Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Drohende Zerstörung des Ortsbildes durch überdimensionierte Planung und die Umgehung der Bauvorschriften führen zu massiven Anrainerprotesten und Einsprüchen. Was bleibt, sind einige offene Fragen an die Stadtplanung.
Klagenfurt (29.04.2010) „Wie konnte die Stadtplanung diesen Plan überhaupt zur Bauverhandlung zulassen?“ fragt sich Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann. Im dörflichen Stadtteil St. Martin soll durch die Firma Riedergarten Immobilien ein Großbau genannt „Wohnoase Kreuzbergl- St. Martin“ entstehen, der durch seine 73 Meter Länge in geschlossener Bauweise eher wie ein Sanatorium am Waldesrand wirkt. Nicht der Bauordnung entsprechen die drei Geschoße mit einem zusätzlichen vierten Garagengeschoß, das die zulässige Bauhöhe überschreitet und so als viertes Geschoß gerechnet werden muss (§2 KBPVO/ in diesem Gebiet gilt die Zone 2). Diese Garage, welche für 35 bis 50 Fahrzeuge gedacht ist, soll ebenerdig in den Hang gebaut werden. Doch anstatt die Baugenehmigung abzuwarten, werden die 21 exklusiven Eigentumswohnungen bereits vermarktet.
GRin Schmid-Tarmann berichtet von der Bauverhandlung, welche am 22.04.2010 stattfand: „Der Bauklotz passt nicht in das Ortsbild. Entsprechend zahlreich und massiv waren daher auch die Einsprüche der AnrainerInnen. Sie bemängelten unter anderem, dass durch die Zusammenlegung von zwei Grundstücken die erlaubte Geschoßflächenzahl (GFZ) von 0,65, die für diese Gegend mit Einfamilienhäusern ohnedies viel zu hoch ist, nun das Maximum von 0,79 zur Profitmaximierung ausgeschöpft wird. Weiters würden vorgeschriebene Abstände zu Grundstücksgrenzen nicht eingehalten... Die Liste der Einsprüche lässt sich beliebig verlängern.“
Eine Anrainerin beklagte beispielsweise, dass öffentlicher Grund, der seit Menschengedenken von den BewohnerInnen von St. Martin benutzt wurde, stillschweigend dem Riedergarten-Baugrund zugeschlagen wurde, eine alte Mauer sei dafür geschleift worden. GRin Schmid-Tarmann vermutet, um die GFZ noch mehr ausnutzen zu können und bezieht abschließend folgende Position: „Dieser Monsterbau würde das gesamte Ortsbild beeinträchtigen. Bei Baugenehmigungen in diesem sensiblen Stadtteil muss auf den dörflichen Charakter St. Martins Bedacht genommen werden. Bei dem Bauplan denke ich eher an ein Altenwohnheim als an exklusive „Wohnoasen“, dieser Bau darf niemals eine Baugenehmigung erhalten!“
Foto: Grüne Klagenfurt