Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler, LHStv. Kaiser und BM Darabos bei feierlicher Kommandoübergabe von Brigadier Spath an Oberst Gitschthaler
Klagenfurt (LPD). Im Klagenfurter Landhaushof wurde heute, Mittwoch, im Rahmen eines militärischen Festaktes das Kommando über das Militärkommando Kärnten von Brigadier Gunther Spath an Oberst Walter Gitschthaler übergeben. Neben Worten des Dankes fanden in allen Reden natürlich auch die Themen Bundesheerreform und Aufgaben der Streitkräfte großen Raum. Hervorgehoben wurde vor allem die Wichtigkeit der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Sie wurde gleich zu Beginn des Festaktes sehr würdig durch das gemeinsame Hereintragen der Dienstflagge des österreichischen Bundesheeres durch Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Jägerbataillon Kärnten symbolisiert.
Landeshauptmann Gerhard Dörfler dankte dem scheidenden Militärkommandanten Spath für eine partnerschaftliche und von Menschlichkeit geprägte Zeit. Er zeigte sich sicher, dass der neue Militärkommandant, sein Sportkollege und Freund Gitschthaler, kein "Lauter" sein werde und alle Aufgaben zuverlässig und korrekt mit seinen Kameraden durchführen werde. Dörfler ging aber auch auf die Diskussionen und Medienkommentare rund um die Bestellung Gitschthalers ein: "Es hat kein Bestellungspaket gegeben, wie es eine Zeitung behauptet hat. Der beste Kommandant hat das Rennen gemacht. Das sieht die Landesregierung einhellig so, das sieht Minister Darabos so und auch Brigadier Spath."
Der Landeshauptmann betonte weiters, dass Sicherheit und Friede nicht zufällig vorhanden seien und nannte das Bundesheer einen "Friedensgarantieschein". Er verwies auf den Katastrophenschutz und die Friedensmissionen, etwa im von ihm mehrfach besuchten Bosnien-Herzegowina: "Durch diese Einsätze ist das Bundesheer Brücke der Menschlichkeit, Integration und des Miteinanders." Kameradschaft bezeichnete Dörfler als besonders wichtig in unserer heutigen Ich-Gesellschaft und auch das Dienen strich er als kostbares Gut und Verpflichtung hervor. Die Menschen seien in die Republik eingebettet, da sei es gut, wenn die Jugend der Republik sechs Monate diene. "Ich sage ja zu Reformen und neuen Strukturen des Bundesheeres, aber der Apparat darf nicht dadurch ausgedünnt werden, dass es nur noch Berufssoldaten gibt", bekannte er sich zur allgemeinen Wehrpflicht.
Ein Dankeschön des Landeshauptmannes gab es an Darabos in dessen Funktion als Sportminister, nämlich für die Freigabe der Mittel für die Fertigstellung "des schönsten Stadions Österreichs".
Brigadier Spath blickte auf über vier Jahrzehnte als Soldat zurück und dankte für Miteinander und Kameradschaft. Ein Dankeschön gab es auch für den Landeshauptmann, der "immer klare Worte für uns Soldaten findet". Weiters dankte er seiner Familie und Ehefrau Silvia, seiner "Liebe durch alle Höhen und Tiefen". Gewohnt kritische Worte äußerte er zur Bundesheerreform, die bereits vor der Zielerreichung versandet sei. "Durch den Mittelmangel ist der österreichische Soldat zum Weltmeister im Improvisieren geworden. Improvisation hat aber ihre Grenze und an der beginnt die Ineffizienz", warnte er. Über die Bestellung von Gitschthaler zu seinem Nachfolger freute sich Spath. Der neue Kommandant werde dafür sorgen, dass das Militärkommando auch weiterhin verlässlicher Partner für Schutz und Hilfe sei. "Herr Bundesminister, ich melde mich als Militärkommandant von Kärnten ab", beendete Spath seine Rede.
Die Kommandoübergabe wurde wie folgt symbolisch dargestellt: Spath übergab die Insignien des Militärkommandos Kärnten an den Kommandanten der Streitkräfte, Generalleutnant Günter Höfler, und dieser wiederrum reichte sie an den neuen Kärntner Militärkommandanten Gitschthaler weiter.
Der Oberst dankte den vielen Menschen, von denen er Unterstützung und Rückhalt bekommt, insbesondere seiner Familie und dem Minister, der ihn unter fünf Bewerbern für seinen "Traumjob" ausgewählt habe. Gitschthaler sagte, dass er diese Funktion annehme, weil er aktiv an der Neuaufstellung des Bundesheeres mitarbeiten wolle: "Ich sehe mich in der Rolle des Mitgestalters, nicht des Mitläufers." Die beiden Kernaufgaben des Militärkommandos seien für ihn der Ausbau der zivil-militärischen Zusammenarbeit und das Facility Management, also das Bieten bester Voraussetzungen für die Ausbildung der Soldaten für die Einsätze im In- und Ausland. Gitschthaler sagte, dass er seit seiner Kindheit Sport betreibe und daher auch den langen Atem habe, von dem viele sagten, dass er ihn als Militärkommandant brauchen werde.
Verteidigungsminister Darabos sagte, dass Gitschthaler ein würdiger Nachfolger für Spath sei. Gitschthaler sei Kärntner mit Leib und Seele und ein Mann der Praxis. "Ich habe mich ganz bewusst für Sie entschieden, es war die beste und richtige Entscheidung", so Darabos zum neuen Militärkommandanten. Der Minister bezeichnete das Militärkommando Kärnten als verlässlichen Partner des Landes und seiner Bürger. Gegen die Militärkommanden und Militärmusiken seien viele Angriffe von außen und innen abgewehrt worden, sie würden auch weiterhin wichtige Aufgaben im Bundesheer haben, versicherte er weiters. Spath dankte der Minister für die professionelle und umsichtige Wahrnehmung seiner Führungsaufgaben und sagte dem Brigadier, dass er einen großen Teil dessen kritischer Analysen teilen könne. "Den Sparkurs werden wir nicht ewig mittragen können." Darabos meinte auch, dass es im Bundesheer kein Denkverbot gebe und sich Offiziere offensiv an der Zukunftsdiskussion beteiligen sollten.
Generalleutnant Höfler sagte, dass die Militärkommanden Bindeglied zwischen den Gebietskörperschaften und Organisationen in den Ländern seien: "Sie sind die unverzichtbare territoriale Basis für die gesamte Auftragserfüllung der Streitkräfte." In der Sicherheitspolitik ist für Höfler ein nationaler Konsens erforderlich, das Bundesheer brauche eine mutige aber wohlüberlegte Reform. Der Streitkräftekommandant würdigte die Leistungen, die Loyalität und die Kameradschaft Spaths, der sich auch immer sozial und gesellschaftlich sowie als bekannter Literat engagiere. Gitschthaler, der seit 2007 Stellvertreter Spaths war, werde durch seine vielen Fähigkeiten die Arbeit des Vorgängers engagiert und würdig fortsetzen, so Höfler.
Oberst Arno Kronhofer, Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, begrüßte u. a. LHStv. Peter Kaiser, die Landtagspräsidenten Rudolf Schober und Johann Gallo, Generalvikar Engelbert Guggenberger, Militärsuperintendent Oskar Sakrausky, Sektionsleiter Generalleutnant Christian Segur-Cabanac, den Tiroler Militärkommandanten Generalmajor Herbert Bauer, den Kommandanten der 7. Jägerbrigade, Brigadier Thomas Starlinger, die Klagenfurter Vizebürgermeister Albert Gunzer und Maria-Luise Mathiaschitz und Landesamtsdirektor Dieter Platzer. Unter den Ehrengästen war auch Spaths Vorgänger, der Landesgeschäftsführer des Schwarzen Kreuzes, Generalmajor i.R. Gerd Ebner. Auch die Bevölkerung sowie viele Traditionsverbände und Abordnungen der Einsatz- und Blaulichtorganisationen nahmen am Festakt teil. Musikalisch umrahmt wurde er von der Militärmusik Kärnten, die Ehrenkompanie stellte die Garde des Militärkommandos Wien.
Foto: LPD