LR.in Schaar besuchte Karriereplattform – Arbeitsmarkteinstieg für Personen mit noch geringen Deutschkenntnissen – 50 arbeitssuchende ukrainische Vertriebene und Asylberechtigte lernen offene Stellen bei Unternehmen kennen und können sich vor Ort bewerben
In ganz Österreich bringt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) über Karriereplattformen Unternehmen und arbeitssuchende Asylberechtigte sowie Vertriebene aus der Ukraine zusammen. Eine solche Karriereplattform fand heute, Freitag, in Kooperation mit Lidl in dessen Filiale in der Feldkirchner Straße in Klagenfurt statt, auch Integrationslandesrätin Sara Schaar machte sich vor Ort ein Bild. Betriebe, die Arbeitskräfte suchen und dabei auch Personen mit noch geringen Deutschkenntnissen einstellen, können ihre offenen Stellen über die Karriereplattformen potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern vorstellen. Noch vor Ort ist eine Bewerbung möglich und Teilnehmende können Gespräche mit potentiellen Arbeitgebern führen. So auch bei Lidl in Klagenfurt, wobei es darüber hinaus für die rund 50 Teilnehmenden umfassende Informationen zum Unternehmen, zur Arbeit im Lebensmittelhandel und eine Führung durch die Filiale gab.
„In Kärnten bieten wir unter dem Motto ,Integration von Anfang an‘ Deutsch-Integrationskurse in Kooperation mit den Kärntner Volkshochschulen an, die sehr gut angenommen werden. Kärnten ist das einzige Bundesland, welches das Erlernen der deutschen Sprache als wesentlichen Faktor für gelingende Integration bereits ab dem ersten Tag in der Grundversorgung ermöglicht. Doch natürlich erlernt man eine neue Sprache nicht so schnell. Deshalb sind Initiativen wie die Karriereplattform so wichtig! Ein frühzeitiger Arbeitsmarkt-Eintritt ist für den Integrationsprozess essenziell. Arbeit bietet nicht nur wirtschaftliche Stabilität, sondern auch die Möglichkeit, die Sprache rasch zu verbessern, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in die Gesellschaft zu integrieren“, zeigte sich Schaar begeistert.
Sonja Ziganek, Gesamtleitung der ÖIF-Integrationsprogramme, pflichtet bei: „Der Eintritt in den Arbeitsmarkt und damit die Selbsterhaltungsfähigkeit sind zentrale Ziele im Integrationsprozess. Zahlreiche Asylberechtigte und Vertriebene aus ÖIF-Deutschkursen wollen in den Arbeitsmarkt einstiegen; gleichzeitig sind viele Unternehmen händeringend auf der Suche nach Arbeitskräften. Die ÖIF-Karriereplattformen setzten genau da an: Arbeitssuchende Migrantinnen und Migranten aus ÖIF-Deutschkursen werden direkt und unkompliziert mit interessierten Unternehmen in den Regionen zusammengebracht.“ Der ÖIF habe auch das Angebot des berufsbegleitenden Deutschlernens ausgebaut – durch Randzeit- und Kompaktkursen sowie mittels Online-Sprachangeboten.
Florian Quast, Geschäftsführer der Lidl-Regionalgesellschaft, zeigt sich begeistert: „Die Karriereplattform ist eine äußerst sinnvolle Sache und wir freuen uns, dass wir hier als Unternehmen unterstützen und in der Lidl-Filiale die Möglichkeit für diese Veranstaltung bieten können. Es geht einfach um einen schnellen und unkomplizierten Zugang zum Arbeitsmarkt für viele arbeitssuchende Menschen. Damit kombinieren wir Recruiting und Integration und schaffen so eine echte Win-Win-Situation.“
„Das Land Kärnten unterstützt zahlreiche integrative Arbeitsmarktprojekte, um dazu beizutragen, dass geflüchtete Menschen eine gesellschaftliche Teilhabeperspektive gewinnen. Viele geflüchtete Menschen erhalten aufgrund der bundesgesetzlichen Rahmenbedingungen jedoch immer noch gar keinen bzw. erst einen sehr späten Zugang zum Arbeitsmarkt. Es sind dringend die entsprechenden Schritte zu setzen, damit auch Menschen im Asylverfahren möglichst frühzeitig die Möglichkeit bekommen, zu arbeiten“, so Schaar abschließend.
Foto: Büro LR.in Schaar