Presseaussendung von: Landwirtschaftskammer Kärnten
Nur ökosoziale statt marktliberaler Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) stärke bäuerliche Familienbetriebe und sichere die Bewirtschaftung der Kulturlandschaft.
In einer ersten Reaktion auf die heute von EU-Agrarkommissar Phil Hogan vorgelegten Vorschläge zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU nach 2020 fordert der Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, Johann Mößler, eine stärkere ökosoziale Ausrichtung der Agrarpolitik, um die bäuerlichen Familienbetriebe in Kärnten abzusichern.
Ziel der GAP müsse weiterhin die Erhaltung einer flächendeckenden, nachhaltigen Landwirtschaft mit bäuerlichen Familienbetrieben sein. Dies könne jedoch nur durch eine „Kurskorrektur“ erreicht werden, betont Mößler. Die Agrarpolitik müsse sicherstellen, dass die Bauern nicht dem Spiel der Märkte vollends ausgeliefert werden. Mößler fordert daher eine Begrenzung der Marktmacht von Lebensmittelkonzernen und mehr Fairness im internationalen Handel. Es könne nicht sein, dass die EU z. B. die Käfighaltung für Legehennen verbiete und dann Käfigeier über Importwege auf den EU-Märkten landen.
Mehr Unterstützung für Klein- und Mittelbetriebe
Ein weiteres zentrales Anliegen des Kärntner LK-Präsidenten ist die Stärkung der kleineren und mittleren Familienbetriebe, z. B. durch eine Sockelprämie oder höhere Direktzahlungen. Im Hinblick auf die Erhaltung der Kulturlandschaft in Kärnten wünscht sich der Präsident eine Nachfolgeregelung der 2014 ausgelaufenen Mutterkuhprämie. Gleichzeitig ist für Mößler eine Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik ein Gebot der Stunde. Scheingenauigkeiten bei der Futterflächenermittlung seien durch eine echte Mess- und Kontrolltoleranz zu ersetzen.
Stabile Finanzierung der GAP sicherstellen
Was die Finanzierung der GAP betrifft, müsse das bisherige Budgetniveau „zumindest beibehalten“ werden, fordert Mößler. Sollte das EU-Agrarbudget geringer ausfallen, drohen ein massiver Strukturwandel und eine Intensivierung der Landwirtschaft auf Kosten der Natur auch in Kärnten. Der LK-Präsident begrüßt in diesem Zusammenhang die Linie von Bundesminister Rupprechter, der sich vehement gegen eine Kürzung des Agrarbudgets vor dem Hintergrund des BREXIT ausspricht. „Gemeinsam mit der Bundesebene werden wir um jeden Cent für die Bauern kämpfen!“, so Mößler abschließend.
Foto: KK