Der begehrte Literatur-Preis der Stadtwerke Klagenfurt Gruppe wird zum neunten Mal ausgeschrieben und am 1. Dezember im ORF-Theater vergeben. Insgesamt winken den Autoren über 12.000 Euro.
Der „Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt Gruppe“ wird heuer – in ununterbrochener Reihenfolge – bereits zum neunten Mal ausgeschrieben! Mit dieser Aktion will die Stadtwerke Klagenfurt Gruppe diese wichtige und oftmals „vernachlässigte“ Literaturgattung gezielt fördern. Kreative Zeilentänzer, talentierte Dichter und fantasievolle Wort-Akrobaten aus unserem Bundesland haben wieder die Gelegenheit, sich an diesem Fest der Literatur zu beteiligen. Geistreiche Poeten sollten diese Möglichkeit gleich nützen! Auch im Ausland lebende gebürtige Kärntner sind teilnahmeberechtigt. So gab es in den letzten Jahren Einsendungen aus Übersee und ganz Europa! Die feierliche Verleihung erfolgt heuer zum dritten Mal in Folge im Klagenfurter ORF-Theater (1. Dezember, 18 Uhr).
An diesem beliebten Wettbewerb der Worte und Verse haben bisher je über 250 einfühlsame und sprachgewaltige Autorinnen und Autoren der beiden Kärntner Landessprachen (Deutsch, Slowenisch) mitgewirkt. Der Hauptpreis ist mit 4.000 Euro dotiert, die Siegerin/der Sieger erhält zudem eine Urkunde und eine Glastrophäe. Den zweiten Platz würdigen die Stadtwerke mit 1.500 Euro, den dritten Platz mit 800 Euro. Das Land Kärnten (Kulturabteilung) zeichnet auf Vorschlag der Jury einen Dichter mit 3.000 Euro für sein Lebenswerk aus, die Landeshauptstadt Klagenfurt (Kulturreferat) stiftet dafür einen 1.500-Euro-Preis. Insgesamt werden 14 Preise vergeben, davon acht Geldpreise im Gesamtwert von 12.100 Euro sowie sechs weitere Anerkennungspreise.
Der heurige Bewerb wird vom Tod des langjährigen Jurysprechers Prof. Manfred Posch überschattet. Posch war seit Gründung des Lyrikpreises maßgeblich am Erfolg dieses Kultur-Events beteiligt. Sein treffender Spruch „Eine Jury kann leider nie gerecht entscheiden. Aber eine Jury muss eben eine Auswahl treffen…“ wird wohl in Erinnerung bleiben. Der ehemalige Chefredakteur, Lyriker, Sternenfreund und mehrfache Buchautor war mit ganzem Herzen bei der oft nicht leichten Bewertung der vielen Texte und tausender Gedichte dabei. Kurz vor seinem Ableben veröffentlichte Posch noch das Haiku-Buch „Letzte Silben“ – mit Fotografien der Lyrikpreis-Gewinnerin Gabriele Russwurm-Biro (Hermagoras-Verlag/Mohorjeva). Als Juryvorsitzender folgt Dr. Günter Schmidauer, ebenfalls schon seit Jahren rühriges Jurymitglied des Lyrikpreises und Präsident des Kärntner P.E.N.-Clubs.
„Die Lyrik lebt - wir rechnen heuer wieder mit zahlreichen Einsendungen“, freut sich STW-Vorständin Mag. Sabrina Schütz-Oberländer. Die STW-Vorständin weiter: „Wir alle wurden in der Schule mit Lyrik konfrontiert. Von Rilke bis Trakl, von Bachmann bis Lavant. Wir erinnern uns an den Zauberlehrling, die Bürgschaft und den Erlkönig. Die STW wollen deshalb das enorme lyrische Potential, das auch später noch in vielen Kärntnern steckt, abrufen.“ Und Vorstandskollege Mag. Clemens Aigner ergänzt: „Es ist doch schön, wenn wir Menschen dazu bewegen können, sich intensiv mit Literatur auseinanderzusetzen.“ Jury-Vorsitzender Dr. Schmidauer verweist auf das ungebrochene Interesse an dieser Veranstaltung: „Ab sofort können unsere Dichter wieder ihre Gefühle und Fantasien zu Papier bringen. Es gibt praktisch kein Alterslimit und kein vorgegebenes Thema. In den letzten Jahren überwiegen die Damen bei den Teilnehmern. Der Kärntner Lyrikpreis gilt schon als Fixstern im österreichischen Kulturbetrieb, als Feuerwerk der Worte. Schließlich handelt es sich um den größten Literaturbewerb dieser Art in Kärnten – sieht man vom Bachmannpreis ab. Aber der Lyrikpreis ist ja längst so etwas wie der kleine Bruder des Bachmannpreises geworden…“ Schmidauer weiter: „Die Werke sind meist fern aller Klischees, es sind Wortgebilde der besonderen Art! Viele Teilnehmer experimentieren mit der Sprache! Das spürt man – dieses Spiel mit den Worten.“
STW-Unternehmenssprecher Dr. Harald Raffer lobt die Qualität der bisher eingereichten Arbeiten: „Die Jury, die die unterschiedlichsten Texte anonym bewertet, hat es wirklich nicht leicht. Da gibt es natürlich Diskussionen über Bewertungen und mögliche Modeströmungen beim kunstvollen Sprachgebrauch. Und manchmal taucht die Frage auf: Ist das noch Lyrik? Jedenfalls haben die bisherigen Sieger ihre Auszeichnung sicher verdient!“
Der „Kärntner Lyrikpreis“ dient auch als Türöffner für Verlage. So konnte Dr. Anna Baar, Siegerin im Jahre 2012 und Bachmannpreis-Teilnehmerin 2015, mit ihrem ersten Roman („Die Farbe des Granatapfels“) in der Bestseller-Liste ordentlich punkten. Im nächsten Jahr wird ein Jubiläum gefeiert – der 10. Bewerb mit einem „Sonderprogramm“.
Ausschreibungsbedingungen:
Die Texte bitte an folgende Adresse senden (oder persönlich abgeben):
Stadtwerke Klagenfurt Gruppe, Abteilung PR & Kommunikation, zH Renate Dreier, St. Veiter Straße 31, 9020 Klagenfurt a. W.; E-Mail:renate.dreier@stw.at, Kennwort: „Kärntner Lyrikpreis“. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, der Kärntner Lyrikpreissieger kann erst nach fünf Jahren wieder an den Start gehen.
Der „Kärntner Lyrikpreis“ wird heuer am 1. Dezember (Donnerstag) um 18 Uhr im Klagenfurter ORF-Theater (Sponheimerstraße 13) nach einer öffentlichen Lesung ausgewählter Texte im Rahmen einer würdigen Feier vergeben. Der Eintritt ist frei, die Bevölkerung dazu herzlich eingeladen. U. a. werden auch der Preis der „PosterService GmbH“ (PSG) in der Höhe von 500 Euro und der Preis der KEG mit ebenfalls 500 Euro verliehen. Für den sechsten Platz winkt ein Sonderpreis in der Höhe von 600 Euro.
Die unabhängige Jury: Vorsitzender Dr. Günter Schmidauer (Autor und Dramaturg), Büchnerpreisträger und Schriftsteller Dr. h. c. Josef Winkler, Mag. Katharina Herzmansky (MMK, Schriftstellerverband), Ilse Gerhardt (Autorin, Journalistin, IG AutorInnen), Mag. DDr. Richard Götz (Kulturkritiker) und Dr. Harald Raffer (STW-Unternehmenssprecher, ohne Stimmrecht). Im nächsten Jahr soll die Jury personell wieder um eine Persönlichkeit erweitert werden. STW-Sprecher Harald Raffer: „Schon das ganze Jahr über haben wir Anfragen zum Lyrikpreis. Manche Autoren stehen schon wieder in den Startlöchern. Ich wünsche natürlich allen viel Glück! Zwei Mal haben Damen ihre Texte erst im allerletzten Moment abgegeben – und tatsächlich gewonnen!“
Übrigens – der „Kärntner Lyrikpreis“ wurde bereits dreimal mit dem begehrten Maecenas gewürdigt. Zu den Kooperationspartnern zählen der ORF (Landesstudio Kärnten), das Land Kärnten und die Kärntner Landeshauptstadt.
Fotos:Thomas Hude
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