Presseaussendung von:Stadtwerke Klagenfurt
"Plätze für Bachmann und Musil!" - Josef Winkler forderte bei der Verleihung des „Kärntner Lyrikpreises der Stadtwerke Klagenfurt Gruppe“ sichtbare Zeichen für Autoren von Weltrang.
„Wir haben mitten in Klagenfurt einen Alten und einen Neuen Platz! Warum benennen wir diese wunderschönen Flächen nicht um – in Robert-Musil- und Ingeborg-Bachmann-Platz?“, forderte Büchnerpreis-Träger Josef Winkler anlässlich der feierlichen Verleihung des 6. „Kärntner Lyrikpreises der Stadtwerke Klagenfurt Gruppe“ Donnerstag am Abend im Klagenfurter STW-Festsaal.
Winkler erneuerte seine Forderung nach einer eigenen Stadtbibliothek und brach eine Lanze für „längst fällige Ehrungen heimischer Literaten“ und für „geeignete Jury-Mitglieder aus Österreich“. Als Siegerin des „Kärntner Lyrikpreises 2013“ freute sich die 59-jährige Malerin Marion Jauth aus Steindorf über 3.000 Euro, eine Urkunde und eine Glastrophäe. Die gebürtige Niederländerin, die seit Jahrzehnten in Kärnten lebt, erhielt die begehrte Auszeichnung aus den Händen der beiden STW-Vorstände Dipl.-Ing. Romed Karré und Mag. Christian Peham. Die Künstlerin verfasst ihre Werke beim Malen. Jauth: „Während des Malens bilden sich Wörterketten und Wortbilder – über den Rand der Leinwand hinaus. Wenn der Malprozess ins Stocken gerät, bringe ich Gedanken zu Papier“. Die Malerin plant die Herausgabe eines Buches – mit Texten und Fotos ihrer Werke.
Über 220 Besucher konnten im STW-Festsaal Malereien der Steindorferin bewundern. Platz zwei (1.500 Euro) ging an Verena Walzl, Bakk phil. Die gebürtige Wolfsberger Kunststudentin reichte erst kürzlich ihre Diplomarbeit ein. Platz drei (800 Euro) konnte die freie Journalistin Mag. Angelika Stallhofer, eine gebürtige Villacherin, die in Lieserbrücke lebt und in Wien arbeitet, für sich entscheiden. Sie schaffte 2012 den dritten Platz beim „Textpresso-Literaturpreis“.
Mit dem vierten Platz geehrt wurde die Radsberger Diakonin Katharina Kaufmann. Sie „landete“ mit ihren auffälligen Wortkreationen auch heuer wieder im Spitzenfeld. PosterService-Geschäftsführer Andreas Waldher überreichte der Lyrikerin 500 Euro.
Über den fünften Platz (Preis der KEG, 500 Euro) freute sich die Klagenfurter Publizistin und Historikerin Dr. Bianca Kos, Platz sechs (300 Euro der Wörtherseeschifffahrt) ging an die St. Veiter Radiotechnologin Rieke Höller.
Weitere Anerkennungspreise: Platz 7 für Maria Joham aus Klagenfurt, Platz 8
Waldtraud More aus Seeboden, Platz 9 Annemarie Seidl aus Wolfsberg, Platz 10 Mag. Werbekauffrau Tatjana Gregoritsch-Kreuzberger, Platz 11 Mag. Cornelia Pilz aus Klagenfurt und Platz 12 ging an Heidemarie Tölderer aus Maria Rain.
Ein vom Klagenfurter Dompfarrer Dr. Peter Allmaier gestifteter „Hemma-Preis“ in der Höhe von 500 Euro wurde dem Klagenfurter Journalisten Mag. Wolfgang Fercher überreicht.
Domvikar Allmaier: „Wir feiern heuer ein Hemma-Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die wohltätige Frau heiliggesprochen. Und sie war zweifellos eine Meisterin der Worte.“ Beruflich kann Fercher ebenfalls trefflich mit Worten umgehen.
Der Journalist: „Die Sprache ist für mich mehr als nur ein tägliches Handwerkszeug!“
Mit einer erfreulichen Überraschung wartete Kulturlandesrat Dr. Wolfgang Waldner bei der Übergabe des Landespreises in der Höhe von 2.000 Euro an den Rosentaler Literaturwissenschaftler Dr. Fabjan Hafner auf. Er kündigte eine Aufstockung des Landes-Preisgeldes ab dem nächsten Jahr an. In seiner Laudatio würdigte Josef Winkler Hafner als exzellenten Wortkünstler und Übersetzer, der sich diese Auszeichnung „mehr als verdient hätte“.
Der Preis der Landeshauptstadt Klagenfurt in der Höhe von 1.500 Euro ging an den in Kärnten aufgewachsenen Autor Alfred Goubran. Für Goubran, der an diesem Abend verhindert war, nahm der Klagenfurter Stadttheater-Mitarbeiter Arthur Fischer symbolisch die Ehrung entgegen. Vizebürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz und Stadtrat Ing. Herbert Taschek gratulierten.
Die Laudatio hielt Ilse Gerhardt. Hafner und Goubran wurden für ihr bisheriges literarisches Schaffen gewürdigt.
STW-Unternehmenssprecher Dr. Harald Raffer, der als Moderator durch den Abend führte, wies auf lesenswerte Lyrik in STW-Bussen hin. In den Bussen kann man seit einiger Zeit anspruchsvolle Texte der STW-Lyrikpreis-Sieger bewundern. Jury-Vorsitzender Prof. Manfred Posch unterstrich die hohe Qualität der Einsendungen in deutscher und slowenischer Sprache. Posch: „200 Lyrikerinnen bzw. Lyriker beteiligten sich am sechsten Bewerb. Er ist mittlerweile zu einer fixen Größe im österreichischen Kulturbetrieb geworden – dafür gebührt den Stadtwerken ein herzliches Dankeschön!“
Harald Raffer lud die Autoren ein, sich auch im nächsten Jahr am Fest der Literatur zu beteiligen. Am Schluss der Veranstaltung wurde den Jury-Mitgliedern gedankt: Prof. Manfred Posch (Vorsitzender), Dr. h. c. Josef Winkler, Ilse Gerhardt (IG Autoren), Vorjahressiegerin Dr. Anna Baar, Dr. Günter Schmidauer, DDr. Richard Götz und Dr. Harald Raffer. Die Bewertung der Texte erfolgte anonym.
Für einen musikalischen Ohrenschmaus sorgte an diesem festlichen Abend der Klagenfurter Matthias Ortner. Bei einem Buffet diskutierten Gäste noch ausführlich über „Lyrik in der heutigen Zeit“. Unter den Ehrengästen konnten die STW-Vorstände Dipl.-Ing. Karré und Mag. Peham begrüßen: Landesrat Dr. Wolfgang Waldner, Vizebürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Stadtrat Ing. Herbert Taschek, Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, Literaturwissenschaftler Dr. Klaus Amann, Dompfarrer Dr. Peter Allmaier, Kulturamtsleiterin MMag. Manuela Tertschnig, BKG-Geschäftsführer Mag. Walter Egger u. a.
Der „Kärntner Lyrikpreis“ wurde bereits drei Mal mit dem Maecenas ausgezeichnet..
Foto: KK