Das neueste Österreich Bild am Feiertag „Die Fremde(n). Ingeborg Bachmann zum 50. Todestag“ stellt, gemeinsam mit bedeutenden Autorinnen der Gegenwart, den Versuch an, hinter die Kulissen unserer Zeit zu blicken. Wenn schon keine Antworten möglich sind, dann zählt der Versuch, wenigstens den wichtigen Fragen der Zeit und der notwendigen Auseinandersetzung mit Sprache näher zu kommen. Zu sehen am Donnerstag, dem 8. Juni um 18.25 Uhr in ORF 2.
Der ORF Kärnten und die BKS Bank luden am Dienstagabend zur Vorpremiere der neuesten Fernsehproduktion des ORF Landesstudios ein. Die Dokumentation von ORF-Redakteurin Barbara Frank wurde im großen Veranstaltungssaal der BKS Bank-Zentrale in Klagenfurt erstmals präsentiert.
Sie war das Gegenbild der deutschen Hausfrau, erste Medienautorin und wurde durch ihren frühen Tod zum Mythos: Ingeborg Bachmann starb am 17. Oktober 1973 im Alter von nur 47 Jahren, nach einem Brandunfall in Rom.
50 Jahre später stellen sich eine ganze Reihe von Fragen, wie: Sind schreibende Frauen noch heute das andere Geschlecht? Wie schwierig ist es für Autorinnen, Orte gesellschaftlich relevanten Sprechens einzunehmen? Und: Welche Grenzen setzen der Literaturbetrieb und die sogenannte Marktlogik den weiblichen Stimmen der Gegenwart?
Ingeborg Bachmann hat als Jugendliche den Krieg bei Bombenangriffen auf Klagenfurt miterlebt und sich in mehreren Texten von unerhörter Aktualität mit der Fortschreibung des Kriegs im Frieden, der auch nur ein Krieg mit anderen Mitteln sei, auseinandergesetzt. Krieg sickert nach Ansicht von Ingeborg Bachmann als Gewalt in unsere Sprache ein. Wie Gewalt durch Sprache ausgeübt wird, zieht sich wie ein roter Faden durch Ingeborg Bachmanns Werk.
Das Kontinuum der Reflexion in Hinblick auf Leben und Werk dieser Ikone der Nachkriegsliteratur zeigt sich auf den Literaturbörsen der Gegenwart wie der Leipziger Buchmesse genauso wie in der aktuellen Ausstellung „Ingeborg Bachmann. Eine Hommage“ im Literaturmuseum der österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Derzeit entsteht an der Ingeborg Bachmann Forschungsstelle des Literaturarchivs Salzburg die erste Gesamtausgabe der Werke und Briefe der Autorin. In dieser Edition wird die Verbindung von Leben und Schreiben einer großen Autorin sichtbar, die auch eine große Philosophin war.
Vorpremiere der ORF Kärnten-Produktion
Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur erschienen zur ORF-Vorpremiere – darunter unter anderem: Herta Stockbauer (Vorstandsvorsitzende BKS Bank AG), Alexander Novak (Vorstand BKS Bank AG), Nikolaus Juhàsz (Vorstand BKS Bank AG), Erster Präsident des Kärntner Landtages Reinhart Rohr, Brigitte Winkler-Komar (Leiterin der Kulturabteilung des Landes Kärnten), Vizebürgermeister Alois Dolinar (Klagenfurt am Wörthersee), Willy Haslitzer (ehem. Landesdirektor ORF Kärnten), Bürgermeister Andreas Scherwitzl (Marktgemeinde Magdalensberg), Claudio Ghidini (Marketingleiter ORF Kärnten), Landesdirektorin Karin Bernhard (ORF Kärnten) u.v.m.
In den Gesprächen mit den zeitgenössischen Schriftstellerinnen Anna Baar, Tara Meister und Lydia Mischkulnig wird deutlich, welch großen Einfluss das Werk von Ingeborg Bachmann auf die schreibenden Generationen nach ihr hat.
Die Fremde(n). Ingeborg Bachmann zum 50. Todestag
Ausstrahlungstermin im ORF: Donnerstag, 8. Juni 2023 um 18.25 Uhr, ORF 2
Wiederholungstermin im ORF: Freitag, 9. Juni 2023 um 5.40 Uhr, ORF 2
3sat Ausstrahlung mit dem Sendungstitel „Von der Unmöglichkeit im Alltäglichen“: Sonntag, 2. Juli 2023 um 12.15 Uhr (45 Minuten)
Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar und wird auf der ORF-TVthek (TVthek.ORF.at) angeboten.
Foto: ORF