Polizei und Güterbeförderung machen gemeinsame Sache: Bei der Verkehrserziehung für Volksschüler wird der „tote Winkel bei Lkw“ als Schwerpunkt eingeführt – mit Lkw der heimischen Güterbeförderer zur Veranschaulichung.
Der tote Winkel beim Lkw führt immer wieder zu Unfällen im Straßenverkehr. Speziell Kinder können kaum einschätzen, wie gut sie für einen Lkw-Fahrer zu sehen sind. „Sie haben keine Vorstellung, was man von der Fahrerkabine aus sehen kann – und was nicht. Oft wissen sie auch nicht, dass ein Lkw ein akustisches Signal gibt, wenn rückwärtsgefahren wird“, sagt Bruno Urschitz, Obmann der WK-Fachgruppe Güterbeförderung.
Um die Kinder mit den Fahrzeugen besser vertraut zu machen, wird künftig die Verkehrserziehung in den Schulen intensiviert. Speziell geschulte Polizisten werden Schülern der dritten Klasse Volksschule den toten Winkel erklären. Damit dies für die Kinder anschaulicher und besser zu verstehen ist, kommt ein Transportunternehmer oder sein Mitarbeiter mit dem Lkw an die Schule. Durch das Auslegen spezieller Planen rund um das Fahrzeug wird der tote Winkel markiert – und die Schüler können sich in den Lkw setzen, um sich selbst ein Bild zu machen.
Geplant ist ein flächendeckender Einsatz in allen Schulen. Chefinspektor Johannes Ruppitsch betonte bei der Einschulung der Polizistinnen und Polizisten aus ganz Kärnten: „Es geht ums Sehen, Erleben und Erfahren. Wenn Kinder selbst einmal in einem Lkw gesessen sind, haben sie ein besseres Verständnis dafür, was der tote Winkel bedeutet.“
Imagearbeit als zusätzlicher Pluspunkt
Unterstützt wird man dabei auch von Round Table Austria und dem Ladies Circle: Die beiden ehrenamtlich tätigen Clubs haben die Vernetzung aller Beteiligten vorangetrieben. Nun können die Mitglieder einen Kurs zur Verkehrserziehung an Schulen bei der AUVA besuchen. „Ziel ist, dass wir die Polizisten in den Regionen unterstützen können, falls dies gewünscht oder nötig ist. Wir helfen gerne mit“, so Marc Germeshausen, Regionspräsident bei Round Table. Die Bildungsdirektion Kärnten hat außerdem zugesagt, die Erstinformation der Schulen zu übernehmen – einerseits per Mail, andererseits als Ankündigung auf der Homepage. „Wir freuen uns über diese neue Kooperation. Verkehrserziehung ist ein wichtiges Thema an den Schulen“, erklärte Gerlinde Duller von der Bildungsdirektion.
Zusätzlich zur Verkehrserziehung wird damit auch Imagewerbung für die Branche betrieben. Die Kinder bekommen einen anderen Bezug zum Lkw als Transportmittel – und interessieren sich später einmal vielleicht eher für die Arbeit als Lkw-Fahrer.
Für Kärntens Güterbeförderung wird die Herausforderung darin bestehen, in allen Bezirken genügend Unternehmerinnen und Unternehmer für die Teilnahme zu motivieren. „Es ist natürlich ein zusätzlicher Aufwand für jeden teilnehmenden Betrieb, aber langfristig profitiert unsere gesamte Branche. Uns ist es wichtig, einen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leisten zu können – ganz besonders natürlich, wenn es um Kinder geht“, so Urschitz.
Foto: WKK/Lobitzer