Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Frauen verdienen mehr. Darum fordert Frauenreferentin Andrea Wulz den umfassenden Schutz von Frauen vor Gewalt, das Schließen der Einkommensschere sowie die Umverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit.
Klagenfurt (07.03.2011) Der erste Internationale Frauentag fand am 19.03.1911 statt. Millionen von Frauen beteiligten sich und gingen für ihre Rechte auf die Straße. 100 Jahre nach dem ersten Internationalen Frauentag haben Frauensolidarität und Feminismus nichts von ihrer Aktualität eingebüsst. Auch in der Kärntner Landeshauptstadt zeichnet sich ein trauriges Bild der Frauenpolitik ab. Frauenreferentin StRin Mag.a Andrea Wulz erklärt warum: „Leider reicht das Budget für Frauen nicht aus, um dringend notwendige finanzielle Förderungen für Frauenberatungsstellen, Mädchenzentrum und weiteren Einrichtungen für Frauen in Klagenfurt zu geben. Gemessen an den Summen, die monatlich das Stadion verschlingt, wäre sogar eine Verdoppelung des Budgets auf 200.000 Euro vergleichsweise gering. Aber es würde das Zusperren einiger wichtiger Einrichtungen verhindern!“
Aber auch in Sachen Parität, die bei den Grünen strikt eingehalten wird, hinkt der Magistrat hinten nach: „Derzeit sind von 28 Abteilungsleitungen lediglich 9 weiblich, das heißt noch nicht einmal ein Drittel ist mit einer Frau besetzt. Ein Frauenförderungsplan sowie die Einführung von Frauenquoten im Magistrat sind dringend notwendig!“, so die Frauenreferentin. Erhebliche Probleme für Frauen entstehen auch nach der Karenzzeit, wo Kinderbetreuungsplätze für unter drei Jährige Kinder äußerst rar sind. „Um Frauen einen ehestmöglichen Eintritt in das Erwerbsleben nach der Karenz sicherzustellen, ist eine Offensive bei den Betreuungsplätzen zu starten. Nur so ist es Frauen möglich, unabhängig zu sein und für ihr eigenes Alter vorzusorgen!“, schlägt StRin Mag.a Andrea Wulz vor.
Einen ewigen Kampf führen die Klagenfurter Frauen um die Einrichtung von Kassenstellen für Frauenärztinnen in Klagenfurt: „Noch immer gibt es keine Frauenärztin in freier Praxis mit Kassenstelle in Klagenfurt. Die Ärztekammer ist aufgerufen hier Abhilfe zu schaffen und Frauen den Weg frei zu machen. Speziell bei der Einrichtung von Gruppenpraxen soll dem dringenden Bedürfnis von Klagenfurter Frauen und Mädchen nach Frauenärztinnen mit Kassenstellen entsprochen werden!“, fordert Wulz.
Und auch das Thema „Work-Life-Balance“ darf am Internationalen Frauentag nicht fehlen: „Die Forderung nach einer Vereinbarung von Familie und Beruf ist mit der Forderung nach einer 30-Stunden-Woche für alle am ehesten erfüllbar. Die jetzige Situation einer Verdopplung der teilzeitarbeitenden Frauen und der regulär ihrer 40-Wochen-Stunden-Arbeit nachgehenden Männer diskriminiert Frauen doppelt, einerseits beim Verdienst andererseits bei der Pension“, berichtet Wulz und fügt hinzu: „Die derzeitige Doppel- und Mehrfachbelastung der darüber hinaus von Frauen getragenen Pflegearbeit muss zwischen den Geschlechtern aufgeteilt werden. Eine Kampagne zur Bewusstseinsbildung ist geplant!“
Und auch hinsichtlich der Berufswahl muss nach Meinung der Frauenreferentin jungen Mädchen Unterstützung gegeben werden: „Mädchen sollen dazu ermutigt werden, neue, nicht traditionelle Berufswahlentscheidungen zu treffen, um endlich die horrenden Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern längerfristig aufzulösen. Gleichzeitig müssen aber auch Anstrengungen unternommen werden, die die Einkommensdifferenz zwischen sogenannten „männlichen“, sprich technischen, Berufen und sogenannten „weiblichen“, sprich sozialen, Berufen zu verringern!“, fordert Wulz abschließend.
Beilagen: Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag. Beilage 1, Beilage 2
Foto: Sonya Konitsch/Mein Klagenfurt