Presseaussendung von: Arbeiterkammer Kärnten
Sozialminister Alois Stöger forderte als Gastredner dazu auf, „Auseinandersetzungen nicht mit Schlagworten zu führen, sondern ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.“ Landeshauptmann Peter Kaiser appellierte: „Wir müssen von einer Industrie 4.0 weg und brauchen eine Gesellschaft 4.0“.
Die Analyse der Konjunkturumfrage der Kärntner AK zeichnet zwar ein positives Bild für die nächsten zwölf Monate, dennoch muss eine Stabilisierung und Stärkung der Wirtschaft erfolgen, um Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen und mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Arbeits- und Sozialminister Alois Stöger betonte in seinem Referat bei der Vollversammlung der Kärntner Arbeiterkammer in Klagenfurt, dass die Menschen die Sprache zum gegenseitigen Verständnis wiederfinden müssen und erklärte bei der Frage der Gerechtigkeit: „Wenn alle Menschen gleich sind, wie kann dann die Frage der Verteilungsgerechtigkeit noch auftauchen?“. Zum Thema Mindestsicherung stellte Stöger klar: „Jene Menschen sind verantwortungslos, die gegen die Mindestsicherung sind, im Gegenzug aber einen Null-Euro-Job fordern“.
AK-Präsident Goach: Optimistische Wirtschaftsentwicklung
Nach der Heta-Lösung ist in Kärnten eine kluge Wirtschaftspolitik mit intelligentem Sparen und Investieren gefragt. „Die jetzige Zeit ist spannungsgeladen und sehr sensibel und wir wollen nicht, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Problemen wieder die Zeche zahlen“, saget AK-Präsident Günther Goach. Die Auftragslage habe sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. „Die Steuerreform hat den Durchbruch verschafft, dass die Wirtschaft wieder nach oben katapultiert wird“, so Goach und fügte hinzu: „Trotzdem müssen wir schauen, dass vor allem die hart arbeitenden Menschen ein Einkommen für ein Auskommen haben.“ Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Ausbildung von Facharbeitern ist eine der obersten Prämissen für den AK-Präsidenten. Der Fachkräftemangel stellt für viele Betriebe ein großes Problem dar, um Standorte zu erhalten oder auszubauen.
Intelligente Arbeitszeitverkürzung
Neben dem Thema der Grundqualifizierung wurde von Goach auch der Zwölf-Stunden-Tag angesprochen. „Wir brauchen eine intelligente Arbeitszeitverkürzung, denn wenn in immer kürzerer Zeit mit immer weniger Menschen immer mehr herstellen, muss dies auch gerecht verteilt werden“, forderte Goach. Ein Umdenken müsse geschaffen werden, sodass die Menschen in Zukunft in Vollzeitbeschäftigung gebracht werden. Goach spricht damit die vermehrten Teilzeitarbeitskräfte an, denen ein würdiges Leben in der Pension, trotz ihrer Leistungen verwehrt bleibe.
LH Kaiser zum Thema Hypo/Heta-Lösung
Landeshauptmann Kaiser bezog in seiner Ansprache zum Thema Heta Stellung: „Die Heta-Problematik wurde für das Land gebannt und wir haben so auch einen Freiraum geschaffen für neue Investitionsschritte im Bereich Bildung, Qualifikation und Arbeitnehmerförderung.“ Investitionen würden Arbeitsplätze bedeuten „und dies ist auch unser primäres Ziel“, so Kaiser.
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