Am 16.11.2022, von 17:00 - 19:30 Uhr finden im VENTIL kultur raum am Kardinalplatz 1, Vorträge, Diskussionen, Musik und Performances zum Thema „Inklusive Solidarität - ein Schlüsselkonzept für die Soziale Arbeit“ statt.
Caroline Schmitt: "Inklusive Solidarität - ein Schlüsselkonzept für die Soziale Arbeit"
Sich verschärfende globale Ungleichheiten machen ein Solidaritätsverständnis notwendig, das über Ländergrenzen, soziale Grenzziehungen und Partikulargruppen hinausreicht. Der Vortrag begibt sich auf die Suche nach einer umfassenden und machtkritischen Solidarität und fragt danach, wo solidarische Verbindungen entstehen, sichtbar und eingefordert werden. Auf Basis von Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt „Weltoffene Solidarität in der Stadt“, das Deutungen wie Praktiken der Solidarität im Alpen Adria-Raum analysiert, wird die Perspektive inklusiver Solidarität als Schlüsselkonzept für die Soziale Arbeit diskutiert.
Caroline Schmitt ist Professorin für Migrations- und Inklusionsforschung, Arbeitsbereich Transnationale Migrations- und Solidaritätsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt. Forschungsschwerpunkte: Inklusion und Diversität in der Migrationsgesellschaft, solidarische Städte und Allianzen, inter- und transnationale Soziale Arbeit, pädagogische Professionalität
Kärnten andas: "Räume der Solidarität"
Es ist keine Solidarität, wenn ich nur zu jenen halte, die mir ähnlich sind, die ich sympathisch finde, die in der gleichen Situation sind wie ich – das ist einfach nur Egoismus oder – schlimmer noch – Solidaritätsrassismus. Solidarität ist Veränderung zu fordern und zu fördern, von der ich nicht persönlich und unmittelbar profitiere.
Doch wie kann es gelingen, das neoliberale Dogma, dass jede*r des eigenen Glückes Schmied sei, aufzubrechen und Räume zu schaffen, die einen Perspektivenwechsel und solidarisches Handeln ermöglichen? Am Beispiel der Aktivitäten des Vereins Kärnten andas zeigt Bettina Pirker gemeinsam mit Baback Soleymani und seiner persischen Solband und der Mulitmediakünstlerin Barbara Ambrusch Rapp in diesem Beitrag auf, wie und an welchen Orten Räume der Solidarität entstehen können.
Der Verein Kärnten andas wurde 2019 von der Kommunikationswissenschaftlerin Bettina Pirker und dem gesellschaftspolitischen Aktivisten Martin Diendorfer gegründet, um auf gesellschaftliche Problemlagen aufmerksam zu machen, die zu wenig, gar nicht oder missverständlich im öffentlichen Diskurs vertreten sind. Immer wieder machen sie darauf aufmerksam, dass die Menschenrechte für alle Menschen gültig sind. Im Fokus des Engagements stehen vor allem Feminismus, Antifaschismus, das bedingungslose Grundeinkommen sowie Flucht und Migration.
Seit 30. April 2022 betreiben sie gemeinsam mit VADA Verein zur Anregung des dramatischen Appetits und teatro zumbayllu das VENTIL kultur raum | kulturni forum | patio cultural, der erste konsumzwangfreie Ort für Kultur und Zivilgesellschaft im Zentrum von Klagenfurt/Celovec.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Sozialpädagogische Blicke 2022" - eine Kooperation der Universität Salzburg, Fachbereich Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe Sozialpädagogik und der Bertha Von Suttner Privatuniversität St. Pölten - statt und kann kostenlos sowohl vor Ort im VENTIL (Kardinalplatz 1, Klagenfurt/Celovec) als auch Online besucht werden.
Infos und Anmeldung zur Online-Veranstaltung hier
Foto: KK