Presseaussendung von: LHStv. Kaiser
LHStv. Kaiser präsentierte Informationsband „Lärm und Gesundheit“: „Auswirkungen von Lärm sind in alle auch politischen Entscheidungsfindungen von Raum- und Verkehrsplanung bis Jugend- und Gesundheitsschutz mit einzubeziehen!“
„Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso bekämpfen müssen wie die Cholera und die Pest“, prophezeite dereinst Robert Koch, der Entdecker des Cholera- und Tuberkulose-Erregers. Und Lärm kann in der Tat zur wahren „akustischen Pest“ werden: Computer, Kühlschränke, Autos oder Baumaschinen produzieren summend bis hämmernd die Geräuschkulisse der hochentwickelten Zivilisation, die uns den ganzen Tag umgibt. Mittlerweile gibt in Österreich schon jeder Vierte zu verstehen, durch Lärm mittel, stark oder sehr stark gestört zu sein. Straßenverkehr wird dabei als häufigste Lärmquelle genannt. Immerhin fast 40 Prozent der Bevölkerung fühlen sich sogar in ihren eigenen vier Wänden „zugedröhnt“. Kärnten kommt da mit 28 Prozent vergleichsweise leise weg.
„Trotzdem werden die gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltlärm nach wie vor unterschätzt“, weiß Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser. Um dem entgegenzuwirken und die Aufklärung zu forcieren präsentierte Kaiser heute, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit Hans-Peter Hutter von der MedUni-Wien und Umweltmedinzinerin Elisabeth Oberleitner, eine 50-seitige Informationsbroschüre mit dem Titel „Lärm und Gesundheit“. Unter anderem wird darin beschrieben, wie unser Hörorgan funktioniert, erläutert, was „Schall“ eigentlich ist, die wesentlichen Quellen der Lärmbelastung genannt sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit erklärt. Dazu gibt es nützliche Tipps zu Lärmschutz und –vermeidung.
Einig sind sich Kaiser, Oberleitner und Hutter, „dass Auswirkungen von Lärm in alle auch politischen Entscheidungsfindungen von Raum- und Verkehrsplanung bis Jugend- und Gesundheitsschutz mit einzubeziehen sind!“
Die Broschüre „Lärm und Gesundheit“ wurde unter der Mitwirkung von Experten der Medizinischen Universität Wien, der TU Graz und der Uni-Klinik Graz erarbeitet. Die Auflage beträgt 5000 Stück. Aufgelegt wird die Broschüre bei Entscheidungsträgern der Politik wie Bürgermeistern, in der Landesregierung, beim Landtagspräsidenten den Landtagsabgeordneten und Landtagsklubs, weiters bei den Bezirkshauptmannschaften, der Landessanitätsdirektion, dem Landesschulrat, bei Amts- und Jugendfürsorgeärzte sowie niedergelassenen Ärzten. Außerdem ist die Broschüre kostenlos in der Landessanitätsdirektion unter 050 536 15052 erhältlich.
Die Wissenschaft definiert Lärm übrigens als unerwünschten, störenden oder schädigender Schall, der nicht nur die bekannten schädigenden Auswirkungen auf das Gehör hat, wie akute Schalltraumata oder Lärmschwerhörigkeit, sondern auch ganz wesentlich das Herz/Kreislaufsystem sowie das emotionale und soziale Leben beeinträchtigt. Ergebnisse epidemiologischer Studien zeigen, dass chronisch lärmbelastete Personen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen haben - vor allem bei straßenverkehrsbedingten Lärmpegeln steigt das Herzinfarktrisiko kontinuierlilch mit der Wohndauer.
Foto: Büro LHStv. Peter Kaiser