Sinkt der Spritverbrauch von Kärntens Autoflotte um nur einen Liter pro 100 Kilometer, dann können sich die Autofahrerinnen und Autofahrer bei aktuellen Spritpreisen in Summe rund 68 Millionen Euro pro Jahr sparen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Mit spritsparendem Fahrstil ist dieses Ziel erreichbar. Durch diese Reduktion des Spritverbrauchs können zudem rund 93.000 Tonnen an CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Es braucht verstärkte Maßnahmen, um den Erdölverbrauch des Verkehrs zu reduzieren, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.
"1 Liter weniger pro 100 Kilometer klingt nach wenig, in Summe können aber damit die Spritkosten und der CO2-Ausstoß von Kärntens Autoflotte stark reduziert werden", fasst VCÖ-Experte Michael Schwendinger eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zusammen. Sinkt der Durchschnittsverbrauch der Kärntner Benzin-Pkw von derzeit rund 6,7 auf 5,7 Liter pro 100 Kilometer und jener der Diesel-Pkw von 6,5 auf 5,5 Liter, dann reduziert sich der Gesamtverbrauch um rund 37 Millionen Liter pro Jahr. Bei aktuellen Spritpreisen ist das eine Ersparnis von insgesamt rund 68 Millionen Euro, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam.
"Die Rohölpreise am Weltmarkt können wir nicht beeinflussen. Sehr wohl aber haben wir Einfluss auf den Verbrauch. Mit spritsparendem Fahrstil lässt sich der Verbrauch gut um 15 Prozent und damit um einen Liter pro 100 Kilometer reduzieren", betont VCÖ-Experte Schwendinger. Zusätzlich werden damit auch die CO2-Emissionen verringert, nämlich in Summe um 93.000 Tonnen pro Jahr und damit ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele geleistet.
Spritfahrend fahren heißt gleiten statt rasen, vorausschauend und damit gleichmäßig fahren statt Stop & Go, rasch in den nächst höheren Gang schalten und damit niedrigtourig fahren. "Wer darüber hinaus kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad fährt statt mit dem Auto kann den Verbrauch noch zusätzlich senken. Denn gerade auf Kurzstrecken ist der Verbrauch pro Kilometer besonders hoch", erinnert VCÖ-Experte Schwendinger.
Im EU-Vergleich sind die Spritpreise in Österreich aufgrund der niedrigeren Besteuerung günstiger als im Durchschnitt, informiert der VCÖ. So ist in Dänemark für einen Liter Eurosuper 2,18 Euro zu bezahlen, in den Niederlanden und in Griechenland jeweils 2,11 Euro. In Österreich liegt der Preis mit durchschnittlich 1,73 Euro deutlich darunter. Im EU-Vergleich ist Eurosuper in Österreich günstiger als in 16 EU-Staaten. Bei Diesel ist der Abstand zum Höchstpreis in der EU - 2,39 Euro in Schweden - mit rund 53 Cent noch höher. Im EU-Vergleich liegt Österreich beim Dieselpreis an 12. Stelle. Wichtig ist aus Sicht des VCÖ, dass die Bundeswettbewerbsbehörde die Preisentwicklung genau beobachtet, um Preistreiberei auf Kostend der Bevölkerung zu verhindern.
"Zusätzlich zum Krieg in der Ukraine sind wir derzeit mit drei Krisen konfrontiert, die durch den massiven Erdölverbrauch des Verkehrs verschärft werden: Mit der Energiekrise, der Teuerung und der Klimakrise. Deshalb ist es so wichtig, rasch Maßnahmen zu setzen, die den Erdölverbrauch des Verkehrs reduzieren", stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest und: "Als Einzelperson können wir mit spritsparendem Fahrstil, dem Bilden von Fahrgemeinschaften und für alle, die ein gutes Angebot haben, mit dem Umstieg auf Öffentlichen Verkehr und Fahrrad sowohl Kosten als auch CO2-Ausstoß reduzieren."
Unternehmen können mit Mobilitätsmanagement ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen. Das öffentliche Verkehrsangebot sowie die Rad-Infrastruktur ist auszubauen und zu verbessern, betont der VCÖ. Darüber hinaus können mit niedrigeren Tempolimits die Spritkosten deutlich reduziert werden.
10 VCÖ-Tipps für spritsparende Mobilität
Quelle: VCÖ 2022 (www.vcoe.at)