Presseaussendung von: SPÖ Kärnten
Rohrer: Der Kärntner Psychiatrieplan 2020 ist zukunftsweisend: Er umfasst Vorbeugung, Vorsorge, ambulante und außerstationäre Behandlung bei psychischen Erkrankungen.
„Psychische Erkrankungen sind inzwischen zu Volkskrankheiten geworden. Die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie verweist auf Forschungsergebnisse, die besagen, dass jeder dritte Mensch in Österreich zumindest einmal in seinem Leben an einer psychischen Erkrankung leidet. Tendenz steigend. Darauf muss unser Gesundheitssystem rasch und umfassend reagieren, was es mit dem Plan Psychiatrie 2020 auch tut“, berichtet SPÖ Landtagsabgeordnete und Familiensprecherin Waltraud Rohrer, die in diesem Zusammenhang besonders auf die Notwendigkeit der Vorsorge verweist.
Der Kärntner Psychiatrieplan 2020, der von LHStv.in Beate Prettner in enger Kooperation mit Kärntner Gebietskrankenkasse und namhaften österreichischen Experten der psychiatrischen Versorgung im Auftrag der Landeszielsteuerungskommission entwickelt wurde, setzt hierzu die richtigen wie notwendigen Schritte. „Zur Durchführung einer ambulanten psychiatrischen Versorgung werden neben den niedergelassenen Fachärzten psychiatrische Ambulatorien in Ober- und Unterkärnten geschaffen. Diese sollen spätestens 2018 ihren Dienst aufnehmen“, erläutert Rohrer. Angeschlossen an die Ambulatorien gibt es mobile sozialpsychiatrische Betreuungsstrukturen, die bei Bedarf auch direkt am Wohnort der Patienten tätig sein können. In einem ersten Schritt werden zwei Ambulatorien mit multiprofessionell besetzten Teams in Klagenfurt und Villach errichtet. Die weiteren Bezirke werden von den Ambulatorien ausgehend mit Liaison- beziehungsweise Konsiliardiensten versorgt. Dabei ist eine enge Kooperation mit den psychiatrischen Abteilungen an den Kärntner Krankenanstalten angedacht, außerdem wird eine enge Vernetzung mit dem niedergelassenen Bereich angestrebt. „Natürlich erfolgt die Planung des Kärntner Psychiatrieplans zentral“, analysiert Rohrer. „Aber nicht so, wie manche politische Mitbewerber zu Unrecht kritisieren. Sondern es ist uns ein zentrales Anliegen, dass die Patienten bestmöglich versorgt werden – und das natürlich so dezentral und wohnortnahe wie nur möglich, was unter anderem durch die mobilen sozialpsychiatrischen Betreuungsstrukturen möglich ist!“
„Psychische Erkrankungen sind mittlerweile die häufigste Ursache für das vorzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Dem gilt es entschieden entgegenzuwirken und den Betroffenen bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Um den Forschungsergebnissen gerecht zu werden, ist es von Bedeutung, bedarfs- und zeitgerecht auf die Bedürfnisse der Kärntnerinnen und Kärntner einzugehen“, betont Rohrer die Notwendigkeit einer umfassenden psychiatrischen Versorgung im Land.
„Der Psychiatrieplan 2020 gibt der ambulanten Versorgung den notwendigen Vorrang gegenüber stationärer Behandlung. Darüber hinaus wird die bestehende Versorgungsstruktur qualitativ verbessert und gleichzeitig kommt es zu einer Entlastung der stationären Versorgung und des niedergelassenen Bereichs – das ist genau der richtige Ansatz für Betroffene wie für die entsprechenden Fachkräfte“, schließt Rohrer erfreut.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv