Presseaussendung von: Landwirtschaftskammer Kärnten
Anlässlich der kommenden Kärntner Landwirtschaftskammer-Wahl zogen Präsident Johann Mößler und Kammeramtsdirektor Hans Mikl heute eine positive Bilanz über die vergangenen fünf Jahre. Zufriedenheit mit der LK-Beratung steigt weiter.
Auf 64 druckfrischen Seiten legt die Landwirtschaftskammer Kärnten ihre von 2012 bis 2016 geleistete Arbeit dar. Der Inhalt des PEFC-zertifizierten Tätigkeitsberichtes spannt sich von der Interessenvertretung über Bildung und Beratung, Förderung und Service bis hin zu den Bezirksaußenstellen und zur Öffentlichkeitsarbeit. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit ihren Spezialkenntnissen die bäuerlichen Familien bestmöglich unterstützt“, sagte LK-Präsident Johann Mößler.
Wie in anderen Wirtschaftssektoren auch, habe der Strukturwandel im Berichtszeitraum vor den bäuerlichen Betrieben leider nicht haltgemacht. In der Kärntner Landwirtschaft liege die Betriebsaufgaberate bei 1,4 % pro Jahr und damit unter dem Bundesschnitt von 2,2 %. Bezugnehmend auf die Marktpreiskrisen der letzten Monate meinte Mößler, dass es der LK gemeinsam mit dem Agrarreferat des Landes gelungen sei, in Notlage geratene Betriebe unter die Arme zu greifen. So seien auf Landesebene Maßnahmen wie Zuchtankaufsbeihilfe und Milchtransportkostenzuschuss gesetzt worden.
Der LK-Präsident kündigte an, dass die bäuerliche Interessenvertretung ihr Engagement für den Absatz regionaler Lebensmittel weiter intensivieren werde. Im Fokus liegen Großküchen der öffentlichen Hand und die Gastronomie. „Heimisch kaufen, ist für uns dort das ganz große Ziel.“
LK ist Speerspitze der Bauernanliegen
Als besonderen Arbeitsschwerpunkt der letzten Jahre nannte Mößler die Vorbereitungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Periode 2014 bis 2020. Trotz geringerer öffentlicher Mittel (–4,5 % für Österreich, –1,5 % für Kärnten) sei für Junglandwirte nun eine bessere Unterstützung bei Investitionen und Flächenzahlungen möglich. Profitiert habe auch der Biolandbau. Durch die Umstellungsberatung des Biozentrums Kärnten, Servicestelle von Landwirtschaftskammer Kärnten und Bio Austria – Kärnten, sei die Zahl der Biobetriebe zwischen 2014 und 2015 um 10 % auf 1570 gestiegen.
Der LK-Präsident betonte, dass es einiges an „agrarpolitischer Kraftanstrengung“ gekostet hätte, massive Unannehmlichkeiten der Neufeststellung der Einheitswerte und der Steuerreform 2015/2016 abzuwehren. In „zähen Verhandlungen“ habe die LK eine höhere Grundsteuer, die Einführung von Steuern auf Erbschaft, Vermögen und Immobilienerträgen sowie das Ende der bewährten Einkommensteuerpauschalierung verhindern können.
Um übergebührliche Erhöhungen durch die neuen Einheitswerte bei den Sozialversicherungsbeiträgen zu vermeiden, bekräftigte Mößler seine Forderung nach Einführung eines Freibetrages bei der SV-Beitragsberechnung. Zudem verlangte er eine höhere Einheitswertgrenze für den Bezug von Arbeitslosengeld. Beide Maßnahmen sollen insbesondere kleinen Betrieben und Nebenerwerbsbauern zugutekommen.
Der LK-Präsident führte weiter aus, dass die Landwirtschaftskammer Kärnten bei der „unendlichen Geschichte“ Almfutterflächen die Speerspitze der Lösung dargestellt habe. Das gemeinsam mit der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Klagenfurt-St. Veit-Rosental eingeholte Rechtsgutachten Innsbrucker Universitätsprofessoren sei letztlich „ein ganz wichtiger Meilenstein“ bei der Entspannung der Causa gewesen.
Auch im HCB-Umweltskandal seien die Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer den betroffenen Görtschitztaler Landwirten in den letzten beiden Jahren stets ein kompetenter Ansprechpartner gewesen. Die LK habe eigens einen Krisenstab eingerichtet, zahlreiche Informationsveranstaltungen vor Ort abgehalten und sich maßgeblich an den Untersuchungen und am Austausch der Futtermittel engagiert.
In der Landwirtschaftskammer selbst sieht Mößler auch „das einzige Bollwerk“ gegen die Zugriffe der Gesellschaft auf das Eigentum. Grundbesitzer im Biosphärenpark Nockberge habe die LK bei deren Klagen auf ausstehende Zahlungen unterstützt und eine konsensuale Lösung des Konflikts herbeiführen können. Im Nationalpark Hohe Tauern dagegen lodere jetzt nach wie vor ein Disput um gekündigte Grundbesitzerverträge. Doch auch hier hoffe Mößler auf eine gütliche Einigung, ebenso wie bei den derzeit laufenden, viel kritisierten Natura 2000-Ausweisungen des Landes Kärnten.
Immer zufriedener mit LK-Beratung
Kammeramtsdirektor Hans Mikl dankte in seinem Statement den LK-Mitarbeitern für ihre in den letzten fünf Jahren geleistete Arbeit. Seit der Einführung des internationalen Qualitätsmanagementsystems ISO 9001 in der Landwirtschaftskammer Kärnten vor drei Jahren werde unter anderem regelmäßig gemessen, wie gut das LK-Beratungsangebot bei den Mitgliedern ankommt. Mit einer Durchschnittsnote von 1,55 im Schulnotensystem sei Kärnten schon 2014 im Bundesvergleich der österreichischen Landwirtschaftskammern im Spitzenfeld gelegen. Dieses positive Ergebnis konnte laut Mikl bis ins heurige Jahr sogar noch auf die durchschnittliche Gesamtnote von 1,38 gesteigert werden.
Bestwertungen erzielten die Beraterinnen und Berater der Landwirtschaftskammer Kärnten beispielsweise in den Kategorien der Freundlichkeit und der Kompetenz. Außerdem schätzten die Bäuerinnen und Bauern sehr, dass sich die Beratungskräfte der LK auch ausreichend Zeit für ihr Anliegen nehmen. Das Thema Wartezeit hingegen stoße in der schnelllebigen Zeit mitunter negativ auf. Dazu Kammeramtsdirektor Mikl: „In den letzten Jahren war die Landwirtschaftskammer mit knapperen Budgets konfrontiert. Hier heißt die große Herausforderung, mit geringen Ressourcen ein möglichst optimales Ergebnis zu erreichen. So kann es leider auch zu Wartezeiten in der Beratung kommen.“
Bei der Frage, warum Beratung und Bildung in der Arbeit der Landwirtschaftskammer einen solch großen Platz einnehmen würden, wies der Kammeramtsdirektor auf die massiven Veränderungen auf den bäuerlichen Betrieben hin. Es sei in der jüngeren Geschichte noch gar nicht lange her, dass Arbeitspferde das Bild auf den bäuerlichen Höfen prägten. Heutzutage gehe der Trend in Richtung Digitalisierung, Landwirtschaft 4.0, Roboter und Drohnen. Im rasanten Spannungsfeld dieses Wandels sei die Landwirtschaftskammer mit spezialisierten Beratern, der Arbeitskreisberatung, dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) und dem Bildungshaus Krastowitz gut aufgestellt und stehe den bäuerlichen Familien umfassend zur Seite.
Wählen am 6. November macht stark!
Einig war sich der Kammeramtsdirektor mit Präsident Mößler, dass die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten Zukunft habe. „Die Landwirtschaftskammer ist bereit für fünf weitere Jahre“, sagten beide und baten die Mitglieder, bei der LK-Wahl am 6. November mit Vorwahltermin 28. Oktober von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Die Möglichkeit zur Mitbestimmung ist ein kostbares Gut, das man nicht leichtfertig infrage stellen sollte. Mit einer hohen Wahlbeteiligung signalisieren die LK-Mitglieder unseren Verhandlungspartnern, dass sie hinter ihrer Interessenvertretung stehen und daher die Anliegen der bäuerlichen Familien und der Grundbesitzer ernst zu nehmen sind.“
LK Kärnten – Fakten & Zahlen
Foto: KK