Großer Unmut herrscht bei der Personalvertretung der Goiginger-Kaserne, sowie bei den Vertretern der Stadtgemeinde Bleiburg über das Vorgehen des Innenministeriums.
Ohne die vor Ort Zuständigen zu informieren, alle Informationen erhalten die Behörden vor Ort nur und ausschließlich über die Medien, will das Innenministerium in den nächsten Tagen 100 Flüchtlinge in der Bleiburger Goiginger Kaserne unterbringen. Dabei geht es den Soldaten in erster Linie nicht gegen Flüchtlinge sondern um den Umgang des Ministeriums mit den Soldaten, mit der Gemeinde, mit der Bevölkerung vor Ort und letztlich mit den Flüchtlingen. Niemand wird im Vorfeld informiert sondern es werden einfach und wortlos Fakten geschaffen. So ist eine Planung im Vorfeld nicht möglich, auch kann man auf die Bedürfnisse von traumatisierten und schutzsuchenden Menschen nicht eingehen.
Vizeleutnant Thomas Lintschinger brachte es sehr emotional auf den Punkt, wie man sich als langjährig dienender Soldat fühlt "Schleichts euch, wir brauchen an Platz". Die 50 Bediensteten in der Kaserne wissen nicht, wo und wie künftig ihre Arbeit zu verrichten sei, und auch deren Familien werden nun von Zukunftsängsten geplagt, denn eventuell müssen die Bediensteten künftig in Klagenfurt oder anderen Standorten ihren Dienst verrichten.
In Bleiburg befinden sich derzeit 56 Flüchtlinge, 20 bis 25 könne man noch problemlos dazu aufnehmen. Einhellig wurde mehrmals betont nichts gegen Flüchtlinge zu haben, da man mit den schon in Bleiburg sich befindenden gute Erfahrungen gemacht hätte. Was man aber nicht will sei eine Überstrapazierung der Region und ein drohendes „Regionales Verteilerzentrum Süd“ mit 500 und vielleicht mehr Flüchtlingen.
Das Innenministerium täte gut daran für eine positive Stimmung in den Orten die Flüchtlinge aufnehmen zu sorgen, eine Willkommenskultur im Miteinander zu fördern und nicht unnötige Konflikte zum ohnehin schon aufgeheizten Thema zu schüren.