Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
Alfred Ogris - großer Spurensucher in Kärntens GeschichteLH Dörfler dankte Jubilar für großes Engagement: Ogris ist ein großer Wissender und wichtiger Ratgeber des Landes
Der frühere Landesarchivdirektor, Universitätsdozent Alfred Ogris, feierte gestern, Mittwochabend, seinen Siebziger. An seiner früheren Wirkungsstätte, im Kärntner Landesarchiv, gab es einen Festakt für den Jubilar, verbunden mit einer Buchpräsentation.
"Auf Spurensuche in Kärntens Geschichte" ist der Titel der repräsentativen Festschrift, die das Landesarchiv mit Unterstützung durch den Geschichtsverein für Kärnten dem Forscher und Archivar widmet. Eine Auswahl seiner zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen aus den letzten vier Jahrzehnten wird darin - gruppiert nach thematischen Forschungsschwerpunkten - dem interessierten Leser in gefälliger Form wieder zugänglich.
Das Landesarchiv war voll von Freunden und Wegbegleitern, die Orgris gratulierten, allen voran Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Landtagspräsident Johann Gallo, Landesamtsdirektor Dieter Platzer und Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider.
Der Landeshauptmann überreichte dem Jubilar einen edlen Wein und charakterisierte Ogris als einen überaus vielseitigen und großen Wissenden des Landes. Er habe das Landesarchiv geprägt, das auch als Haus der Begegnung eine enorme Ausstrahlung habe. Das Archiv sei eine wichtige Drehscheibe des Austausches zwischen Geschichte, Institutionen und Gemeinden geworden. Er hob die zahlreichen Erfolge von Ogris hervor und zeigte sich ihm und auch der Präsidentin des Geschichtsvereins, Claudia Fräss-Ehrfeld, gegenüber als sehr dankbar für Mitteilungen und Ratschläge. Man müsse Land und Geschichte kennen und verstehen. Gerade im Hinblick auf die Lösung der Ortstafelfrage brauche es fachliche Kompetenz. Er hoffe, dass mit Großzügigkeit eine vernünftige Lösung angestrebt und möglich werde. Weiters sei Ogris auch ein Beziehungsmensch, er schöpfe viel Kraft aus der Unterstützung durch die Familie, so Dörfler.
Fräss-Ehrfeld wies auf die Schaffung des neuen Landesarchivs als Großtat hin und hob sein Wirken als Historiker und insbesondere als Schriftleiter der traditionsreichen Carinthia I hervor. Groß sei die Verbundenheit zwischen Geschichtsverein, Landesmuseum und Landesarchiv. Sie dankte Ogris für sein Wirken, seinen Kampfgeist und seinen Fleiß. Eine große Aufgabe sei es über Jahrzehnte gewesen, gegen ideologisch verzerrte Geschichtsbilder anzukämpfen.
Bürgermeister Christian Scheider gratulierte und überreichte Ogris zusammen mit Vizebürgermeister Albert Gunzer und Stadtrat Jürgen Pfeiler die Goldene Medaille der Stadt Klagenfurt.
Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl stellte das neue Buch näher vor. Dieses zeige die breite Wirkungspalette des Archivars und Wissenschafters Ogris auf, zugleich spiegle es auch Zeitumstände wider. Ogris, übrigens auch fußballbegeistert, sei ein großer Spurensucher in Kärntens Geschichte und nach wie vor überaus aktiv.
Ogris zeigte sich gerührt über die Würdigungen und dankte allen Beteiligten, auch seiner Gattin Gerlinde und den drei Kindern. Das Landesarchiv sei eine schwere Geburt gewesen und habe eine tolle Entwicklung genommen. Als Forscher mit namens- und sprachgeschichtlichem Schwerpunkt meinte er im Hinblick auf die Lösung der Ortstafelfrage auch, dass ortsübliche Bezeichnungen, also solche, die verwendet werden und sich auf fundierte Quellen stützen, zur Anwendung kommen sollten.
Die Feier wurde musikalisch vom Quartett Pro Musica unter der Leitung von Milan Vit umrahmt. Auch Ogris Sohn Erhard ist Mitglied des Quartetts.
Unter den vielen Gästen sah man auch die Abteilungsvorstände Franz Sturm und Horst Felsner, Landesrechnungshofpräsident Heinrich Reithofer, Altlandesamtsdirektor Reinhard Sladko, Prälat Olaf Colerus-Geldern und Superintendentialkuratorin Helga Duffek, Römer-Experte Gernot Piccottini, Professor Helmut Rumpler, Professor Heinz Dieter Pohl, Volksgruppenvertreter Marjan Sturm und viele Freunde aus Ferlach.
Ogris erhielt in Würdigung seiner vielen Verdienste und Leistungen bereits Ehrungen von Land und Bund. 2006 wurde ihm vom damaligen Landeshauptmann Jörg Haider das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst überreicht.
Der Wissenschafter, Lehrer und Pädagoge Ogris begann seine berufliche Tätigkeit von 1960 bis 1963 als Volksschullehrer an Kärntner Volksschulen, nach dem Studium der Fächer Geschichte und Germanistik in Wien und der Promotion begann er seine Tätigkeit im Jahr 1968 als Archivar am Kärntner Landesarchiv. Sieben Jahre war er an der Pädak in Klagenfurt tätig, ehe er 1983 an der Uni Wien habilitierte. An den Unis Wien, Klagenfurt und Graz hielt er zahlreiche Vorlesungen. 1981 wurde Ogris zum Direktor des Kärntner Landesarchivs bestellt, wo er bis zum Beginn seines Ruhestandes 2001 erfolgreich wirkte. Die Eröffnung des neuen Kärntner Landesarchivs am 10. Oktober 1996 - für diesen Neubau war er hauptverantwortlich – ist ein glanzvoller Höhepunkt in der beruflichen Laufbahn des Archivdirektors. Besondere Leistungen hat der Ausgezeichnete auch im Bereich des Archivwesens erbracht.
Ogris ist Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und aufgrund seiner hervorragenden Leistungen Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen. So war er unter anderem von 1979 bis 1982 und 1985 bis 1988 Mitglied des Kulturbeirates der Kärntner Landesregierung und von 1999 bis 2004 Vorsitzender des Kärntner Kulturgremiums und Vorsitzender des Fachbeirates für Wissenschaft. Übrigens war Ogris auch bis 2008 Schriftleiter der renommierten Carinthia I, der ältesten Zeitschrift Österreichs. Er ist Vater von drei Kindern und lebt mit seiner Gattin Gerlinde in Maria Saal.
Info: www.landesarchiv.ktn.gv.at
Foto: LPD