Anlässlich der österreichischen Stillwoche, von 01. bis 07. Oktober, meldet sich MAM mit einem Resümee der jüngst ins Leben gerufenen Initiative „Österreichisches Stillsiegel“. Die ersten 50 Gastronomien, Hotels und Institutionen – zwei Unternehmen aus Kärnten – sind bereits Teil der Bewegung und beklebten heute ihre Türen mit dem neuen Emblem. Mit dabei das Gasthaus-Gostišce-Trattoria Ogris in Ludmannsdorf sowie das Lokal magdas in Klagenfurt. In den ausgezeichneten Betrieben können Mütter ihr Baby füttern, wo sie es für gut empfinden. Das ist aber nicht allerorts so: Im Dialog mit zahlreichen Betrieben zeigt sich, dass das Stillen im Lokal nach wie vor oftmals verpönt ist.
Mehrere Umfragen zeigen, dass Stillen in der Öffentlichkeit noch längst nicht Normalität ist. Immer noch regnet es für junge Mütter unangemessene Kommentare, böse Blicke oder gar Rauswürfe. Das gilt insbesondere in der Gastronomie, die laut UmfragePlatz eins der Still-unfreundlichsten Plätze im DACH-Raum einnimmt. Satte 37 % der Mütter gaben an, bereits negative Erfahrungen in Lokalen und Cafés gemacht zu haben. Das österreichische Babyartikel-Unternehmen MAM hat daher das Österreichische Stillsiegel ins Leben gerufen. Eine Initiative, bei der Gastronomien und Institutionen teilnehmen können, und sich damit als stillfreundlicher sowie sicherer Ort für Eltern und ihre Familien positionieren.
Ein Pickerl für die gute Sache: 50 Betriebe mit dem österreichisches Stillsiegel gekürt
Im Rahmen der internationalen Weltstillwoche im August 2023 rief MAM Österreichs erstes Stillsiegel für Lokale und Institutionen ins Leben. Mit der Initiative will MAM einen Beitrag leisten, um das Stillen in der Öffentlichkeit zu normalisieren und sichere Räume für Stillende zu schaffen. Seit dem Start haben sich 50 Lokale, Hotels und Museen aus ganz Österreich für das Österreichische Stillsiegel registriert. Sie bekennen sich zu einem stillfreundlichen Klima sowie zu den fünf Eckpfeilern der Österreichischen Stillcharta. „Wir freuen uns über die ersten Teilnehmenden. Denn sie zeigen klar: es gibt Orte, an denen das Füttern des Babys vollkommen in Ordnung ist. Orte, an denen unerwünschte Kommentare fehl am Platz sind und Frauen bei Tisch stillen dürfen, ohne angefeindet zu werden“, freut sich der Initiator des Österreichischen Stillsiegels, Georg Ribarov. Die ersten 50 Stillsiegel-Träger:innen beklebten heute, passend zur österreichischen Stillwoche, ihre Türen mit dem druckfrischen Stillsiegel.
Alle teilnehmenden Betriebe finden Sie unter: www.stillsiegel.at/partnerbetriebe-finden/
Teilweise erschreckendes Feedback seitens Gastronomie
„Dass es leider viele Menschen gibt, die das öffentliche Füttern eines Babys für anstößig, unappetitlich oder schlichtweg unpassend halten, wissen wir durch die Aussagen von über 8.000 Müttern, die bei unseren DACH-weiten Umfragen teilgenommen haben“, kommentiert Georg Ribarov von MAM, „wie heftig und rückständig die Reaktionen aber teilweise sind, haben wir nun im Dialog mit Gastronomen, Museen und Hotels selbst erfahren.“
Stillen in Toiletten oder speziell eingerichteten Bereichen sei in Ordnung – im Lokal bei Tisch ist dies aber für manche unvorstellbar: das Stillen am Tisch sei zu unhygienisch, so ein Argument. „In Anbetracht dieser Rückmeldungen laden wir Lokale und Institutionen, für die es selbstverständlich ist, dass Babys in der Öffentlichkeit gestillt werden, weiterhin ein sich unter wwww.stillsiegel.at zu registrieren und damit gemeinsam ein Zeichen zu setzen“, so Ribarov. Doch nicht nur Unternehmer:innen sind gefragt: Mütter, Väter und alle Gleichgesinnten sind aufgerufen, Lokale und Institutionen aller Art zu nominieren und so Teil der Bewegung zu werden. „Je mehr Menschen sich an der Aktion beteiligen und zur Thematisierung beitragen, desto eher erreichen wir das große Ziel der Normalisierung – ich würde mich sehr freuen, wenn es in wenigen Jahren gar kein eigenes Stillsiegel mehr braucht, weil es dann total ok ist überall zu stillen!“
Die Reise geht weiter: Im Dialog mit den Unternehmen
„Mittlerweile sind wir uns noch sicherer: Es braucht weiterhin Gespräche, Aufklärung und eine umfassende Thematisierung des öffentlichen Stillens, damit es in der Gesellschaft endlich als ‚normal‘ gilt und akzeptiert wird. Mit der Initiative des Österreichischen Stillsiegels wollen wir genau das tun“, so Ribarov. Das erklärte Ziel für das kommende Jahr ist der Austausch mit den Betrieben, um sich weiter für ein sicheres und wertschätzendes Umfeld für alle Stillenden, Eltern und ihre Babys zu schaffen.
Foto: Adrian Almasan