Manche lieben sie, andere meiden sie, wo es nur geht – die Schwiegereltern. In jeder Partnerschaft kommt irgendwann der Zeitpunkt, ab dem die Eltern des Partners zum Beziehungsalltag dazu gehören. Für die einen ist das eine Bereicherung, schließlich bekommt man eine zweite Familie geschenkt. Für die anderen bedeuten die Schwiegereltern hingegen eine Belastung, denn nicht immer läuft die Beziehung zu ihnen so, wie man es sich vorstellt. Nicht selten erfordert es viel Zeit und Mühe, um einen guten Draht zu den Eltern des Partners zu finden.
Das Leben ist kein Wunschkonzert – und die Schwiegereltern kann man sich nicht frei aussuchen, leider. Denn viele Österreicher würden vermutlich genau das gerne tun. Einer psychologischen Studie aus dem Jahr 2014 zufolge hat nämlich fast die Hälfte der Schwiegertöchter ein belastetes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter. Eifersucht und Konkurrenzkampf sind die häufigsten Gründe dafür. Kommt es zwischen den beiden zu einem Streit, berührt dieser auch die Beziehung zum Partner. Denn er hat oft das Gefühl, Partei für eine der beiden Seiten ergreifen zu müssen. Und wem gefällt das schon? Aus dem Streit mit der Schwiegermutter wird so schnell ein Streit mit dem Partner. Dem kann man vorbeugen, indem man sich mit den Schwiegereltern gut stellt.
Zunächst einmal sollte man versuchen, seine Schwiegereltern besser kennenzulernen – dazu gehören auch ihre Macken. Denn häufig wird ein bestimmtes Verhalten übel genommen, das so überhaupt nicht beabsichtigt war. Gemeinsame Unternehmungen können die Beziehung stärken. Sich an einem Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen alte Familienfotos anzuschauen – für Schwiegereltern gibt es kaum etwas Schöneres. Kleine Aufmerksamkeiten wie ein in Eigenregie erstelltes Fotobuch, eine Schachtel Pralinen oder ein schöner Strauß Blumen sorgen von Anfang an für eine positive Stimmung und zeugen von Respekt und Zuneigung den Schwiegereltern gegenüber.
Schwiegermütter wissen immer alles besser – diesen Eindruck hat man zumindest, wenn sie wieder einmal mit Haushalts- und Erziehungstipps um die Ecke kommen. Selbst wenn es einen kein bisschen interessiert, sollte man zuhören und die Ratschläge dankend annehmen. Laut einer Umfrage von immowelt.at übernimmt bei jedem zehnten Österreicher die Schwiegermutter oder Mutter sogar das Putzen. Soweit muss man es natürlich nicht kommen lassen. Aber es könnte ja sein, dass sich der eine oder andere Rat tatsächlich als hilfreich erweist.
Was aber tun, wenn man sich tatsächlich kein bisschen ausstehen kann? Dann ist weniger definitiv mehr. Die Schwiegereltern ein- bis zweimal im Jahr zu Weihnachten oder zum Geburtstag zu sich einzuladen, reicht zumindest für die erste Zeit vollkommen aus. Immer freundlich bleiben, auf angemessene Distanz achten und abwarten. Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass aus Empathie Sympathie wird und aus einer flüchtigen Bekanntschaft echte Freundschaft.
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