LR.in Schaar: Meldung des Europaschutzgebietes Lendspitz-Maiernigg als sechstes Ramsar-Gebiet in Kärnten – Bekenntnis zu weiterer Verbesserung der Schutz- und Pflegemaßnahmen des kostbaren Ökosystems und Erhalt des wertvollen Feuchtlebensraumes im Stadtgebiet
In der Regierungssitzung heute, Dienstag, wurde die Aufnahme des Europaschutzgebietes Lendspitz-Maiernigg in der Wörthersee-Ostbucht in die „Liste der Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung“ gemäß Ramsar-Konvention beschlossen. „Zum diesjährigen 40. Jubiläum der Ramsar-Konvention in Österreich wird das Natura-2000-Gebiet in Klagenfurt zum sechsten Ramsar-Gebiet in Kärnten. Die Meldung als Ramsar-Gebiet ist ein beispielhafter Schritt, um dieses kostbare Ökosystem zu schützen und seine Bedeutung weltweit anzuerkennen“, freut sich Naturschutz-Landesrätin Sara Schaar über diese internationale Auszeichnung. „Dieses Gebiet ist Vorbild in Sachen Erhalt eines Feuchtlebensraumes im Stadtgebiet und bei der Wiederansiedelung von gefährdeten Tierarten“, so Schaar. Der nunmehrigen Meldung als Ramsar-Gebiet ging auch ein einstimmiger Beschluss des Klagenfurter Stadtsenates voraus.
Ramsar-Gebiete zeichnen sich durch eine besondere Artenvielfalt, hohe ökologische Bedeutung und Biodiversität aus. Sie sind nicht nur wichtige Lebensräume, sondern auch essenzielle Wasser- und CO2-Speicher sowie Erholungsgebiete. „Feuchtgebiete sind also bedeutend für Klimaschutz, Hochwasserschutz, den Wasserkreislauf, die Sicherung unseres Trinkwassers und für die biologische Vielfalt. Bei Ramsar geht es um den Schutz dieser Feuchtgebiete, die weltweit zu den am meisten gefährdeten Lebensräumen zählen, aber auch um eine verträgliche Form der Nutzung durch den Menschen“, erklärt Schaar.
Mit der Meldung als Ramsar-Gebiet bekennen sich Stadt Klagenfurt und Land Kärnten zur Weiterführung und Verbesserung der bisherigen Schutz- und Pflegemaßnahmen und zum Schutz der wertvollen Feuchtlebensräume am Wörthersee-Ostufer. „Dieses stadtnahe Erholungsgebiet soll nachhaltig im Sinne der Natur genutzt werden. Geplant sind weitere Schwerpunkte in den Bereichen Informationsarbeit, Bewusstseinsbildung, Naturvermittlung, Naturerleben, naturkundliche Forschungen in Kooperation mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen und nachhaltiger Tourismus“, erklärt Schaar. Nach dem heutigen einstimmigen Beschluss in der Regierungssitzung wird die Naturschutz-Abteilung des Landes das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg nun formal an das internationale Ramsar-Sekretariat in Gland (Schweiz) melden. Die offizielle Ernennung zum Ramsar-Gebiet erfolgt dann in Form einer Urkunden-Überreichung.
Die Ramsar-Konvention, das Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel), ist eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Naturschutz und das wichtigste internationale Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten. Beschlossen wurde sie am 2. Februar (Weltfeuchtgebietstag) 1971 in der nordiranischen Stadt Ramsar als völkerrechtlicher Vertrag. Österreich trat der Ramsar-Konvention im Jahr 1983 bei. Es gibt in Österreich 23 Ramsar-Gebiete, wovon fünf in Kärnten liegen: Sablatnigmoor, Hörfeld-Moor, die Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling, Autertal/St. Lorenzener Hochmoor und Oberes Drautal. Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg wird nun zum sechsten Ramsar-Gebiet in Kärnten.
Foto: Büro LR.in Schaar