Presseaussendung von: Büro LR Kaiser
Förderungen an Unternehmen sollen an die Gleichstellung von Frauen und Männern im Betrieb gekoppelt werden! Dieser Forderung von Kärntens Frauenreferent LR Peter Kaiser schlossen sich die Frauen in einer Diskussion Montag Abend in Klagenfurt anlässlich des Internationalen Frauentages an.
„Wie können Frauen die gläserne Decke durchbrechen?“ Dieser Frage gingen Frauen aller vier Landtagsparteien auf Einladung des Frauenreferats gestern, Montag, im Rahmen einer auf großes Publikumsinteresse gestoßenen Podiumsdiskussion nach. Auf dem Podium saßen die Landtagsabgeordneten Wilma Warmuth (FPK), Annemarie Adlassnig (ÖVP) und Barbara Lesjak (Grüne) sowie die Bundesratsabgeordnete Ana Blatnik (SPÖ). Helga Konrad, ehemalige Frauenministerin und OSZE-Beauftragte gegen Menschenhandel, hielt das Impulsreferat.
In seiner Einleitung sorgte Frauen- und Gleichbehandlungsreferent Peter Kaiser mit der Forderung, in Zukunft Wirtschaftsförderungen des Landes Kärnten als auch auf Bundesebene an die Gleichstellung von Frauen und Männern in den zu fördernden Betrieben zu koppeln, für Aufsehen. „Wenn das Land Förderungen an Betriebe auszahlt, sollte vorher überprüft werden, ob in diesem Unternehmen geschlechtsunabhängig gleicher Lohn für gleiche Arbeit gezahlt wird“, verlangte Kaiser. In dieser Frage gab es auch auf dem Podium und im rund 300 Köpfe zählenden Publikum weitgehend Übereinstimmung: „Transparenz in der Entlohnung oder klare Definitionen im Hinblick auf Frauenförderung im Vergabegesetz für öffentliche Aufträge könnten ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung sein“, so der Tenor.
Ein klares Bekenntnis gab Kaiser auch zur Quote, wonach zumindest 40 Prozent aller Positionen in politischen und wirtschaftlichen Gremien, wie Aufsichtsräten, von Frauen besetzt werden müssten, ab. „Nur so könne die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen entscheidenden Bereichen Normalität werden“, erklärte Kaiser.
Einigkeit herrschte auch darüber, dass die „gläserne Decke“ aktueller sei denn je und dass zu einer echten Gleichstellung noch viel getan werden müsse. „Noch immer ist die Verletzung von Frauenrechten häufiger die Regel als die Ausnahme“, sagte Konrad und ortet eine „verbale Anerkennung der Frau bei gleichzeitiger Verhaltensstarre“. Das Beharrungsvermögen patriarchalischer Strukturen sei sehr groß, so die OSZE-Beauftragte. Daher müssten die Frauen nun bewusst ihre Forderungen stellen. „Erklärt haben wir schon genug“, sagte Konrad. Sie plädierte auch für eine Umgestaltung der Arbeitswelten. Wenn man über Vereinbarkeit von Beruf und Familie diskutiere, müssen man von Frauen und Männern reden.
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit mit dem Ziel eines existenzsichernden Einkommens ist der Schwerpunkt des Frauenreferates für dieses Jahr“, kündigt Frauenbeauftragte Helga Grafschafter an. Dabei sollen Kooperationen mit Betrieben gesucht und Maßnahmen zur Bewusstseinsarbeit gesetzt werden.
Foto: Eggenberger