Achtung, online sind die Preise nicht für alle gleich – es kommt darauf an, ob man PC, iPad oder Smartphone benutzt, wie oft und was man einkauft, oder an welchem Tag man ein „Schnäppchen schlägt“. Die Intransparenz ist groß. Das zeigt ein AK-Test von 30 Preisabfragen mit bis zu 25 verschiedenen Endgeräten an sechs verschiedenen Tagen in sieben Bundesländern.
Die AK Kärnten hat in Zusammenarbeit mit sechs anderen Bundesländerkammern im April an sechs Erhebungstagen zeitgleich 30 Preisabfragen von den Webseiten amazon.at, hornbach.at, booking.com, lufthansa.com, fluege.de, opodo.com und austrian.com durchgeführt. Die 25 verschiedenen Endgeräte – stationäre PC, Laptops, Notebooks, Smartphones, iPhones und iPads – waren über Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, Salzburg, Steiermark und Tirol verteilt.
„Der Test zeigt, dass Preisvergleiche für Online-Buchungen oder Online-Shopping zunehmend schwieriger werden. Die Preistransparenz bleibt auf der Strecke. Es ist für Konsumenten nicht nachvollziehbar, wie sich die unterschiedlichen Preise ergeben“, so der Leiter des AK-Konsumentenschutzes, Stephan Achernig.
Preis-Wirrwarr bei Endgeräten
Der AK-Test zeigt vor allem, dass die Preise im Dienstleistungsbereich (booking.com, fluege.de, opodo.com/.at) teils völlig intransparent sind. So war etwa bei booking.com ein Hotel in Verona für PC-, Notebook- und Laptop-Benutzer um 28,90 Euro (10,3 Prozent) teurer als für Smartphone-, iPhone- und iPad-Benutzer. Es kam auch vor, dass ein Flug auf opodo.com von Wien nach Paris mit Smartphone und iPhone etwas mehr kostete als mit PC, iPad und Notebook. Von welchem Ort aus der Flug gebucht wurde, schien egal.
Zeit spielt eine Rolle
Bei Opodo war auch eine unterschiedliche Preiserhöhung je nach Endgerät im zeitlichen Verlauf festzustellen: So stieg beim Flug nach Paris der Preis bei Abfrage über PC oder Notebook im Zeitverlauf um 31,08 Euro (25,6 Prozent) und über Smartphone oder iPhone um 30,33 Euro (24,8 Prozent).
Kurios: Manche AK-Tester stellten auf opodo.com die angezeigte Sprache auf Deutsch um – sie landeten automatisch auf opodo.at. Beide Seiten sind bis auf die Sprache gleich aufgebaut. Aber der große Unterschied wird bei der Zahlvariante gemacht. So war bei opodo.com der Flugpreis bei Zahlung mit der Visa-Card um bis zu rund 31 Euro teurer als auf opodo.at (wo keine zusätzlichen Kosten für die Bezahlung mit Visa Kreditkarte verrechnet wurden). „Das ist nicht zulässig“, sagte Achernig. Das Landesgericht Berlin hat nach einer Klage des Verbraucherzentrale-Bundesverbands gegen die in London ansässige Opodo Ltd. entschieden: Ein Reisevermittler darf weder für die Zahlung per Sofortüberweisung noch für die Zahlung per Kreditkarte ein Entgelt verlangen.
„Die Preisgestaltung sollte von Webshop-Betreibern offengelegt werden – zum Beispiel, wann Rabatte gewährt werden, ob der Preis geräteabhängig ist oder davon abhängt, welche Websites besucht wurden, oder wie oft man schon im Webshop etwas gekauft hat“, resümierte Achernig.
Bei Amazon, Hornbach, Lufthansa und Austrian Airlines waren die Preise an allen Erhebungstagen bei allen Endgeräten gleich. AK-Tipps für Ihre Datensicherheit:
AK-Präsident Günther Goach: „Jede Kärntnerin und jeder Kärntner kann sich im Zweifelsfall immer an den Konsumentenschutz der Arbeiterkammer wenden.“Konsumentenschutz 050 477-2000
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv
Presseaussendung von: AK Kärnten