Was in anderen Großstädten bereits maßgeblich zum Stadtbild beiträgt, wurde nun auch mit der Aktion Urban Art Makeover, in Zusammenarbeit mit der Graffiti-Künstlerin Junek, in Klagenfurt realisiert.
Gerade rechtzeitig zum zweiten Lockdown wurde ein kulturelles Symbol der Hoffnung im Herzen Klagenfurts geschaffen. Man will damit Farbe in die teilweise triste Innenstadt bringen, Menschen ein positives Gefühl in der aktuellen Situation vermitteln und Graffiti als gesellschaftlich akzeptierte Kunst in Kärnten etablieren.
URBAN ART HISTORY
Auch die dazugehörige Ausstellung URBAN ART HISTORY war ein voller Erfolg.
Über 60 Besucher*innen haben sich bei der Vernissage am Freitag den 29.10.20, den ganzen Abend über verteilt, ein Bild der Ausstellung im Jugendstiltheater gemacht.
Es hat uns sehr gefreut, dass unter den Besucher*innen großteils szenefremde Personen waren, die von Kunsthistoriker Stefan Wogrin (spraycity.at) einen völlig neuen Einblick auf die Graffitikultur und Streetart bekommen haben.
Bei der Ausstellung URBAN ART HISTORY im Jugendstiltheater hat man sehr gut gesehen, dass es eine sehr große Graffiti Szene in Kärnten gab und diese auch einiges an legalen Freiflächen zur Verfügung hatte. Vor allem zwischen 2003 -2008 hat es diverse Jams, Veranstaltungen und Ausstellungen gegeben. Bis etwa 2015 war Klagenfurt quasi ein Graffiti-Mekka und Writer aus ganz Europa kamen zum malen in die Landeshauptstadt. (Bilder gab es bei der Ausstellung). Da aber leider die meisten legalen Flächen im Laufe der Zeit abgerissen oder wieder kriminalisiert wurden (Lendkanal Autobrücke) haben sich sehr viele Künstler*innen Kärnten bzw. Klagenfurt abgewandt uns sind mittlerweile in Wien, Linz oder Innsbruck als angesehene Künstler*innen tätig.
Genau diesen Menschen wollen wir als Urban Playground eine Perspektive in Kärnten geben und somit die Abwanderung zu einem Teil stoppen. Leider fehlt hier aktuell noch die politische Unterstützung, die größte Jugendkultur - Hip Hop - gebührend zu fördern und jungen Menschen einen Raum zur Entfaltung zu geben. Durch unsere Aktionen machen wir aber regelmäßig auf diese "Missstände" aufmerksam. Wir arbeiten aktuell an diversen Projekten und haben bereits mehrmals Kontakt ins Rathaus aufgenommen und werden schön langsam gehört.
Kunst und Kultur in Zeiten der Krise:
Für uns ist die aktuelle Situation eine Möglichkeit noch mehr "Out of the Box" zu denken. Wir werden in den Nächsten Monaten die Veranstaltung Herzlichen Funk! mehrmals ins Radio Agora verlegen und zeitgleich auf allen Portalen streamen. Nähere Informationen dazu kommen in den nächsten Wochen. Des weiteren werden wir vermehrt Aktionen im Öffentlichen Raum machen - wie eben URBAN ART MAKEOVER.
Fotos: Herbert Wieser, Junek, Stefan Wogrin, Urban Playground