Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
BIOessen macht schlau – unter diesem Slogan fordern die Grünen die schrittweise Einführung von BIOessen in Klagenfurter Kindergärten, Horten und Schulen nach dem Vorbild Villach. Dass Bio sinnvoll, machbar und leistbar ist, wurde in der heutigen Pressekonferenz dargelegt.
Klagenfurt (16.04. 2013) „Das Gedeihen unserer Kinder muss uns mehr wert sein. Darum ist es ein Grünes Anliegen, einen bestimmten Prozentsatz Bio in unseren Kindergärten einzuführen“, so Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, Vorsitzende des Ausschusses für Kindergärten, Horte & Schulen (Die Grünen). „Ein Blick nach Villach zeigt, dass Bio machbar ist. In der Draustadt haben seit 2001 alle 13 Kindergärten Bio-Essen – mit unterschiedlichem Bio-Anteil. Die Bio-Pionierin in Villach ist die grüne Gemeinderätin Susanne Zimmermann, die als Leiterin vom Kindergarten Lind Bio bereits 1998 eingeführt hat.“
Bio auch in Klagenfurter Kindergärten, Schulen und Horten einzuführen, ist ein „großes Anliegen: Die Landeshauptstadt hinkt leider hinterher. Bisher hat die zuständige Referentin kein Interesse daran gehabt, diesen Weg zu beschreiten“, bedauert Schmid-Tarmann. „Ich möchte, dass allen Klagenfurter Kindern der Zugang zu Bio ermöglicht und ein Bewusstsein geschaffen wird. Der beste Beweis, dass Bio schlau macht, sind meine drei Söhne: Sie haben insgesamt acht akademische Titel“, erzählt die Grünen-Gemeinderätin augenzwinkernd. „Von klein auf habe ich darauf geachtet, bei ihnen ein Bewusstsein für Bio zu schaffen – was auch gelungen ist.“
Dass Vorurteil, Bio-Essen sei teurer, entkräftet Schmid-Tarmann mit einem Vergleich: „In Villach beträgt der Essensbeitrag für den ganztägigen Kindergartenplatz 47,10 Euro, in Klagenfurt sind es 45,90 Euro. Der Unterschied beträgt 1,20 Euro im Monat, ist also minimal.“
Wenn es nach dem Antrag der Gemeinderätin geht, soll der Bioanteil der Lebensmittel im Essen der städtischen Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen – wie Kindergärten, Horte und Schulen – schrittweise erhöht werden. „Der Beginn sind Produktgruppen wie Milch, Obst und Gemüse. Sukzessive soll die Ernährung auf einen relevanten Bioanteil umgestellt werden."
Veronika Gschöpf-Procházka von Bio Austria Kärnten betont, dass „Bio sinnvoll, machbar und leistbar ist: Sinnvoll aus Umweltschutz- und gesundheitlichen Gründen, machbar, da das Angebot vorhanden ist und leistbar, da es lediglich den Mut zur Speiseplanänderung braucht. Die Devise lautet mehr saisonal und regional, weniger Fleisch und weniger Convenience Food.“ Fertigprodukte sind im Vergleich nämlich „sehr viel teurer“, und: „In der Kindheit wird der Grundstein für spätere Ernährungsgewohnheiten gelegt. Im Kindesalter werden die Sinne geschult“, betont Gschöpf-Procházka. „Bio-Lebensmittel schmecken nicht nur besser, sie weisen auch einen höheren Gehalt an Nährstoffen und Spurenelementen auf.“
Stadträtin Andrea Wulz (Die Grünen) erläutert die Situation in Klagenfurt: „Auf Initiative von Gemeinderätin Schmid-Tarmann bemühen sich die Grünen schon lange um mehr Bio in Schulen, Kindergärten und Horten in Klagenfurt. Leider sind wir bei der zuständigen Referentin bisher immer abgeprallt. Jetzt haben wir aber die Situation, dass das Grüne Anliegen auch Teil des neuen Regierungsprogrammes ist.“ Schmid-Tarmann ergänzt: „Jetzt muss die Referentin unsere Forderung ernst nehmen und kann sie nicht mehr vom Tisch wischen.“
Umweltreferentin Wulz bedauert, dass durch „Cook & Chill“ der Bezug zum Essen verloren geht. „Eine zweite Grüne Forderung ist es deshalb, dass die kleinen Küchen in Kinderbetreuungseinrichtungen bestehen bleiben. Hier geht es um Werte und auch um Arbeitsplätze.“ Wulz betont auch, dass Klagenfurt seit 13. September 2009 „Fairtrade-Gemeinde“ ist. „Das Bewusstsein für Bio-Essen gehört weiter geschärft. Die Kommune hat auch die Verantwortung, zu schauen, dass die Bevölkerung gesund lebt und sich gut entwickelt.“
Christian Salmhofer vom Klimabündnis Kärnten: „Ernährung ist der blinde Fleck des Klimaschutzes.“ Es geht darum, den Analphabetismus in diesem Bereich zu bekämpfen. „Am Beispiel Villach sieht man, dass Bio funktioniert. Und: Die Betriebskosten sind nicht höher, obwohl eine Köchin vor Ort ist. Viele vergessen, dass Cook & Chill nur viel Energie kostet.“
Foto: Günter Krammer/Die Grünen Kärnten