Presseaussendung von: Büro LR Ragger
LR Ragger: Hilfe und Unterstützung für unsere Jugendlichen hat oberste Priorität
Klagenfurt (LPD). "Energiewende jetzt! - Zukunftschance erneuerbare Energien. Kärntens saubere Alternativen zur Atomkraft" - unter diesem Titel fand gestern, Mittwoch, am Abend eine Podiumsdiskussion in der Wirtschaftskammer statt. Im Zentrum standen die durch die Katastrophe von Fukushima wieder einmal in den Vordergrund gerückten Gefahren der Atomkraft. Kärnten hat die Technologien und Ressourcen für Alternativen, waren sich die Diskutanten einig. Landeshauptmann Gerhard Dörfler sagte, dass Kärnten die Energiewende bereits eingeleitet habe. Und laut Energielandesrätin Beate Prettner beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien in unserem Bundesland 47 Prozent.
"Wir sind alle mitverantwortlich. Wir verbrauchen zuviel Energie, werfen Lebensmittel weg. Jeder muss bei sich selber anfangen", betonte der Landeshauptmann. Er appellierte für die Schaffung von Fahrgemeinschaften, das Nutzen des öffentlichen Verkehrs und von Fahrrädern, das Kaufen heimischer Produkte und verwies auf das, was Natur und Garten uns geben. Es sei unsere gemeinsame, kollektive Verantwortung. Dörfler verwies weiters auf das geplante Photovoltaikkraftwerk an der S37 und die "Sonnenstadt St. Veit". Sonne und Wasser seien für ihn die Kraftstoffe der Zukunft. Ziel sei es, Kärnten zum Energie-Eigenversorger zu machen, dafür sei ein Energie-Mix notwendig.
Der Landeshauptmann bekannte sich auch als leidenschaftlicher Befürworter des geplanten Windparks Petzen. "Dort soll der Wind für die Zukunft blasen." Zu den Atomkraftwerken, vor allem jenem im benachbarten Krsko, gefragt, meinte Dörfler, dass eine europäische Regelung zur Abschaltung notwendig sei. Es gebe dann aber auch eine europäische Verpflichtung, diese Staaten nicht im Stich zu lassen und sie mit Alternativenergie bzw. dem entsprechenden Know-how zu versorgen.
Für Prettner muss Fukushima der Beginn einer neuen Zeitrechnung sein, das Jahr 0 für eine atomfreie Zukunft. Für sie gilt, dass Kärnten seine Österreich- und EU-weite Pole Position bei der Nutzung erneuerbarer Energien weiter ausbaue. Enormes Potential sieht sie auch in der Energieeffizienz, die stärker in das Bewusstsein der Menschen gebracht werden müsse. Sie erwähnte den Verein "energie:bewusst Kärnten" und die Energieleitlinien. "Energiemix ist das Zauberwort. Wir haben es vor der Haustüre, wir müssen nur gemeinsam wollen", betonte Prettner.
Das Impulsreferat hielt der Risikoforscher und Atomexperte Wolfgang Kromp. Er hofft, dass die Lektion Fukushima verstanden wird. Für ihn ist klar, dass es keine andere Chance gebe, als auf erneuerbare Energien umzusteigen. Erdöl, Uran, usw. seien immer schwieriger aus dem Boden zu bringen. Der Forscher sieht es außerdem als unmoralisch an, Ressourcen einfach zu verbrauchen und dabei nicht an zukünftige Generationen zu denken. "Wir sind energiesüchtig", ist sein Urteil. Er sprach sich für Energiesparen und Energieeffizienz aus und verwies auch darauf, dass fast alle europäischen Atomkraftwerke von Erdbeben bedroht sein könnten. "Wir haben ein Recht auf ein Leben ohne Damoklesschwert", betonte er und rief die Menschen dazu auf, das weiterzusagen und andere zu mobilisieren.
Einleitende Worte zum Windpark Petzen sprach Alpswind-Geschäftsführer Walter Prutej. Er sagte, dass Kärnten mit Windkraft eine Stadt von der Größe Villachs versorgen könnte. Am Podium diskutierten neben Dörfler, Prettner und Kromp auch GREENoneTEC-Geschäftsführer Robert Kanduth, Biomasse-Experte Heinz Kopetz, Alpswind-Geschäftsführer Jürgen Jesenko und Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher. Veranstaltet wurde die Podiumsdiskussion von Alpswind, "Lebensland Kärnten", "Kärnten voller Energie" und Wirtschaftskammer Kärnten. Im Publikum waren u. a. Landtagspräsident Josef Lobnig, Umweltstadträtin Andrea Wulz, Kelag-Vorstand Hermann Egger, Albert Kreiner vom "Lebensland Kärnten", Gerhard Moritz von "energie:bewusst Kärnten", EAK-Geschäftsführerin Sabrina Schütz-Oberländer, LIG-Geschäftsführer René Oberleitner, Landwirtschaftskammerdirektor Hans Mikl und Wirtschaftskammerdirektor Michael Stattmann.
Infos: www.gruenezukunft.at
Foto: LPD/Lobitzer