Der Klagenfurter Schriftsteller und PEN-Club-Funktionär Dr. Günter Schmidauer liest erneut aus seinem Werk „Wortanfälle“ (Hermagoras-Verlag). Die Klagenfurter Theaterlegende Arthur Fischer wird dieses „Wort-Gewitter“ sezieren, erläutern, kommentieren, begleitet von musikalischen Klängen des Bleiburger Landeskulturpreisträgers Prof. Arthur Ottowitz. Danach stellen sich Schmidauer und Fischer einer Diskussion über literarische Grundsätze, Text-Grenzen, provozierende Wortklauber, Auslegungsmöglichkeiten, Denkanstöße, verschiedene Stilrichtungen, über erhabene Sätze-Akrobaten und verstörende Ein- und Aussichten.
Der Abend wird vom Klagenfurter Autor Dr. Harald Raffer moderiert, der sich eine wortgewaltige Auseinandersetzung mit dem Thema „Was können wir mit Literatur anfangen?“ erhofft. Gibt es – bei sämtlichen literarischen Gattungen – gewisse Grenzen bei Formulierungen? Ist die Freiheit des Wortes stets garantiert? Was sind gute oder schlechte Texte?
Wer mittlerweile das kürzlich im Musil-Museum präsentierte Buch „Wortanfälle“ gelesen hat, wundert sich über den umfangreichen Themenkreis – von Gedichten, die zum Nachdenken anregen bis hin zur Kritik am braunen Sumpf und den Kärntner Nazi-Größen. „Wortanfälle“ erinnert nicht zufällig an Wutanfälle. Es geht in Schmidauers Essays, Gedichten und Szenen um bizarre Gedanken, um das alltägliche Menschsein, um Abgehobenheit, um Kleingeister und spießiges Bürgertum, um unsichtbare Bilder, um den Wellengang der Dinge, um die Bösartigkeit der Sprachlosen und die Begrenztheit der Sprache.
Einige Wortfetzen erinnern an Ernst Jandl, andere an große Philosophen. Der Autor legt Wahrnehmungsformen frei, die unter dem gebräuchlichen, verstandesorientierten Vorstellungsvermögen herauszuwachsen beginnen, es geht auch um die Akzeptanz des Irrationalen im Menschen. Ob sich neue Türen öffnen? Die Künstlerin Caroline folgt mit ihren Werken den Spuren des Autors.
Als Gastgeber fungiert Musil-Museums-Leiter Dr. Heimo Strempfl, der einen spannenden Abend verspricht.
Der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen.
Foto: Privat/KK