Spitzenreiter bei den Bezirken ist Hermagor, wo bereits fast 25 Prozent der neuzugelassenen Pkw Elektroautos waren. Dahinter folgen die Bezirke Völkermarkt und Wolfsberg. Im Vergleich zu Diesel- und Benzin-Pkw verursachen E-Pkw in ihrer Gesamtbilanz weniger CO2 und haben einen geringeren Energieverbrauch. Aber auch bei E-Pkw steigt der Stromverbrauch mit Größe und Gewicht der Fahrzeuge, macht der VCÖ aufmerksam.
Im 1. Halbjahr wurden in Kärnten bereits 1.142 Elektroautos neuzugelassen, um 486 mehr als im 1. Halbjahr 2022. Der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen ist von 11,3 Prozent auf 16,7 Prozent gestiegen. "Bereits jeder sechste Neuwagen fährt zu 100 Prozent mit Strom. Die Anzahl der Elektroautos ist in Kärnten in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen", stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Noch vor fünf Jahren im 1. Halbjahr 2018 wurden lediglich 127 E-Pkw neu zugelassen, der Anteil betrug magere 1,2 Prozent.
Innerhalb Kärntens ist der Bezirk Hermagor mit einem E-Pkw Anteil von 23,6 Prozent Spitzenreiter, vor den Bezirken Völkermarkt mit 20 Prozent und Wolfsberg mit 18,1 Prozent sowie St. Veit an der Glan mit 17,8 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Am niedrigsten ist der E-Pkw Anteil im Bezirk Feldkirch, beträgt aber auch hier bereits 13,4 Prozent.
"Immer mehr Haushalte haben eine Photovoltaikanlage am Dach und können sich so den Strom fürs Autofahren selber herstellen. Das ist kostengünstig und macht unabhängig", nennt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer einen Grund für die zunehmende Beliebtheit von Elektroautos. Zum anderen spielen Unternehmen bei Neuwagen eine zentrale Rolle. Die Zahl der Unternehmen, die ihren Fuhrpark Schritt für Schritt auf E-Mobilität umstellen, steigt. "Je mehr Betriebe Elektroautos anschaffen, umso mehr kommen in den für die privaten Haushalte relevanteren Gebrauchtwagenmarkt. Dass nach wir vor Firmenwagen, die mit Benzin oder Diesel fahren, steuerlich begünstigt werden, ist kontraproduktiv", stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Die Steuerbegünstigung für Firmenwagen, die Diesel oder Benzin verbrennen, ist nicht mehr zeitgemäß und von der Bundesregierung zu beenden.
Elektroautos verursachen in ihrer Gesamtbilanz inklusive Pkw- und Batterieherstellung im Schnitt um 58 Prozent weniger CO2 als Pkw, die Benzin oder Diesel verbrennen, wird nur Ökostrom getankt um 74 Prozent weniger, wie Daten des Umweltbundesamts zeigen. Der Elektromotor ist deutlich effizienter und benötigt daher viel weniger Energie. Für 100 Kilometer benötigen Österreichs E-Pkw laut Umweltbundesamt im Schnitt 21 Kilowattstunden, Benzin- und Diesel-Pkw mit umgerechnet 66 Kilowattstunden dreimal so viel.
Aber auch für Elektroautos gilt: Große, übergewichtige und übermotorisierte Pkw treiben den Stromverbrauch in die Höhe. Der VCÖ sieht die EU gefordert, stärkere Vorgaben an die Hersteller zu beschließen, damit künftig keine Energiefresser auf den Markt kommen. "Vorgaben für einen geringeren Verbrauch sind auch im Sinne des Konsumenenschutzes wichtig. Geringerer Verbrauch bedeutet niedrigere Kosten und spart der Bevölkerung Geld", betont VCÖ-Expertin Mosshammer.
Um den derzeit nach wie vor sehr hohen Energiebedarf des Verkehrs zu reduzieren, sind zudem Maßnahmen wichtig, die es der Bevölkerung erleichtern, kurze Strecken bewegungsaktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen sowie öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Anzahl und Anteil der E-Pkw bei Neuwagen steigt in Kärnten (Neuzugelassene E-Pkw, in Klammer Anteil an Pkw-Neuzulassungen)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023
Bezirk Hermagor ist Kärntens Spitzenreiter bei neuzugelassenen E-Pkw (Anteil E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen im 1. Halbjahr 2023, in Klammer Anzahl neuzugelassene E-Pkw)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023