In diesen intensiven Einheiten wurden verschiedene Aspekte der Trauerarbeit und -bewältigung behandelt, wobei die Teilnehmerinnen nicht nur wertvolle Erkenntnisse gewannen, sondern auch Raum fanden, um der eigenen Trauer zu begegnen.
Die Begegnung mit der eigenen Trauer
Ein zentraler Schwerpunkt des Lehrgangs war die Auseinandersetzung mit der persönlichen Trauer. Die Teilnehmerinnen wurden dazu ermutigt, sich mit ihren eigenen Verlusten und Trauererfahrungen auseinanderzusetzen, da im Umgang mit trauernden Menschen dies wichtig ist, um selbst als stabile Persönlichkeit Unterstützung geben zu können.
Ein weiterer wichtiger Bereich des Lehrgangs war die Schulung der Kommunikationsfähigkeiten im Kontext der Trauerbegleitung. Die Teilnehmerinnen lernten, einfühlsam auf Trauernde zuzugehen, zuzuhören und angemessene Unterstützung anzubieten. Die angebotenen Übungen ermöglichten es den zukünftigen Trauerbegleitern, ihre Fähigkeiten in der Gesprächsführung zu verbessern und eine vertrauensvolle Beziehung zu Trauernden aufzubauen. In weiterer Folge wurde auch die Verbindung von Spiritualität und Trauer besprochen. Spiritualität kann eine Ressource in Zeiten der Trauer sein. Pfarrer Johannes Staudacher stand der Gruppe mit seinen vielen Erfahrungen und großen Wissen in dieser Einheit zur Verfügung.
Ein besonders sensibles Thema war der Tod eines Kindes. Eine gesamte Einheit setzte sich mit dieser Thematik auseinander und Mag. Beate Lamprecht gab einen tiefgehenden Einblick in die Arbeit einer Hebamme, sowie auch in die Thematik „Sternenkind“. Immer wieder wurde in den gesamten Einheiten auf die einzigartige Herausforderung und Bedürfnisse von Eltern eingegangen, die ihr Kind verloren haben. Es wurde genügend Raum für den Austausch von Erfahrungen und Sensibilisierung zur Unterstützung in solch schweren Situationen angeboten.
Trauer als Herausforderung und persönliches Wachstum
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Lehrgangs war die Betrachtung der Trauer als eine transformative Herausforderung. Die Teilnehmerinnen erkannten, dass die Trauerarbeit nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Verlust bedeutet, sondern auch persönliches Wachstum und eine Neubewertung des eigenen Lebenswegs ermöglichen kann.
Rechtliche Grundlagen
Sterbeverfügung und Erwachsenenschutz Zu den emotionalen und spirituellen Aspekten der Trauerarbeit wurden auch, aufgrund der neu in Kraft getretenen Sterbeverfügung, rechtliche Fragen behandelt. Mag. Klaus Schöffmann klärte die Teilnehmerinnen über die Bedeutung von Sterbeverfügung und Erwachsenenschutz auf. Dieses Wissen ermöglicht es den Absolventinnen, sich in rechtlichen Belangen sicherer zu fühlen.
Um das Gehörte und Erlernte zu festigen, gab es zwischen den Terminen den Austausch in den Intervisionsgruppen. In diesen Gruppen konnten die Teilnehmerinnen ihre Erfahrungen und Herausforderungen in der Trauerarbeit teilen, voneinander lernen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Die Intervisionsgruppen boten einen Raum für den praxisnahen Austausch und stärkten die Teilnehmerinnen in ihrer Rolle als Trauerbegleiterin.
Rückblickend war der zertifizierte Trauerlehrgang eine intensive und bereichernde Erfahrung für alle Teilnehmerinnen.
Foto: Katholische Kirche Kärnten