Das Dramma per musica von Georg Friedrich Händel feierte trotz widriger Corona-Umstände Premiere
So war die Premiere der Oper „Alcina“ eigentlich nicht geplant. Kurz vor der Premiere wurde eine Musikerin des Orchesters des Stadttheaters positiv auf Corona gestetet und so musste die Aufführung mit reduzierter Orchesterbesetzung gespielt werden. Das musikalische Gesamtbild wurde dadurch aber nicht gestört und das Publikum war begeistert.
Die Oper
Die Zauberin Alcina hat auf ihrer Insel einen Ort der Zuflucht vor dem in der Welt tobenden Krieg errichtet. Doch die Ankunft Bradamantes, die ihren Gatten Ruggiero aus den Fängen Alcinas befreien will, leitet die Entlarvung des utopischen Paradieses als trügerische Illusion ein.
Mit Alcina komponierte Georg Friedrich Händel im Jahre 1735 seine dritte, auf Ludovico Ariostos fantastischem Renaissance-Ritterepos Orlando furioso (1516) fußende Oper. Anders als Ariosto, dessen Welt sich in einer klaren Aufteilung in Gut und Böse präsentiert, wirft Händel einen unparteiischen Blick auf das Leben: In seinem Werk gibt es eigentlich keine guten oder bösen Figuren. Der Komponist entwickelt sogar Verständnis für die Motivation der von Ariosto als verworfene Gestalt gezeichneten Alcina – vielleicht sogar in besonderem Maße für diese. Händel zeigt uns die dämonische Verderberin als zutiefst menschliche Person, die durch die Liebe plötzlich verletzbar gemacht wird. Sie verliert ihre magische Energie und die ewige Jugend. In seiner Musik vereint Händel dabei Trauer und Heiterkeit, Freude und Schmerz in oft leichter, aber auch melancholischer Ironie.
Weitere Termine:
Mi, 28.10.2020, 19:30
Sa, 31.10.2020, 19:30
Fr, 06.11.2020, 19:30
So, 15.11.2020, 15:00
Di, 17.11.2020, 19:30
Do, 19.11.2020, 19:30
Sa, 21.11.2020, 19:30
Mi, 25.11.2020, 19:30
Sa, 28.11.2020, 19:30
Sa, 05.12.2020, 19:30
Fr, 11.12.2020, 19:30
Fotos: Konitsch/Hude