Nirgendwo auf der Welt haben Mädchen und junge Frauen uneingeschränkte Entscheidungsfreiheit über ihren Körper, ihre Sexualität und ihre Familienplanung. Der neue Bericht von Plan International „Her Body, Her Choice - Zugang von Mädchen zu ihren sexuellen und reproduktiven Rechten weltweit“ anlässlich des Welt-Mädchentags zeigt, dass nur gut die Hälfte aller Mädchen und Frauen auf der Welt autonom über ihren eigenen Körper entscheiden kann. Allein im Jahr 2022 wurden zwölf Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Wird diese Entwicklung nicht gestoppt, droht rund 100 Millionen Mädchen weltweit bis 2030 die Zwangsheirat.
Krisen, Katastrophen und Folgen von Klimawandel führen mancherorts sogar zu Rückschritten. In Ländern mit einem geringen und mittleren Einkommen leben derzeit mehr als eine Milliarde Mädchen und Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren, doch nur jede dritte Frau dort hat Zugang zu modernen Verhütungsmitteln.[2] Besonders für junge Frauen sind die Folgen gravierend: Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt gehören zu den häufigsten Todesursachen für Mädchen, weil ihre Körper dafür noch nicht ausgereift sind.
Doch es gibt auch einige Lichtblicke: Die Geburtenrate bei Mädchen und jungen Frauen weltweit sinkt seit Jahren. Waren es bei der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen im Jahr 2000 noch mehr als 64 Geburten pro 1.000 Frauen, sind es mittlerweile noch gut 41. Außerdem infizierten sich 2022 weniger Mädchen und junge Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren mit HIV als noch vor einem Jahrzehnt. Weltweit stieg auch der Anteil der Schulen mit nach Geschlecht getrennten Sanitäranlagen von 56 Prozent im Jahr 2010 auf 78 Prozent im Jahr 2019. Das ist positiv, denn sichere Toiletten sind die Voraussetzung dafür, dass Mädchen zum Beispiel auch während ihrer Menstruation zur Schule gehen können und weniger Gefahr laufen, Opfer von sexualisierten Übergriffen zu werden.
Die Vereinten Nationen (UN) riefen auf Initiative von Plan International den 11. Oktober als Welt-Mädchentag aus. Denn in keinem Land der Welt herrscht bisher echte Gleichberechtigung. Darauf machen Plan International und seine Unterstützer:innen mit der Pinkifizierung zahlreicher Gebäude, Wahrzeichen und Brücken seit nun bereits 11 Jahren aufmerksam.
In Kärnten machen der Pyramidenkogel und der Lindwurmbrunnen in Pink auf die fehlende Gleichberechtigung aufmerksam.
Foto: StadtKommunikation