„Pfingsten ist in Kärnten ein Kulturwochenende, das die breite Palette der Kulturschaffenden, der Genres und der Produktionen darstellt, von Kirchenkonzerten über Theater und volkskulturellen Festen mit Brauchtum und Traditionen. Kärntens Kulturereignisse kennen keine Grenzen und strahlen über die Grenzen hinaus. Beeindrucken dabei ist, dass Kunst und Kultur keine Frage des Zentralraumes ist, sondern in allen Regionen Kärntens stattfindet“, zieht heute, Pfingstmontag Kulturreferent LH Peter Kaiser Bilanz. Von der Eröffnung des St. Pauler Kultursommers, der Musikwochen Millstatt, über den Pfingstklang in Klagenfurt, der VolksKultTour in Heiligenblut bis hin zum Kufenstechen im Gailtal und dem Kranzelreiten im Gurktal reicht der Reigen, der den Kärntner Kultursommer einleitet.
„Die Pandemie hat uns aufgezeigt, wie wichtig Kunst und Kultur für Geist und Seele sind, wie bedeutsam die kritische Auseinandersetzung der Kulturschaffenden mit aktuellen Ereignissen ist, wie notwendig Kunst- und Kulturgenuss für die Zuhörerinnen, Zuhörer und Zuseherinnen und Zuseher ist. Ohne Kunst und Kultur verkümmern Gesellschaft und Geselligkeit“, so Kaiser.
Kunst und Kultur würden vom Engagement der Kulturschaffenden und vor allem von den 100tausend ehrenamtlich Tätigen leben, aber vor allem von der Bereitschaft des Publikums und der Gäste, dieses Kulturangebot anzunehmen. „Dieses Angebot ist allumfassend, Ehrgeiz und Qualität der Kulturschaffenden sind hoch, die Jugend ist ein fixer Bestandteil in den Darbietungen und des Publikums. Sämtliche Institutionen, Organisationen und Vereine beschäftigen sich mit Nachwuchsarbeit, begeistern junge Menschen für Kunst und Kultur. Wir müssen uns um die Zukunft des Kulturlandes Kärnten keine Sorgen machen“, hält Kaiser fest.
So werde auch heute im Rahmen des Klagenfurter Pfingstklanges deutlich, wie sehr ständig am Angebot gearbeitet werde. Seit vielen Jahren veranstaltet der Verein “Klassik im Burghof” eine Konzertreihe, die heuer um ein neues Festival erweitert wurde: den „Pfingstklang“. Es entstand ein 4 Tage langes Programm, das mit internationalen Stars aus vielen Genres aufgewartet hat. Die klassische Musik war dabei ein Fixpunkt; aber auch Pop, szenische Lesungen und ein Konzert speziell für Kinder und Familien waren dabei.
Zum Ausklang des Pfingstklang wurde heute im Konzerthaus das berühmteste Werk von Karl Kraus „Die letzten Tage der Menschheit“, eine Lesung mit Erwin Steinhauer, geboten. Das Stück entstand als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg. Menschliche Niedertracht, Grausamkeit und Dummheit werden sichtbar gemacht. „Wie zeit- und grenzenlos dieser Inhalt ist, zeigen uns die aktuellen Entwicklungen in Europa, auf der ganzen Welt“, so Kaiser.
„Seit über 10 Jahren ist die Konzertreihe „Klassik im Burghof“ ein Fixpunkt im Kärntner Kultur- und Musiksommer und bietet höchste Qualität in einer besonderen Atmosphäre. Kunst und Kultur, die Vielfalt der Stars, begeistern nicht nur die Besucher, sondern beleben an den Samstagvormittagen auch die Klagenfurter Innenstadt. Das Programm für 2023 belegt erneut den hohen Anspruch der Organisatoren unter der Leitung von Günther Trachmann“, sagt der Kulturreferent.
Am Nachmittag des Pfingstmontags fand im Gailtal das traditionelle Kufenstechen statt. „Auch hier werden Geschichte, Brauchtum und Tradition gelebt und können es die Besucher erleben. Und es wird wieder deutlich, dass Brauchtum und Tradition von der Jugend ebenso übernommen und weitergetragen wird, weil damit Heimat und Identität verbunden ist“, so Kaiser. Seit 2018 ist der Untergailtaler Kirchtag/Ziljski žegen mit Kufenstechen, Lindentanz, Liedgut und Tracht Teil des immateriellen UNESCO-Kulturerbes.
Foto: LPD Kärnten/Augstein/Varch/Stein