Zocken – aber sicher doch! Rund 41 Prozent aller Österreicher unterhalten sich zumindest gelegentlich mit Glücksspiel. Die beliebteste Form ist dabei das Lotteriespiel, aber auch Casinospiele gewinnen immer mehr Fans. Das gilt für das Online Casino mit seinen Slots, Pokerspielen und Online Roulette genauso wie für die landbasierte Spielbank.
Weil die Regierung in Wien quasi eine Monopolstellung geschaffen hat, was das legale Zocken angeht, beschränkt sich das Risiko einzig auf den Ausgang der Spiele. Der Betreiber der landbasierten Spielbanken ist Casinos Austria, und die virtuellen Spielbanken im Land sind in der Hand einer Tochtergesellschaft. Das garantiert erkleckliche Gewinne für die Staatskasse und Rechtssicherheit für die Spieler.
Dabei haben Zocker und Betreiber seit einiger Zeit einen wichtigen Hintermann: Künstliche Intelligenz wird auch im Glücksspiel zunehmend wichtiger.
Dass Software-Algorithmen hinter den Zufallsgeneratoren bei den Slots und den computergeschaffenen Spielern bei Poker, Blackjack und Co. stecken, ist nichts Neues. Doch das künstliche Lernen hört damit nicht auf. Die KI kann anhand der Verhaltensmuster feststellen, welche Spiele den individuellen Glücksspielern am meisten liegen oder am besten gefallen und mit welchen Boni oder Funktionen der Spaß am Zocken noch erhöht werden könnte. Auf die einzelnen Personen angepasste Angebote sind das Erfolgsgeheimnis hinter vielen Geschäftserfolgen online, und Casinospiele bieten sich dafür förmlich an.
Hinter den Kulissen unterstützt Künstliche Intelligenz die Sicherheit. Gerade weil die Analyse von Verhaltensmustern und Irregularitäten ein Hauptanwendungsgebiet ist, werden auch potenzielle Betrüger, Hacker und Geldwäscher schneller identifiziert und ausgeschaltet, als es Menschen aus Fleisch und Blut möglich ist.
Regelbrecher haben im Normalfall keine Chance gegen die technologischen Wächter, so dass die Einhaltung der Gesetze leichter gewährleistet ist.
Der österreichische Gesetzgeber hat dabei den Bundesländern die meisten Entscheidungen überlassen, was die Art und den Umfang der erlaubten Spiele angeht, vom Online-Casinospiel bis zum Zahlenlotto und Sportwetten. Unterschieden wird zwischen kleinem und großem Spiel. Im Gegensatz zum Nachbarland Deutschland, wo als großes Spiel nur die traditionellen Tischspiele gelten, bezieht sich die Einstufung in Österreich auf die Höhe der Einsätze. Werden nur geringe Summen im Cent- oder niedrigen Eurobereich riskiert, handelt es sich um kleines Spiel. Greifen die Zocker tiefer in die Tasche, geht es um großes Spiel.
Jugendschutz und Suchtprävention werden in beiden Ländern priorisiert, wobei die Bundesrepublik Deutschland noch striktere Regelungen hat als Österreich. Genau wie in Österreich darf in Deutschland seit der Legalisierung von Online-Casinos im Juli 2021 nur auf Webseiten mit einer Zulassung aus dem eigenen Land gezockt werden. Auffällige Spieler werden in Deutschland geflaggt und in eine bundesweite Sperrdatei eingetragen. In Österreich können Zocker genau wie in Deutschland die Eigensperre beantragen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Zocken mehr als nur ein gelegentliches Vergnügen in gesundem Maß wird.
Was die Einsätze betrifft, vertraut der Gesetzgeber in Wien auf das Urteil der Bewohner. In Deutschland hingegen dürfen pro Monat maximal 1000 Euro aufs Spiel gesetzt werden, selbst wenn das Geld auf ein Dutzend Anbieter und Glücksspielarten verteilt ist.
Keine Gedanken müssen sich Freizeitzocker in beiden Ländern ums Finanzamt machen. Glücksspielgewinne sind nämlich steuerfrei, solange man nicht als Profi eingestuft wird. Das ist von der Höhe der Gewinne unabhängig.
Der bislang größte Casinogewinn in Österreich betrug rund 1,37 Millionen Euro. Dabei war der Tscheche Leon Tsoukernik bereits als Millionär angereist, ehe er im Casino Seefeld am Automaten abräumte. In den USA soll er eigenen Angaben zufolge sogar noch mehr Glück gehabt haben. Ob er steuerrechtlich als Freizeitzocker gilt oder auf seine millionenschweren Glückssträhnen Steuern zahlen musste, ist nicht bekannt.
Steuerfrei um fast 332.000 Euro reicher ist im November 2023 ein Glückspilz aus Kärnten geworden. Er gewann in Wien den Jackpot in Österreichs höchstdotiertem Automatenspiel. Der Pfiff daran ist die Verbindung sämtlicher Slots in dem Spiel in den zwölf Spielbanken der Casinos Austria. Die Vernetzung und Übertragung in Realzeit durch Künstliche Intelligenz macht auch das möglich.
Sofort, nachdem ein Zocker den Jackpot geknackt hat, wird der Topf mit 200.000 Euro aufgefüllt. Die Summe wächst an, bis irgendwo in einem Haus der Casinos Austria ein neuer Glückspilz mit einer sechsstelligen Summe nach Hause geht. Mit einem Mindesteinsatz von 75 Cent ist das wirklich nur dem Namen nach ein kleines Spiel.
Die Erfahrung mit den heimischen Casinos haben Casinos Austria International zu einem ernstzunehmenden Mitspieler in der weltweit boomenden Branche gemacht. Einen Rückschlag musste die Tochtergesellschaft der Casinos Austria allerdings jüngst im deutschen Bundesland Niedersachsen hinnehmen. Dort ging der Zuschlag für den Betrieb von zehn Spielbanken ab September 2024 an einen Konkurrenten. Aber ein bisschen Risiko ist halt auch im Glücksspielgeschäft stets dabei.