Presseaussendung von: Bürgerinitiative "Nein-zum-Neupersteinbruch-am-Windischberg-in-Unterpassering"
Bürgerinitiative verlangt objektive Messungen im gesamten betroffenen Gebiet und ein Nein der Behörde zum Projekt. Auch Umweltlandesrat Holub und betroffene Gemeinden gegen neuen Neupersteinbruch.
In der bereits seit 2009 schwelenden Causa „Steinbruch Gurkerhube“ am Windischberg in Unterpassering (Gemeinde Kappel/Krappfeld) dürfte neue Bewegung kommen: Dem Vernehmen nach hat die Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan die Umweltabteilung des Landes Kärnten jetzt zur Durchführung von Lärmmessungen beauftragt. Wie der zuständige Landes-Sachverständige für Schall- und Schwingungstechnik, Georg Haberler, der Bürgerinitiative (BI) „Nein-zum-Neupersteinbruch-am-Windischberg“ gegenüber erläuterte, wolle die BH mit den Messungen - wörtlich zitiert - „die Bevölkerung vor dem Lärm des geplanten Steinbruchs schützen“ - eine Aussage, die bei BI-Sprecher Gerald Seiler auf Kritik stößt: „Die Bevölkerung lehnt den Steinbruch Gurkerhube im überwältigenden Ausmaß ab. Wenn die BH schon Messungen durchführen lässt, dann soll sie objektiv den Ist-Zustand erheben lassen und sich nicht Partei ergreifend unter dem Deckmantel des Schutzes vor die zu erwartende massive Beeinträchtigung des Steinbruchs stellen.“
Seiler macht auf die Kessellage des Gebietes rund um den Windischberg aufmerksam und dass in unmittelbarer Nähe zum begehrten Abbaugebiet bereits ein Steinbruch und eine Schottergrube aktiv betrieben werden. „Ein weiterer Steinbruch ist der Lärm, Staub und LKW geplagten Bevölkerung einfach nicht mehr zumutbar“, kritisiert der BI-Sprecher die Kulminierung von Belastungen. Zudem befindet sich angrenzend in nur 40 Meter Entfernung das Natura 2000-Gebiet Mannsberg/Boden. In dem Naturschutzgebiet leben prioritäre Arten wie der Schmetterling „Russischer Bär“.
Lärm umfangreich messen
Wie Sachverständiger Haberler der BI des Weiteren erläuterte, seien Messungen lediglich in der Ortschaft Gasselhof und in der Buschenschenke Gurker in Unterpassering geplant. Erst auf Nachfrage der BI fügte Haberler unsicher hinzu, dass Messungen auch in den Ortschaften Weindorf und Mannsberg durchgeführt werden würden. BI-Sprecher Seiler pocht darauf, dass die Messungen umfangreich durchgeführt und neben Weindorf und Mannsberg auch die Ortschaften Pölling und Passering miteinbezogen werden.
Wie Haberler des Weiteren betonte, seien die Lärmmessungen integrierter Bestandteil der Vorarbeiten zum gewerblichen Gewinnungsbewilligungsverfahren nach dem Mineralrohstoffgesetz. Die Messungen würden spätestens im September 2016 erfolgen bzw. abgeschlossen sein. Anschließend würde das Verfahren von der Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan öffentlich ausgeschrieben werden.
Breite Ablehnung
Gerald Seiler verweist in diesem Zusammenhang auf eine der BI gegenüber kürzlich getätigte Aussage von Umweltlandesrat Rolf Holub, der zufolge der Umweltlandesrat sich klar gegen einen Neupersteinbruch am Windischberg und für das angrenzende Natura 2000-Gebiet ausspreche. Im November 2015 hatte bereits der Gemeinderat von Kappel/Krappfeld mit großer Mehrheit bei nur einer Enthaltung das Projekt abgelehnt. 2009 wurde es vom Gemeinderat St. Georgen/Längsee sogar einstimmig abgelehnt.
"Die Bezirkshauptmannschaft kann sich nicht der breiten Front aus Bevölkerung und Politik entziehen und soll das Projekt ablehnen", verlangt Seiler endlich einen Schlussstrich in der höchst umstrittenen Causa. Der BI-Sprecher fragt sich zudem, welche konkreten Maßnahmen der Kappler Bürgermeister Martin Gruber gegen den geplanten Steinbruch am Windischberg setzt.
Foto: www.nein-zum-neupersteinbruch.at