Presseaussendung von: GBH Peer
600.000 Euro weniger Bundesbudget für Kärnten wird auf dem Rücken der 120 Arbeiter in der Wildbach- und Lawinenverbauung ausgetragen.
„Jährlich wird das Bundesbudget für die Wildbach- und Lawinenverbauung reduziert. Dies geschieht auf dem Rücken der Arbeiternehmer und ist inakzeptabel“, reagiert Alois PEER, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) auf die jüngsten Vorgaben der Bundesebene. Für das Jahresbudget 2012 wurden 600.000 Euro Bundesmittel für die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) gestrichen.
Bereits in der Vergangenheit kam es zu rigorosen Kürzungen. Personaleinsparungen waren die Folge. „In den letzten zehn Jahren wurden freigewordene Arbeitsplätze einfach nicht nachbesetzt.“, betont PEER. Auch die Beschäftigungsverhältnisse haben sich aufgrund der Kürzungspolitik verändert. So wurde die Ganzjahresbeschäftigung durch das Arbeitszeitmodell JABE (Jahresbeschäftigungsmodell) abgelöst, bei dem angesparte Arbeitszeiten der ArbeitnehmerInnen in weniger betriebsamen Arbeitsphasen, sogenannten Arbeitsunterbrechungen, angerechnet wurden.
„Das Streichen von 600.000 Euro an Budgetmitteln vom Bund führt dazu, dass wieder an der Arbeitszeit herumgeschraubt wird“, erklärt Alois PEER die aktuelle Situation. Zukünftig soll die Arbeitszeit auf 38 bis 40 Wochen gekürzt werden. „Von diesen Einsparungen sind nur „KV Beschäftigte“ betroffen“, unterstreicht der GBH-Landesgeschäftsführer das Ungleichgewicht und führt weiter aus, dass es bei 1094 Wildbacheinzugsgebieten ,295 Lawineneinzugsgebieten und Steinschlagschutzbauten in Kärnten ohnedies einen Arbeitermangel in dieser Branche gibt. „Sollte diese Verkürzung der Arbeitszeit kommen, würde dies auch eine Mehrbelastung der öffentlichen Hand bedeuten“; verweist PEER auf die Tatsache, dass Arbeiter in der Zeit, in der sie ohne Beschäftigung sind beim AMS arbeitslos melden müssten.
Auch die Budgetmittel von Seiten der Kärntner Gemeinden und dem Land wurden für das Jahr 2012 noch nicht festgesetzt. „Weitere budgetäre Kürzungen dürfe es hier nicht geben“, mahnt Alois PEER vor einem Kaputtsparen auf kosten der Sicherheit in Kärnten und appelliert an die Gemeinden und das Land Kärnten, die noch ausständigen Mittel für 2012 nicht zu kürzen.
Weil die Kürzungspolitik so nicht hingenommen werden kann, wird es nächste Woche zu Gesprächen zwischen Johann AHAMMER, Zentralbetriebsrat auf Bundesebene, Betriebsratsvorsitzenden Robert KANZIAN und allen Betriebsräten der WLV Kärnten geben. In Villach findet hierzu am 13. Feber eine
Versammlung der Gewerkschaft Bau Holz und der Betriebsräte statt, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.