.“
„Es geht erneut um eine Richtungsentscheidung in Österreich – voraussichtlich am 29. September. Wir stehen vor einer historische Weichenstellung: Kommt es erneut zu einer Politik der Abrissbirne, wie wir sie bereits mehrmals unter Schwarz/Blau erlebt haben? Skandale, Milliardengeschenke an Unternehmen – damit sich die Reichen noch besser bedienen können, oder schlagen wir einen neuen weg ein?“, so Sucher in Bezug auf die NRW. „Es geht bei dieser Nationalratswahl um Rechts oder Mitte-Links. Für Mitte-Links steht die Sozialdemokratie, dafür steht Andi Babler. Wir stehen für ein funktionierendes Gesundheitssystem, gesichert Pensionen, Menschenrechte und geordnete Migration wie sei im Kaiser-Doksozil-Papier gefordert wird. Wir stehen für eine Abkehr von hetzendem Populismus, von künstlich angeheizten Diskussionen um die Leitkultur. Wir stehen auf gegen die Schwächung Österreichs durch Korruption und Nepotismus. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass nach der NRW kein Weg an Andi Babler und der Sozialdemokratie vorbeiführt“, so Sucher.
Im Rahmen der Kärntner Konferenz, bei der die Listen der Kandidatinnen und Kandidaten für die im Herbst stattfindende Nationalratswahl beschlossen wurden, startete die SPÖ Kärnten heute, am Samstag, auch in den EU-Wahlkampf. Die Kärntner Spitzenkandidatinnen- und Kandidaten Claudia Arpa, Andreas Preiml und Sabrina Winter präsentierten ihre Vorstellungen von einem erfolgreichen Europa, insbesondere von einem erfolgreichen Kärnten in Europa.
„Europa begegnet uns überall in Kärnten – sei es durch Förderungen oder Projekte, sei es durch den Wegfall der Roaming-Gebühren oder einer gemeinsamen Währung und eines gemeinsamen Wirtschaftsraums. Unsere Aufgabe muss es sein, dieses Europa zukunftsfähig zu gestalten, den Frieden zu sichern, den Wohlstand zu erhalten – und Europa ein Stück sozialer und gerechter zu machen, insbesondere für Kinder und Frauen“, so Bundesrätin Claudia Arpa.
„Ein nachhaltig erfolgreiches Europa kann nur von der Sozialdemokratie gestaltet werden, denn wir vertreten die Werte und Inhalte, die progressiv und offen nach vorne gerichtet sind und an das Gemeinsame und Verbindende appellieren. Wir wollen gemeinsam ein erfolgreiches Europa für unsere Kinder und Enkel schaffen, nachhaltig erfolgreich, egal ob in der Wirtschaft oder im Klimaschutz“, so der Wolfsberger SJG-Vorsitzende Andreas Preiml.
Sabrina Winter aus Sittersdorf hat bereits berufliche Erfahrung in Brüssel gesammelt und möchte vor allem auf bestehende Ungerechtigkeiten in Europa hinweisen und dagegen ankämpfen: „Das beginnt bei der Beseitigung der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern, betrifft mehr Frauen in Führungspositionen, aber auch grundsätzlich möchte ich die Zusammenarbeit der Regionen stärken“, so Winter.
Im Rahmen der Kärnten Konferenz wurde auch der Antrag „Ein Europa der Menschen!“ einstimmig beschlossen. Aus dem Vorwort: Seit 29 Jahren ist Österreich Mitglied der Europäischen Union. Wir haben in diesen 29 Jahren alle Höhen und Tiefen der Mitgliedschaft in dieser Staatengemeinschaft erlebt und können daher mit voller Überzeugung feststellen, dass die Vorteile bei weitem überwiegen. Dennoch müssen wir unser Europa verbessern, die vielen Herausforderungen im Blick behalten und bewältigen. Einst als Wirtschaftsbündnis gegründet, befindet sich die soziale Säule der EU erst im Aufbau - diese gilt es in den nächsten Jahrzehnten zu manifestieren.
Foto: SPÖ Kärnten